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Die Initiative<br />
Foto: Gian Marco Castelberg<br />
«Frauen sind<br />
in den Medien<br />
untervertreten.<br />
Das wollen<br />
wir ändern»<br />
Marc Walder, CEO und<br />
Managing Partner der Ringier AG<br />
17<br />
Herr Walder, warum diese Initiative?<br />
Ringier führt weit über 100 Medienmarken in<br />
20 Ländern. Mit diesen Unternehmen erreichen<br />
wir Millionen Menschen. Tag für Tag. Es liegt auf<br />
der Hand, dass wir diese beachtliche Reichweite<br />
nutzen, Frauen sichtbarer zu machen. Frauen sind<br />
in den Medien untervertreten.<br />
Gibt es Zahlen dazu?<br />
Weltweit – so das Global Media Monitoring Project –<br />
liegt das Verhältnis bei 82 Prozent Männern und<br />
18 Prozent Frauen.<br />
Und in der Schweiz?<br />
Hier sind wir bei 25 Prozent Anteil von Frauen.<br />
So oder so: Wissenschaftler nennen diese Untervertretung<br />
«Gender Content Gap».<br />
Warum erst jetzt dieses Engagement<br />
von Ringier?<br />
Eine berechtigte Frage. Lassen Sie es mich am<br />
besten so formulieren: Lieber jetzt und konsequent<br />
und faktenbasiert – als erst in einem Jahr.<br />
Was konkret freut Sie persönlich am meisten<br />
an <strong>EqualVoice</strong>?<br />
Ich erinnere mich an die allererste Sitzung mit den<br />
Chefredaktorinnen und Chefredaktoren. Das war<br />
vor bald zwei Jahren. Die Präsentation dieser<br />
Initiative hat viele Fragen aufgeworfen: Warum?<br />
Warum jetzt? Warum wir? Warum messen? Wie<br />
messen? Was sind die Ziele? Werden nun Männer<br />
benachteiligt? Bestimmt nun eine Software, was<br />
und wie wir berichten in unseren Medien?<br />
Und?<br />
Heute, gut eineinhalb Jahre später, ist <strong>EqualVoice</strong><br />
selbstverständlicher Teil von Ringier Schweiz und<br />
Ringier Axel Springer Polen. Was ich damit meine:<br />
<strong>EqualVoice</strong> wird in den Redaktionen, immerhin<br />
die grössten des Landes, gelebt. Das heisst<br />
nicht, dass es keine Diskussionen darüber gibt.<br />
Im Gegenteil. Aber, Achtung: Alle unsere Publikationen<br />
in der Schweiz haben den Anteil Frauen in<br />
der Berichterstattung erhöht. Das ist wunderbar.<br />
Darüber bin ich glücklich.<br />
Was bringt es dem Unternehmen Ringier?<br />
Ich würde behaupten, dreierlei. Erstens: Die<br />
Berichterstattung unserer Medien ist interessanter<br />
und vielseitiger geworden. Zweitens: Wir beweisen<br />
gegenüber unseren 7000 Mitarbeitern, dass wir es<br />
wirklich ernst meinen beim Thema Gleichberechtigung.<br />
Und drittens: Ringier setzt sich für etwas<br />
Wichtiges und etwas Richtiges ein.