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<strong>EqualVoice</strong><br />
Noch immer sind Frauen in Führungspositionen<br />
stark untervertreten.<br />
Besonders dort, wo es um<br />
Geld und Macht geht, fehlen sie. Das traditionelle<br />
Rollenverständnis bremst sie<br />
aus – aber eben nicht nur das. Oft fühlen<br />
sich Frauen von Führungspositionen<br />
gar nicht erst angesprochen. Das fängt<br />
bereits bei den Stellenanzeigen an.<br />
Für Nicole Niedermann (39), Co-Leiterin<br />
des St. Gallen Diversity Benchmarking<br />
und Projektmanagerin am Kompetenzzentrum<br />
für Diversity und Inklusion<br />
an der Universität St.Gallen, ist klar:<br />
«Gesamthaft gesehen gibt es noch viel zu<br />
tun.» Alleine die Stellenbeschriebe seien<br />
in Bild und Sprache noch sehr oft auf<br />
Männer ausgerichtet. «Wer Frauen ins<br />
Unternehmen holen will, muss Jobtitel<br />
zumindest geschlechtsneutral halten», so<br />
Niedermann. Zudem sollte man in Stelleninseraten<br />
nicht nur auf agentische<br />
Sprache setzen. Diese steht für eher<br />
männlich wahrgenommene Eigenschaften<br />
wie beispielsweise «leistungsorientiert»,<br />
«hartnäckig» oder «eigenständig».<br />
Zu viele solcher Wörter können<br />
Frauen abschrecken. Mit einer kommunalen<br />
Sprache und Attributen wie<br />
«engagiert», «kundenfreundlich», «verantwortungsbewusst»<br />
oder «teamorientiert»<br />
holt man sie viel eher ab. Wer<br />
Frauen ansprechen will, sollte sich zudem<br />
bei den Anforderungen auf die<br />
«Frauen wollen für die Bewerbung<br />
80 bis 100 Prozent der Kriterien<br />
erfüllen. Männer geben sich schon<br />
mit 50 Prozent zufrieden.»<br />
Nicole Niedermann, Co-Leiterin des St. Gallen<br />
Diversity Benchmarking<br />
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