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Köpke, Matthias - DENKSCHRIFT - Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden; 10. Aufl.

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Offener Brief, Denkschrift, Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden?, An die Regierungen der Erde und die Lenker des Weltgeschehens und alle am Weltgeschehen Interessierten, Eine Betrachtung aus religiöser Sicht, Corona-Denkschrift, Korona-Denkschrift,

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Schattenkönigs, sondern will dem Ernst der Tatsache Rechnung tragen, daß Welt und Teufel korrelate

Begriffe sind. ,Denn allhie hat der Teufel sein Reich, sein Haus und Wohnung, da er Herr ist und sitzet in

dem Seinen‘ 152) . So stimmt beides dem Wesen nach zusammen, daß, wer Welt sagt, auch von der

Herrschaft des Teufels wissen muß. Erst dadurch wird dem Begriff der Welt das Menschliche, das

Harmlose, das Ungefährliche genommen, wenn das Unpersönliche in das Licht des Persönlichen gerückt und

damit an die Stelle des ruhenden Begriffs die Dynamik gesetzt wird. Welt und Teufel stimmen zusammen,

aber sind nicht zu verwechseln; denn der Teufel ist mehr als die Welt.

Das wird durch manche Ausdrücke beleuchtet. ,Wyr sind hie yns teuffels reych, nicht anders, denn wenn

eyn pylger ynn eyn herberg keme, da er wuste, das sie alle ym hauss rewber waren, wenn er dahyn komen

mueste, wuerde er sich dennoch ruesten und auffs best, als er kuend, versehen und nicht viel schlaffen.

Also sind wyr ytzund auff erden, da der boese geyst eyn furst ist, und hatt der menschen hertzen ynn

seyner gewallt, thut durch sie was er will‘ 153) . Das ist alles andere als eine freudige Weltbejahung! Dazu

stimmt das andere Urteil, daß die Welt nichts anderes ist, ,denn des Teufels Mordgrube, beide, in

geistlichem und leiblichem Regiment und Sachen‘ 154) . Die Verbindung zwischen Welt und Teufel ist keine

zufällige und lose; nein, sie ist geordnet und innig genug, daß sie unter dem Bild der Ehe erscheinen kann.“

„Und wo noch irgend ein Zweifel an den Machtbefugnissen des Teufels gegenüber der Welt aufkommen

könnte, so muß jeder Zweifel dieser Art verstummen, wenn der Teufel als Gott der Welt bezeichnet wird 158) .

So wird die Ehrung der Welt zu einer Anbetung des Teufels 159) .

Die Herrschergewalt des Teufels bedeutet eine wirkliche Verfügungsgewalt, die er im Interesse seines

Reiches und seiner Diener gebraucht. Auch seine Herrschaft ist lebensvoll, organisch zu denken im Sinne

eines Reiches, dessen Bürger von ihm regiert werden 160) . So verlangt er zwar von seinen Untertanen Dienst

und Gehorsam; aber diese können sich darauf verlassen, daß der Teufel sich selbst treu bleibt und darum

seine Verfügungsgewalt über die Güter der Welt im Interesse seiner Untertanen gebraucht. Bei dem

Gebrauch der Güter dieser Welt ist der Teufel so konsequent, daß er diese nur seinen Dienern, nicht aber den

Dienern Gottes, die ja seine Feinde sind, gibt 161) .

Die Herrschergewalt des Teufels kennt keine Provinzen, die etwa als neutral zu bezeichnen wären oder als

von vornherein dem Dienste Gottes vorbehalten gelten könnten. Das summarische Urteil Welt ist

grundsätzlich und damit umfassend gemeint. Überall übt der Teufel seine Herrschergewalt aus 162) . Somit gibt

es keine entdiabolisierten Zonen innerhalb der Welt. Das ,ubique‘ duldet keine Erweichung, und selbst im

Heiligtum der Ehe begegnet man seinem Herrscherstab 163) .“ …

„Zur Beurteilung dieser Zeichen seiner Zeit kennt er dann nur einen Maßstab, das gottgeschenkte

Evangelium. Die Verachtung des Evangeliums in der Welt ist ihm ein ,evidenter‘ Beweis, daß die Welt die

Herberge des Teufels ist 168) . Denn wie sollte es sonst zu erklären sein, daß die Welt die unermeßlichen

Wohltaten Gottes nicht nur nicht beachtet, sondern geflissentlich verachtet?! Luther weiß, daß es sich hier

um eine innere Notwendigkeit handelt; Teufel und Evangelium sind widereinander, darum ,geburhret ihm,

und zcihmet ihm, das der widderstehe dem Euangelio‘ 169) . Für Luther ist es unmöglich, bei der Feststellung

eines sittlichen Makels stehenzubleiben. Er ist eben nicht der Sittenapostel, dem der Mensch das Maß aller

Dinge ist. Er ist vielmehr immer der Mensch des Glaubens, und darum muß er auch alles Menschliche auf

Gott beziehen und, wenn erforderlich, dem Teufel zuschreiben. So führt ihn die Beobachtung der

Undankbarkeit und der Bosheit der Menschen weiter zu dem Urteil (zu dem er förmlich getrieben [!] wird),

das als förmliche Feststellung gewichtig und feierlich erscheint: ,Ich stelle fest, daß die ganze Welt vom

Satan besessen ist‘ 170) . So wird die Welt durch ihren Herrn, den Teufel, gezwungen, alle leiblichen und

geistlichen Gottesgaben zu verachten und damit dem Mißbrauch preiszugeben 171) . Damit ist umfassend

festgestellt, daß die Welt die Stätte des Teufels ist.

152) E. A. Bd. 49. In der Erklärung zu dem Spruch „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.“

153) Bd. 12. S. 394, Z. 24-29.

154) E. A. Bd. 9. S. 75.

158) Bd. 31. I. S. 101: … „Und summa, was die gantze wellt sampt yhrem Gott dem teüfel und seinen engeln vermag.“

159) Bd. 30. III. S. 504, Z. 27-29.

160) Bd. 12. S. 321, Z. 32/33.

161) Bd. 24. S. 457, Z. 17/18. – Bd. 14. S. 343, Z. 35-38. – Bd. 15. S. 428: „Diabolus bene facit, dominus est bonorum mund, non

admittit, ut hostes eius bonis cibentur.“ – Auch noch: Bd. 14. S. 342. Z. 28 und vorhergehende.

162) Bd. 15. S. 687, Z. 27.

163) Bd. 43. S. 313, Z. 31-33.

168) Bd. 4. S. 381, Z. 22-25.

169) Bd. 14. S. 342.

170) Bd. 43. S. 123, Z. 8 ff.

171) Bd. 31. I. S. 432, Z. 13-19.

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