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2021-08_RegioBusiness

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August 2021 I Jahrgang 20 I Nr. 227

Firmen & Märkte 15

Immer in Bewegung

Startschuss: Der Probelauf der

ersten Führanlage fand damals

noch hinterm Haus statt.

Uwe Kraft feiert in diesen Tagen ein doppeltes Jubiläum: Sein

Betrieb Uwe Kraft Reitsportgeräte und Metallbau besteht seit

25 Jahren. Der Inhaber selbst ist kürzlich 50 Jahre alt geworden.

Ein guter Zeitpunkt, um mit dem Unternehmer aus Frankenhardt-

Honhardt einen Rück- und Ausblick zu wagen. VON ALISA GRÜN

Aufbau: Anlagen werden von

Mitarbeitern vor Ort errichtet.

Fotos: Uwe Kraft Reitsportgeräte und Metallbau

Realisiert: Ovale Gleitschienen-Führanlage

auf einem Hof

bei Würzburg. Zu den Kunden

zählen sowohl große Gestüte,

als auch kleine Betriebe.

Die Liebe zu den Pferden

ist mir quasi in die Wiege

gelegt worden“, berichtet

Uwe Kraft. Aufgewachsen

auf dem landwirtschaftlichen Betrieb

seiner Eltern, der sich seit

rund 35 Jahren auch der Pferdehaltung

verschrieben hat, kam er

schon früh in den Kontakt mit den

majestätischen Tieren. „Für mich

war es damals die logische Konsequenz,

eine Ausbildung zum

Landmaschinenmechaniker zu

machen – wenn auf dem Hof etwas

kaputt ging, konnte ich es

selbst reparieren.“

Irgendwann sei dann ein Bekannter

auf ihn zugekommen. „Er fragte,

ob ich ihm einen Bahnplaner

bauen kann – also ein Gerät um

den Reitboden zu ebnen“, erinnert

sich Kraft. Das funktionierte

so gut, dass schnell noch ein

neuer Wunsch von außen an den

jungen Mechaniker herangetragen

wurde: eine Pferdeführanlage.

„Zu diesem Zeitpunkt gab

es natürlich schon einige Modelle,

an denen wir uns orientieren

konnten. Die Konstruktion war

recht simpel, aber erfüllte ihren

Zweck – und sie läuft auch heute

noch“, freut sich der Inhaber.

Leidenschaft: Pferde begleiten Uwe Kraft bereits sein ganzes Leben.

Zum 4-jährigen Ludo, der aus der eigenen Zucht stammt, hat er eine

besondere Bindung, reitet ihn unter anderem selbst immer wieder aus.

IDEENSCHMIEDE Beständig

laufen, das tut auch das 1996 gegründete

Unternehmen Uwe Kraft

Reitsportgeräte und Metallbau.

Zig Innovationen, wie etwa die

weltweit erste ovale Gleitschienen-Führanlage

oder die aufrollbaren

Trenngitter, stammen aus

der Ideenschmiede der Honhardter.

In etwa 65 Ländern weltweit

machen Pferde mittlerweile täglich

in den Führanlagen und auf

den Laufbändern von Uwe Kraft

ihre Kilometer. Kraft gilt als „Hidden

Champion“ und damit als

Weltmarktführer seiner Branche.

Trotz der Pandemie verzeichnet

der Betrieb eine sehr gute Auftragsrate,

etwa 50 große Führanlagen

werden jährlich realisiert.

„Einige Ereignisse bleiben einem

in 25 Jahren natürlich besonders

in Erinnerung“, berichtet Uwe

Kraft. Vor rund zehn Jahren sollte

die neuartige Wasser-Führanlage

erstmals auf der Equitana,

der weltweit größten Reitsportmesse,

in Essen ausgestellt werden.

Bei solch einer Anlage laufen

die Pferde in einem Wasserbecken,

was vor allem die Stärkung

der Sehnen und Rückenmuskulatur

unterstützen soll. „Um 20 Uhr

am Vorabend der Eröffnung starteten

wir den ersten Probelauf.

Ein Pferd erschrak und schlug

ein Loch in die Plane der Lauffläche,

in der sich das Wasser befand.“

Glücklicherweise wurde

in Windeseile ein Teichbauer gefunden,

der unter Wasser schweißen

konnte. So stand der Messevorführung

nichts mehr im Wege.

