Köpke, Matthias - DENKSCHRIFT - Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden; 10. Aufl.
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Offener Brief, Denkschrift, Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden?, An die Regierungen der Erde und die Lenker des Weltgeschehens und alle am Weltgeschehen Interessierten, Eine Betrachtung aus religiöser Sicht, Corona-Denkschrift, Korona-Denkschrift,
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Profanen, kein wahrer Unterschied zwischen Gottesbewußtsein und Weltbewußtsein. Eine Frömmigkeit
… kann im Heidentum wohl gefunden werden, aber kein Glaube, weil das Licht der Offenbarung fehlt,
oder weil dieses Licht doch nur blitzweise und vorübergehend in die Finsternis hineinleuchtet. Es können
da höchstens sporadische Glaubensregungen sich finden, eine Ruhe des Glaubens aber kennt das
Heidentum nicht.“
Aus dieser Beurteilung des Heidentums ergibt sich nun für den christlichen Dogmatiker ganz von selbst
eine so maßlose Wertschätzung des Judentums, daß man vor so viel Götzendienst nur noch den Kopf
schütteln kann. Wer danach fragt, wer und was dem Judentum zu seiner heutigen überragenden Weltmachtstellung
verholfen hat, der lese die folgenden Sätze Martensens (S. 15):
„Wenn man die drei großen Religionsformen — Heidentum, Christentum und Judentum d. V. — als
verschiedene Bewußtseinsstufen bezeichnet hat, so ist dieser Ausdruck nicht erschöpfend. Sie sind drei
verschiedene Stufen des Seins, was das Christentum dadurch ausdrückt, daß es sich selbst sowohl als eine
neue Schöpfung des Menschengeschlechts bezeichnet, als auch als eine Erlösung von einem unwahren,
einem abnormen Sein, welches letztere sich im Heidentum darstellt, während Israel die anfangende und
vorbereitende Erlösungsökonomie darstellt. Während das Heidentum Gott entfremdet ist, sich nur verhält
zu den in der Welt hervortretenden göttlichen Ideen, ohne durch diese hindurch sich zu dem göttlichen
Schöpferwillen zu verhalten: ist Israel das auserwählte Volk auf eine höhere Stufe des Seins erhoben, wo
selbst die neue Schöpfung vorbereitet wird, die neue Schöpfung, die erst durch Gottes Menschwerdung in
Christus ihren rechten Füll- und Ansatzpunkt findet.“
Nachdem der christliche Dogmatiker auf diese Weise die unvergleichliche Überlegenheit des Judentums
über das Heidentum festgestellt hat, setzt er an einer anderen Stelle auseinander, daß das Heidentum
gleichbedeutend sei mit Chaos und Barbarei, erklärt dann, ohne natürlich die Geschichte des Christentums
und des Judentums zu berücksichtigen, daß die Weltgeschichte eine Verleugnung des Heiligen und die
heidnische Welt ein Zustand der Ungerechtigkeit sei, um dann in Übereinstimmung mit dem Neuen
Testament zu lehren, daß das Heidentum das Reich des Satans sei.
Um diese Lehre zu verstehen, müssen wir kurz auf die christliche Lehre vom Satan eingehen. Diese ist
ein uraltes aus dem Parsismus übernommenes Erbstück des Christentums, das durch sie aus dem jahwistischmagischen
Monismus in den jahwistisch-magischen Dualismus hineingedrängt wurde. In welcher Weise
Judentum und Christentum vom Parsismus her beeinflußt wurden, schildert Erik Stave in seinem Buch
„Über den Einfluß des Parsismus auf das Judentum“ auf Seite 198/199 sehr anschaulich. Da diese Stelle
zugleich auch das Wesen des Satans und das Verhältnis des Messias zum Teufel deutlich macht, gebe ich sie
im Auszug unter Weglassung der griechischen Stellen wieder. Stave schreibt:
„Noch auffälliger ist die Ähnlichkeit zwischen der persischen Vorstellung von Angra Mainyu, als dem
Oberhaupt der bösen Geister, und Soshyos, als dem Bekämpfer seines Reichs, und der spätjüdischen Anschauung
vom Satan und Messias andererseits, eine Ähnlichkeit, die sich übrigens in der evangelischen
Geschichte deutlich widerspiegelt. Der Satan, das Oberhaupt der dämonischen Mächte, steht mit seinem
Reich in der Welt als eine furchtbare Realität da, und seine gänzliche Vernichtung ist gerade die
vornehmste Aufgabe des Messias. Deshalb ahnen zuerst Dämonen den Messias in der Person Jesu, und
deshalb sieht Jesus selbst in dem Kampf wider jene Macht einen wesentlichen Teil seiner Aufgabe und der
seiner Jünger (Mark. 1, 23 ff.; 3, 11 ff.; Luk. 10, 7 ff). Deswegen heißt es denn auch später, die
schließliche Vollendung komme erst dann, wenn Christus ,alle (böse) Herrschaft, Gewalt und Macht
vernichtet hat‘ (1. Kor. 15, 24), oder der Sohn Gottes habe sich dazu geoffenbart, daß er die Werke des
Teufels zerstöre (1, Joh. 3, 8). Wenn es nun, wie wir im Folgenden nachweisen werden, wahrscheinlich
ist, daß die jüdische Vorstellung vom Satan und seinem Reich vom Parsismus beeinflußt worden ist, dann
wird damit auch zugleich im hohen Grade wahrscheinlich, daß diese Anschauung auch auf die
eschatologische Vorstellung von der Bekämpfung der bösen Geister durch den Messias in irgendeiner
Weise eingewirkt habe. Der Satan ist der eigentliche Weltbeherrscher, er wird deshalb der Gott dieser Welt
genannt (2. Kor. 4, 4), und übt seine Macht in den Dämonen (Matth. 12, 24) und den heidnischen
Weltreichen aus (Matth. 4, 8 f.). So wird er besonders in der Apokalypse des Johannes dargestellt, nach
der er von den Heiden mit seinen Dämonen verehrt und angebetet wird (Off. 13, 4; 9, 20). Als
Weltherrscher erscheint er dort mit 7 gekrönten Häuptern (12, 3). Als Feind des Gottesreiches versuchte
er gleich anfangs den Messias zu verschlingen, aber dieser wurde seiner Macht zu Gott entrückt (12, 4).
In engster Verbindung damit kommt es im Himmel selbst zu einem gewaltigen Kampf zwischen Michael
und seinen Engeln einerseits und dem Drachen und dessen Engeln andererseits; und dieser Kampf endet
damit, daß ,der große Drache, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan‘ V. 9, auf die Erde
geworfen wird, ganz wie Angra Mainyu bei seinem mißlungenen Versuch, in die nächste Umgebung
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