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Köpke, Matthias - DENKSCHRIFT - Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden; 10. Aufl.

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Offener Brief, Denkschrift, Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden?, An die Regierungen der Erde und die Lenker des Weltgeschehens und alle am Weltgeschehen Interessierten, Eine Betrachtung aus religiöser Sicht, Corona-Denkschrift, Korona-Denkschrift,

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geschenkt ward.“ („Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“, Stuttgart 1916, Seite 10/11.)

Zu jenen Nachkommen Hams zählen auch — wie in jener Bibelerklärung richtig gesagt wird — die

Völker Afrikas. Tatsächlich suchte man bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts den grausamen Negersklavenhandel

mit dieser religiös-politischen israelitischen „Abstammungslehre“ zu begründen, und mit

Noahs Fluch und „Gottes Willen“ zu entschuldigen. Der Dr. T. S. Witherspoon von der presbyterianischen

Kirche erklärte u. a. im Jahre 1836 bei Verteidigung und Begründung der Negersklaverei in den USA:

„Ich entnehme den heiligen Büchern des Alten und des Neuen Testamentes meine Beweise für das

Halten der Sklaven als Leibeigene. Der Grundsatz, daß die Heiden in Leibeigenschaft gehalten werden

können, ist von Gott anerkannt … In allen moralischen Fragen halte ich mich wegen der Beweise an die

Bibel.“ (Harriet Beecher-Stowe: „Schlüssel zu Onkel Toms Hütte.“ Original-Tatsachen und Beweisstücke, 4.

Teil, Seite 26, Berlin 1853.)

Der Bischof Meade ermahnte die Sklaven in den USA vor hundert Jahren:

„Habet acht, daß ihr nicht über eure Lage murret, darüber unwillig werdet und euch dagegen empört,

denn das würde nicht nur euer Leben verbittern, sondern auch den allmächtigen Gott erzürnen. Bedenkt,

daß ihr euch nicht selbst gehört, nicht das Volk, von dem ihr stammt, nicht die Leute, die euch

hergebracht haben, sondern der Wille Gottes hat euch nach seiner Vorsehung zu Sklaven gemacht.“

(Ebendaselbst, Seite 127/8.)

Nach hebräischer Sage, die ja als „Wort Gottes“ bzw. „Offenbarung Gottes“ ausgegeben und für die

Glauben verlangt wird, geschieht jene Versklavung — von anderen sklavereibejahenden Verlautbarungen der

Bibel abgesehen — grundsätzlich nach der zitierten Stelle 1. Mos, 9, 20–27. Wir haben hier also ein

einleuchtendes Beispiel vor Augen, wie sich derartige religiöse Lehren in der Praxis auswirken. Sie würden

sich heute noch auswirken, wenn die Sklaverei nicht infolge der Maschinenindustrie unwirtschaftlich geworden

wäre. Die römische Kirche stand bei dem wegen der Aufhebung der Sklaverei entbrannten Bürgerkrieg

in den Vereinigten Staaten (1861–1863) auf der Seite der sklavenhaltenden Südstaaten.

Jedenfalls hatten die Sklavenjäger, -händler und -halter bei allen ihren Untaten in Afrika das beste

Gewissen. Sie handelten, wie die Kolonialherren, nach dem Bibelglauben. Sie waren ja — nach der durch

den Mund Noahs verkündeten „Offenbarung Gottes“ — Nachkommen des Japhet. Infolgedessen hielten sie

sich für berechtigt, ja sogar verpflichtet, die Nachkommen Hams — die Neger — zu versklaven. Sie waren

Christen — sogar gute Christen, denn der berühmte Sklavenhändler John Hawkins, der Günstling der

englischen Königin Elisabeth I., nannte sein Sklaventransportschiff „Jesus“. Und als Christen hatten sie

Anteil „an der Offenbarung Gottes, die Sems Geschlecht geschenkt“ worden war, wie die Stuttgarter

Bibel erläutert. Wer wollte es also christlich erzogenen Menschen verargen, wenn sie nach der Bibel

handelten? — Die Schuld trifft jene, die den Glauben daran genährt haben und — noch immer nähren!

Andere Nachkommen Hams

Für unsere Zeit ist es nun sehr beachtlich, daß auch die Völker Mizraims, das sind die Ägypter und andere

arabische Völker, zu diesen Nachkommen Hams gezählt werden und infolgedessen Sklaven — die deutsche

Übersetzung der Bibel sagt milder klingend „Knechte“ — der Nachkommen Sems, das sind die Israeliten,

sein sollen. Ja, einer der bedeutendsten Bibelerklärer, der Rabbi Kimschi (gest. 1160), sagt uns:

„Es wird durch die Tradition oder mündliche Lehre gesagt / daß die Einwohner von Teutschland /

Canaaniter seyen: dann als die Canaaniter vor dem Josua (aus Furcht getötet zu werden) sich weg

begaben / wie wir über das Buch Josua geschrieben haben / gingen sie in das Land Alemannia, welches

Teutschland genennet wird: und werden dieselben (nemlich die Teutschen) noch heutigen Tages

Canaaniter geheißen.“ (Rabbi David Kimschi, Auslegung Obad I, V. 20, zit. nach Eisenmenger, a. a. O., 2.

Band, Seite 202.)

Wir Deutschen sollen also nach dieser erdichteten, aber geheiligten Mythologie Kanaaniter sein. Und

folglich sollen wir die Sklaven der Nachkommen Sems d. h. der Juden sein. Natürlich könnten uns solche

Mythologien und Kosmogonien völlig gleichgültig bleiben, wenn sie nicht als Bestandteil der Bibel von

Christen und Juden für unantastbares „Gotteswort“ ausgegeben würden. Ja, man verbreitet heute sogar mit

offenbarer Absicht ein Buch „Die Bibel hat doch recht“. Also liegt hier eine gewisse Gefahr für die zu

Kanaanitern degradierten Deutschen, wie in den Forderungen des Maimonides eine Gefahr für alle Völker

verborgen ist. Wir sehen leider, daß im Verlauf der Geschichte solche religiösen Lehren der Anlaß zu

entsetzlichen Greueltaten gewesen sind. Solange den Kindern diese Lehren als „Gottes“ Wort, Bestimmung

und Willen erklärt werden, wird die Gefahr ihrer praktischen Durchführung — wie im Falle der

Negersklaverei — bestehen.

Übrigens findet man jene Auffassung des Maimonides ja auch im sog. „Neuen Testament“ ***) . Man

***) Anm. Matthias Köpke: Wer ist denn der Gott der Bibel?

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