2021-08_RegioBusiness
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06 Firmen & Märkte
August 2021 I Jahrgang 20 I Nr. 227
Aus der Kurstadt nicht wegzudenken
Leonhard Weiss: Die Bauspezialisten sind seit einem halben Jahrhundert in Bad Mergentheim vertreten.
Als einer der größten Arbeitgeber
im Main-Tauber-Kreis
kann die Leonhard Weiss
Bauunternehmung in diesem Jahr
auf 50 Jahre in der Kurstadt Bad
Mergentheim zurückblicken.
1971 startete sie von einem kleinen
Büro im Stadtzentrum am
Gänsmarkt aus den Aufbau ihres
Standorts in Bad Mergentheim.
1980 erfolgte der Umzug in die
Buchener Straße. Heute, 50 Jahre
nach dem Start in der Kurstadt,
leuchtet das gelb-schwarze Logo
über den Gebäuden des 14 000
Quadratmeter großen Standorts
in der Wilhelm-Frank-Straße, der
2004 bezogen und 2020 durch einen
Neubau erweitert wurde. Von
dort aus realisieren die inzwischen
rund 420 Mitarbeiter und
Auszubildenden sowohl kleine als
auch besonders große Straßenbau-Projekte.
Beachtlich: Rund 420 Mitarbeiter sind heute an dem 14 000 Quadratmeter großen Standort beschäftigt.
HERAUSFORDERUNGEN Wesentlich
für das Wachstum und
den Erfolg des Standorts seien neben
den Mitarbeitern auch deren
Bereichsleiter gewesen, heißt es
dazu. Nacheinander verantworteten
sie die Entwicklung der Niederlassung.
Unter Klemens Lieb,
der maßgeblich am Aufbau beteiligt
war, kamen viele Herausforderungen
auf den jungen Standort
zu. „Die Abhängigkeit vom großen
Leonhard Weiss-Standort, der damals
noch in Crailsheim beheimatet
war, war zu Beginn noch deutlich
spürbar“, erzählt er. „Wir haben
uns Stück für Stück unabhängiger
gemacht, sind gewachsen
und haben uns bewiesen.“
Über die Jahre wurden viele Bauvorhaben
abgeschlossen, die mitunter
auch die Infrastruktur um
Bad Mergentheim merklich prägten.
„Neben den größeren Projekten
haben wir auch in unserer
Region viele Landes- und Bundesstraßen
gebaut, Hochwasserschutzmaßnahmen
umgesetzt und
Vorhaben mit privaten Bauherren
realisiert,“ erinnert sich Thomas
Etzl, der Klemens Lieb 1998 nachfolgte
und bis 2015 Bereichsleiter
in Bad Mergentheim war. Bis
Mitte 2019 fungierte er als technischer
Leiter für den Straßenbau
Nord und begab sich dann in den
Ruhestand.
Im Laufe der Zeit folgten für die
Niederlassung mehrere beachtliche
Baustellen, wie beispielsweise
der Neubau der A73 bei Coburg
von 2004 bis 2008.
Foto: LW
ÜBERGREIFEND Eines der bisher
größten Vorhaben der Mannschaft
um Thomas Etzl: Das Bahnprojekt
in Zapfendorf von August
2015 bis Dezember 2018, das
nicht nur aufgrund seines Ausmaßes
eine Besonderheit darstellte.
„Diese Baustelle zeugte deutlich
von der erfolgreichen Zusammenarbeit
gleich mehrerer Gewerke
von Leonhard Weiss.“
Das stetige Wachstum und die
gute Auftragssituation hätten dazu
geführt, dass von der Niederlassung
Bad Mergentheim aus weitere
Standorte in Plankstadt, Günzburg
und zuletzt auch im hessischen
Langen aufgebaut sowie
betreut werden konnten. Auch
der heutige Technische Leiter
der Standorte Bad Mergentheim,
Langen und Plankstadt, Michael
Schneider, könnte sicherlich viel
über seine Straßenbau-Baustellen
erzählen.
PROJEKTE Er gehört zu den
Führungskräften bei Leonhard
Weiss, die aus den eigenen Reihen
stammen und die ihm gebotenen
Entwicklungschancen vom Berufseinsteiger
bis hin zum technischen
Leiter genutzt hat. Die Tiefund
Straßenbauniederlassung in
Bad Mergentheim realisierte so
etwa die Erschließung des Neubaugebiets
in Löffelstelzen, die im
Herbst 2020 fertiggestellt wurde.
Ein ganz aktuelles Projekt, das die
Niederlassung in der Umgebung
umsetzt, ist die Baustelle am Autobahndreieck
Biebelried, das planmäßig
im September 2022 beendet
werden soll.
Unter Schneiders Leitung erfolgte
auch der Neubau der Niederlassung
im Oktober 2020, der
der wachsenden Mitarbeiterzahl
mehr Raum und neue Formen
der Zusammenarbeit ermögliche.
„Wir sind besonders stolz auf unsere
Mitarbeiter“, führt er dazu
an. „Sie sind und bleiben unser
Potenzial.“
pm
www.leonhard-weiss.de
Bechtle gewinnt
Der IT-Spezialist aus Neckarsulm überzeugt beim
„Gaia-X“-Förderwettbewerb.
Die Bundesnetzagentur hat
vor Kurzem die Gewinner
des vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie
ausgerichteten „Gaia-X“-Förderwettbewerbs
bekanntgegeben: Ein
Konsortium um Bechtle gehört zu
den Gewinnern.
Im Rahmen des Projektes „Possible“
hatte der IT-Spezialist aus
Neckarsulm an der Entwicklung
einer innovativen sowie nutzerorientierten
Cloud-Lösung mitgewirkt.