„Und wir landeten mit unserer Innovation

sogar auf den Seiten einschlägiger

Medien weit über die

Region hinaus.“

Europa, Nordamerika oder Asien

– dort überall hat sich Uwe

Kraft mit seinem Betrieb einen

Namen gemacht. Neben einem

zweiten Standort in den USA, der

von seinem Bruder Frank geleitet

wird, nimmt er in Sachen dritter

Niederlassung vor allem Asien

ins Visier. „Wir realisieren viele

Projekte in Südkorea oder China,

planen derzeit zum Beispiel

sieben Anlagen für einen Betrieb

in Hongkong. Von Asien aus

könnten wir dann auch Australien

und Neuseeland leichter bedienen

als bisher“, sagt Uwe Kraft.

NACHFOLGE Das möchte er,

wie er sagt, noch in seiner aktiven

Zeit hinbekommen. Zehn Jahre

solle die im besten Fall noch

dauern. Im Juli feierte Uwe Kraft,

der zudem noch einen Zucht- und

Pensionsstall betreibt, seinen 50.

Geburtstag. „Mit 60 möchte ich

gerne den Staffelstab abgeben.“

Seine Kinder – drei Töchter und

ein Sohn – sollen ihm nachfolgen.

„Bis dahin ist es mein Ziel,

den Betrieb so zu führen, dass ich

ihn gesund und mit einem zufriedenen

Mitarbeiter- und Zuliefererstamm

an die nächste Generation

übergeben kann.“

kraft-fuehranlagen.de

ADVERTORIAL

Das Fachkräfte-Netzwerk

Vier originelle Gewinner aus der Region stehen fest

Gründerfonds Hohenlohe 4 Talents: Das erste Pitch-Event zur Auslotung der Stipendien für junge Unternehmer war gleich zum Auftakt ein großer Erfolg

❚ Mit dem Ziel Gründer/innen und

Start-ups der Region Hohenlohe

Plus zu fördern und die Gründerkultur

weiterzuentwickeln, ist im

Digital Hub Heilbronn-Franken in

Künzelsau das erste Pitch-Event des

Hohenlohe 4 Talents Gründerstipendiums

unter der Schirmherrschaft

von Hohenlohe Plus und

in Zusammenarbeit mit der hfcon

GmbH & Co. KG erfolgreich zu Ende

gegangen.

Fünf finale Bewerber aus den

Kategorien „Hightech- und IT-

Gründungen“, „Industrie- und

Handelsgründungen“ und „Handwerks-

und Geschäftsgründungen“

präsentierten ihr Geschäftsmodell

vor der Jury, bestehend aus den

Mitarbeitern der Förderer. Die drei

Gewinner: elysium, MeiLuft und LocalBoxx.

Außerdem gefördert wird

die PackPart GmbH, über die als

Pilotfall bereits im Februar diesen

Jahres entschieden wurde.

Für sie alle beginnt zum 1. September

das Stipendium in Form

einer sechs- bis zwölf-monatigen

finanziellen Förderung sowie eine

immaterielle Unterstützung, bestehend

aus Fachkräfte-Know-how, einem

wirtschaftlichen Netzwerk und

ausgiebiger Coaching-Beratung, für

die sich die Gewinner noch einen

eigenen Coach aus der Jury wählen

dürfen. Insgesamt stehen 50 000

Euro zur Förderung zur Verfügung.

Individuell und abhängig von den

beschlossenen Konditionen wird

Bei der Vielzahl von Bewerbungen hatte es die Jury bei ihren Entscheidungen nicht leicht.

dieser Topf jetzt unter den Gewinnern

aufgeteilt.

MeiLuft nennt sich das junge Unternehmen

der Brüder Wystup aus

Künzelsau. Sie konnten die Jury mit

ihrer Scanner-Idee im Hightech Bereich

überzeugen. Die Möglichkeit,

verschiedene Viren und Bakterien in

der Atemluft schnell und zuverlässig

präzise erkennen und definieren zu

können, ist gerade jetzt vor dem

Hintergrund der Corona-Pandemie

ein interessanter Lichtblick. Aber

auch für die nächste Grippewelle

kann durch die MeiLuft-Erfindung

eine größere, präventive Sicherheit

am Arbeitsplatz geschaffen werden.

elysium besteht aus dem Geschwisterpaar

Anna Kollmer und

Jonas Bayerlein aus Crailsheim.

Zusammen haben sie ein umfangreiches

Tour-Guide-System mit Lizenzsystem

für Smartphones entwickelt.

Diese App wird im Tourismus

bei Gruppen- und Stadtführungen

eingesetzt und sagt sich nicht nur

Hardwaretechnisch von zusätzlichen

Geräten los – zusätzlich ermöglicht

die Anwendung eine automatisierte

Simultanübersetzung in verschiedene

Sprachen.

