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46<br />
Gewusst wie<br />
„Water People“ – die Trinkwassereinheiten<br />
des <strong>THW</strong><br />
In dieser Ausgabe wollen wir euch eine<br />
nicht ganz alltägliche Fachgruppe im <strong>THW</strong><br />
vorstellen: die Trinkwasserversorgung<br />
(TW). Aufgabe dieser Einheit, die es zurzeit<br />
22 mal in Deutschland gibt, ist es, die<br />
Versorgung mit reinem Wasser <strong>für</strong> Bevölkerung<br />
und Einsatzkräfte in Großschadensgebieten<br />
sicherzustellen. Denn nach Naturkatastrophen<br />
ist sauberes Wasser meistens<br />
das, was den Opfern am Dringendsten<br />
zum Überleben fehlt. Darüber hinaus<br />
richten die Spezialisten der „Water People“<br />
in Zusammenarbeit mit anderen Fachgruppen<br />
und (soweit vorhanden) örtlichen Versorgungsunternehmen<br />
die Wasserversorgung<br />
in Form von Brunnen, Wasserleitungen<br />
etc. wieder her und organisieren die<br />
Förderung sowie Lagerung und Verteilung<br />
des Trinkwassers an die Bevölkerung und<br />
die eingesetzten Helfer. Auf langfristige<br />
Sicht werden Maßnahmen zur Qualitätssi-<br />
cherung des Wassers getroffen, außerdem<br />
Notunterkünfte und Flüchtlingslager mit<br />
betrieben.<br />
Ausrüstung<br />
Um diese Aufgaben erfüllen zu können,<br />
sind die Fachgruppen (FGr) der Trinkwasserversorgung<br />
mit einer Vielzahl an Gerät<br />
und Material ausgestattet. Dazu gehört<br />
neben Werkzeugen zur Metall- und Holzbearbeitung<br />
auch ein Polyethylen- (PE-)<br />
Schweißgerät, mit dem ein Rohrsystem aus<br />
Kunststoff aufgebaut werden kann. Zelt<br />
und Flutlichtstrahler helfen beim Aufbau<br />
einer Verteilungsstelle <strong>für</strong> das aufbereitete<br />
Wasser. Das wichtigste Element der<br />
Trinkwasser-Fachgruppen ist natürlich eine<br />
komplette TWAA (siehe Kasten) mitsamt<br />
Labor zur Analyse. Dort kann anhand von<br />
chemischen und biologischen Untersuchungen<br />
die Wasserqualität ermittelt werden,<br />
um dann die Aufbereitung des Rohwassers<br />
zu optimieren.<br />
Zum Befördern finden sich im Inventar<br />
jeweils zwei Pumpen- und Leitungssätze,<br />
einer <strong>für</strong> Roh- und einer <strong>für</strong> Trinkwasser.<br />
Mit Hilfe verschiedener Arten von Behältern,<br />
beispielsweise Falttanks, kann das<br />
aufbereitete Wasser dann auch <strong>für</strong> längere<br />
Zeit gelagert werden.<br />
Nach der neuen STAN vom April 2004 gibt<br />
es die Trinkwasserversorgung, ähnlich wie<br />
Fachgruppe Räumen, in zwei Ausführungen:<br />
Typ A hat im Gegensatz zu B neben<br />
einer anderen Anlage mit einer größeren<br />
Kapazität an Trinkwasser pro Stunde noch<br />
einen Anhänger mit einer Nutzlast von 5<br />
Tonnen. Dazu kommen bei beiden Ausführungen<br />
ein 7-Tonnen-LKW mit einer Ladebordwand<br />
und ein Mannschaftslastwagen.<br />
Helfer<br />
Die Anzahl und Art der Helfer ist jedoch bei<br />
beiden gleich: Neben vier Kraftfahrern und<br />
drei Sanitätern haben nach STAN zwei Mitglieder<br />
der Fachgruppe eine Ausbildung als<br />
PE-/PVC- und einer als Metall-Schweißer.<br />
Für diese Funktionen sollte der jeweilige<br />
Helfer über berufliche Vorkenntnisse ver-<br />
Das starke <strong>THW</strong>-<strong>Jugend</strong>-Magazin<br />
fügen, ebenso wie die vier Maschinisten<br />
<strong>für</strong> die Trinkwasseraufbereitungsanlagen<br />
und drei Laboranten, die im Labor die Qualität<br />
des Roh- und Trinkwassers bestimmen<br />
können. Mit diesen Kenntnissen können<br />
sie dann die einzelnen Schritte der Aufbereitung<br />
so verbessern, dass eine optimale<br />
Qualität bei gleichzeitig sparsamen<br />
und einfachen Verfahren erreicht werden<br />
kann. Um die Position des Laboranten ein-