Die weiteren Projektbeteiligten
waren das August-Wilhelm
Scheer Institut, der Kommunikationsdienstleister
„Dataport“,
das Fraunhofer-Institut Fokus, das
Softwareunternehmen „imc“, der
Internetanbieter „1&1 Ionos“ sowie
die IT-Firma „Univention“.
AUSTAUSCH Das erklärte Ziel
des beim Förderwettbewerb erfolgreichen
Projektes war es, die
Kommunikation zwischen staatlichen,
gewerblichen und privaten
Nutzern mittels entsprechender
Schnittstellen erheblich zu vereinfachen.
Zunächst sollen so exemplarisch
Mitarbeiter von Verwaltungsorganisationen,
kleinen
und mittleren Unternehmen sowie
von Bildungseinrichtungen über
einen Datenraum auf verbundene
Informationen zugreifen, um
sie sicher und kontrolliert austauschen
zu können. Das Konzept
überzeugte.
Insgesamt wurden 130 Vorhaben
bei dem „Gaia-X“-Förderwettbewerb
eingereicht. Im ersten
Schritt setzten sich elf Ideen
davon durch. Sie werden für
maximal 36 Monate mit insgesamt
rund 122 Millionen Euro
gefördert. „Wir freuen uns, dass
wir mit dem Projekt ‚Possible‘
den Aufbau einer vernetzten, offenen
Dateninfrastruktur auf Basis
europäischer Werte unterstützen
dürfen“, kommentierte Steven
Handgrätinger, Leitung Public
Sector, Bechtle AG.
Die europäische Initiative
„Gaia-X“ hat sich einer sicheren
und vernetzten Dateninfrastruktur
verschrieben. Die ausgewählten
Vorhaben sollten als Leuchtturmprojekte
dienen. Wesentliche
Auswahlkriterien waren das
Innovations- und Anwendungspotenzial,
die technische Machbarkeit
sowie die Zusammensetzung
der teilnehmenden Konsortien,
die die gesamte Wertschöpfungskette
abdecken sollten. „Alle ausgewählten
Vorhabenskizzen sind
qualitativ überzeugend und innovativ.
Es gibt viele Unternehmen
und Forschungseinrichtungen,
die den Willen und das Potenzial
haben, das Projekt ‚Gaia-X‘ in die
Anwendung zu bringen“, sagte Jochen
Homann, der Präsident der
Bundesnetzagentur.
pm
www.bechtle.com
Visualisierung: So soll das neue Logistikzentrum aussehen.
Historische Dimensionen
Der Lebensmittelproduzent Bürger investiert 45 Millionen Euro am Standort Crailsheim.
Ende Juli fand unter Beisein
von Oberbürgermeister
Dr. Christoph Grimmer
der symbolische erste Spatenstich
für das neue Logistikzentrum
der Firma Bürger in Crailsheim
statt. Mit einer Investition
von rund 45 Millionen Euro handelt
es sich bei dem Neubau von
Kältezentrale und Logistikzentrum
um die größte Einzelinvestition
der Firmengeschichte.
SIGNAL Martin Bihlmaier, Inhaber-Geschäftsführer,
sprach
von einem wahrhaften „Meilenstein“.
Und er führte weiter aus:
„Mit dem Bau setzen wir ein
sichtbares Zeichen für die Zukunftsfähigkeit
unseres Unternehmens.
Der nachhaltig ausgerichtete
Neubau unterstützt
uns zudem auf dem Weg in Richtung
einer klimaneutralen Produktion.“
Michael Kugel, Geschäftsführer
und Werksleiter in
Crailsheim, sprach darüber hinaus
von einem „eindeutigen Bekenntnis
zum Produktionsstandort“
in der Horaffenstadt.
„Es freut uns, dass die Firma
Bürger ihre bald 40-jährige Geschichte
am Standort um ein zukunftsweisenes
Kapitel erweitert“,
sagte Oberbürgermeister
Dr. Christoph Grimmer. „Durch
die Investition von insgesamt
rund 45 Millionen Euro können
Arbeits- und Ausbildungsplätze
langfristig für unsere Stadt und
die Region gesichert werden.“
Das neue Gebäude, das aus der
Feder der Haller Kraft + Kraft Architekten
entstammt, wird planmäßig
auf dem Gelände zwischen
der Roßfelder und der
Heilbronner Straße entstehen.
Foto: Kraft + Kraft Architekten
BEGINN Mit dem ersten Bauabschnitt,
der Kältezentrale, war
bereits im Sommer 2020 begonnen
worden. Nun folgt mit dem
Logistikzentrum der zweite. Es
soll 12 000 Quadratmeter umfassen
sowie Platz für zwei automatische
Hochregallager bieten.
Das Gebäude wird voraussichtlich
Ende 2022 fertiggestellt. Der
moderne Neubau ersetzt die Versandlogistik
und die Kältezentrale
im bestehenden Werk. Durch
die Baumaßnahme vergrößert
Bürger seine Lagerkapazitäten
und kann technische Anlagen
auf den neuesten Stand bringen.
Die neue Kältezentrale mit modernen,
hocheffizienten Anlagen
spare 6800 Tonnen CO 2
und circa
15 000 Kubikmeter Frischwasser
pro Jahr ein.
Als Kälteträger wird das natürliche,
als umweltfreundlich geltende
Kältemittel Ammoniak eingesetzt.
Zusätzlich können durch
die Installation einer Photovoltaikanlage
auf dem Logistikzentrum
zukünftig jährlich 541 Tonnen
CO 2
eingespart werden. pm
www.buerger.de