Im Handelsbereich konnten Sarah

Hank-Paidar und Stefanie Hornung,

die Gründerinnen des Start-ups

LocalBoxx aus Öhringen, die Jury

mit ihren individuell anpassbaren

Geschenkboxen überzeugen.

LocalBoxx stellt auf Kundenwunsch

individuell verschiedene Geschenkpakete

mit heimischen Produkten

und Dienstleistungen aus der

regionalen Vielfalt zusammen. Un-

Foto: Hohenlohe Plus

ternehmen wird so die Möglichkeit

geboten, einfach und unkompliziert

Kunden- und Mitarbeitergeschenke

mit lokalem Bezug zu verschenken.

Besonders erfreulich hierbei ist,

dass die Damen mit ihrer Geschäftsidee

eine große Bandbreite an

lokalen Selbstvermarktern, kleinen

Ladengeschäften, Gastronomen

sowie Künstlern und Produzenten

unterstützen.

PackPart nennt sich die Vermittlungsplattform

von Firmengründer

Christian Baumann, der Anfang

2020 sein Unternehmen als Pilotfall

in Zusammenarbeit mit der hfcon

GmbH & Co. KG gegründet hat.

Sein Unternehmen bietet Kunden,

die eine Verpackungsmaschine

benötigen, eine Matching-Plattform

für die Verpackungsindustrie und ist

dabei der digitale Ansprechpartner

für individuelle Verpackungsmaschinen,

gebrauchte Maschinen,

Lohnhersteller sowie Maschineneffizienzsteigerung.

Übrigens: Auch die Gründer die kein

Stipendium erhielten, werden im

Einzelnen weiterhin von der hfcon

GmbH & Co. KG betreut.

Hohenlohe 4 Talents ist ein

Gründerfonds mit dem Fachkräftenetzwerk

Hohenlohe Plus e.V. als

Träger und der hfcon GmbH & Co.

KG als Initiator und Dienstleister

für die operative Umsetzung. Ziel

des Fonds ist es, die Gründer/

innen und Start-ups der Region

Hohenlohe Plus zu fördern und die

Gründerkultur weiterzuentwickeln.

Das Stipendium wird zusätzlich

von regionalen Projektförderern

finanziell unterstützt. Dazu zählen

die fünf Städte Bad Mergentheim,

Crailsheim, Künzelsau, Öhringen

und Schwäbisch Hall, die drei

Banken Raiffeisenbank Hohenloher

Land, Sparkasse Hohenlohekreis

und Volksbank Hohenlohe sowie

aktuell die ebm-papst Mulfingen

GmbH & Co. KG und weitere

Unternehmen aus der Region. „Die

Region Hohenlohe Plus bietet von

sich aus schon gute wirtschaftliche

Möglichkeiten – immerhin sind

einige Weltmarktführer wie Würth,

Bürkert, Recaro, Optima und ebmpapst

Mulfingen GmbH & Co. KG

aus der Region – sowie eine tolle

Landschaft, viel Kultur, hochklassigen

Sport und ausreichend

Einkaufs- und Erholungsmöglichkeiten“,

sagt Martin Buchwitz, Geschäftsführer

von Hohenlohe Plus.

„Mit Hohenlohe 4 Talents wollen

wir zeigen, dass hier vieles möglich

ist und wir damit langfristig auch

Fachkräfte von außerhalb zu uns in

die Region Hohenlohe Plus locken

können. Wir sind sehr glücklich über

die Menge an Bewerbern, die sich

trotz einer recht knapp bemessenen

Zeit der Werbekampagne für den

Gründerfond beworben haben.

„Es sei schon enorm und ein gutes

Zeichen, wer sich alles in so kurzer

Zeit beworben habe“, führt Thorben

Heinrichs, Geschäftsführer der hfcon

GmbH & Co. KG aus. Es zeige vor

allem, dass der Gründergeist, für

den diese Region einst stand, noch

immer vorhanden ist.

Hohenlohe Plus versteht sich

als gemeinschaftliche Interessenvertretung

für einen

Raum mit rund 385 000 Einwohnern

und einer starken

mittelständisch geprägten

Wirtschaft mit mehr als 100

Technologie- und Weltmarktführern.

Kontakt: Geschäftsführer

Martin Buchwitz

Geschäftsstelle

Stauffenbergstraße 35–37

74523 Schwäbisch Hall

Telefon 0791/ 5801-22

www.hohenlohe.plus

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