Köpke, Matthias - DENKSCHRIFT - Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden; 10. Aufl.
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Offener Brief, Denkschrift, Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden?, An die Regierungen der Erde und die Lenker des Weltgeschehens und alle am Weltgeschehen Interessierten, Eine Betrachtung aus religiöser Sicht, Corona-Denkschrift, Korona-Denkschrift,
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Ahura Mazdas einzudringen …“
„Der Satan führt seinen Kampf nicht nur im Himmel, sondern auch auf der Erde. Denn er ist ja
derjenige, welcher sich nicht bloß darüber freut, daß die Menschen beschämt werden, sondern auch über
das Böse an und für sich, der das Böse als solches zu seinem Zweck macht. Die Wirksamkeit des Bösen
erscheint im Neuen Testament teils unter der Form der List, teils unter der der Gewalt. Unter der Form
der List wirkt er als der Feind, welcher Unkraut unter den Weizen sät, welcher die wahre Lehre verfälscht
und in Gestalt eines Engels des Lichts eine falsche Weisheit verbreitet (2. Kor. 11, 14). Von dieser Seite ist
er besonders den Gläubigen und geistlich Erweckten gefährlich. Gewalt dagegen hat er vornehmlich über
diejenigen, welche außerhalb des Umkreises des wahren Glaubens stehen oder von diesem abgefallen
sind. Darum nimmt er das Wort Gottes von den Herzen der Gottlosen (Matth. 13, 19), so daß sie es nicht
verstehen und nicht sich bekehren. Darum wird das Heidentum in dem Neuen Testament als das Reich
Satans bezeichnet, und Jemanden dem Satan übergeben (1. Kor. 5, 5) heißt, nach dem Sprachgebrauch
des Neuen Testaments, ihn aus der Gemeinschaft Gottes exkommunizieren, ihn dem Heidentum zurückzugeben.
Die verschiedenen Momente im Begriff des Teufels faßt das Neue Testament in der Benennung
Antichrist (1. Joh. 2, 18) zusammen. Der Antichrist ist der weltgeschichtliche Ausdruck für den Teufel,
welcher seine Bedeutung in der geschichtlichen Entwicklung der Religion ausspricht. Seine übergeschichtliche
und metaphysische Bedeutung dagegen wird in dem Ausdruck ,der Fürst dieser Welt‘ (Joh.
14, 30) angedeutet.“ 38)
In dieser Weise wird von der christlichen Dogmatik das Heidentum als das Reich des Satans dem Reich
Gottes, dem christlichen Kirchenvolk gegenübergestellt. Dieses gilt somit als die wahre Gemeinschaft, als
die Gemeinschaft des Lebens, gegenüber dem Heidentum, das als die unechte Gemeinschaft, als die
Gemeinschaft des Verderbens angesehen und verurteilt wird — und darum ausgerottet werden soll. Wer aus
dieser wahren Gemeinschaft ausgestoßen wird, verfällt dem Reich des Satans und bleibt „von dem Trost der
Vergebung der Sünden geschieden“, da sich ja auch Gott dem Ausstoßungsbeschluß des Priesters oder der
Gemeinde fügen muß. Dieses Letztere: nämlich daß sich Gott dem Ausstoßungsbeschluß fügen muß, wird
zwar wohlweislich nicht gelehrt, ergibt sich aber zwingend aus dem Ausdruck: — „dem Satan übergeben“
in 1. Kor. 5, 5. Wenn ich die Macht habe, jemanden dem Satan zu übergeben, und ich tue das, so hat sich
Gott diesem Beschluss und dieser Handlung zu fügen; — daran ändert auch das Scheinheilige: — „auf daß
der Geist selig werde am Tag des Herrn Jesu“ — nicht das Geringste. Natürlich wird mir entgegengehalten
werden, daß der Ausstoßungsbeschluß bzw. die Ausstoßung „von Gott in der Gemeinde oder im Priester
gewirkt“ werde, daß somit von einer Unterwerfung Gottes unter einen solchen Beschluß keine Rede sein
könne. Auf diesen anmaßenden Irrsinn einzugehen wäre zuviel verlangt.
Wie der Christ diese „Exkommunizierung aus der Gemeinschaft Gottes“ bewerkstelligen kann, ist in 1.
Kor. 5, 5 geschildert, wo es heißt:
„Denn ich, als der ich mit dem Leib nicht da bin, doch mit dem Geist gegenwärtig, habe schon als
gegenwärtig beschlossen über den, der solches getan hat: Im Namen unseres Herrn Jesu Christi (in eurer
Versammlung mit meinem Geist) und mit der Kraft unseres Herrn Jesu Christi, ihn zu übergeben dem
Satan zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tag des Herrn Jesu.“
Dazu schreibt Gerlach in seinem Bibelkommentar *) :
„Dem Satan übergeben heißt nichts anderes, als aus der christlichen Gemeinschaft ausschließen. Die
Gemeinen waren der Leib Christi (1. Kor. 12,12;13), der Tempel Gottes (1. Kor. 3, 16; 2. Kor. 6, 16). Er
selbst hatte sie errettet aus dieser argen Welt, in welcher der Satan als Gott herrscht (2. Kor. 4, 4); wurde
also jemand ausgestoßen aus dieser Gemeinschaft, so befand er sich in dem Reich des Satans. Von dem
Trost der Vergebung der Sünden geschieden überfiel ihn die Gewissensangst, er geriet unter das Gesetz,
die Leiden dieser Zeit mußten ihm als Ausfluß des göttlichen Zorns erscheinen, die Gemeinschaft mit den
Gottlosen für seinen an etwas Besseres gewöhnten Geist ein Vorgeschmack der Hölle werden. Diese
Ausschließung geschah aber nicht, um einen solchen Menschen ins ewige Verderben zu stürzen,
sondern ,zum Verderben d. h. zur Ertötung seines Fleisches‘; die Ausschließung aus der christlichen
Gemeinschaft sollte durch das Gefühl der Buße, was sie in ihm erweckte, ein Gnadenmittel in ihm
werden, daß das bisher in ihm so mächtige Fleisch ertötet, und sein freigemachter Geist am großen Tage
der Entscheidung dennoch selig werden möchte …“
Das erinnert sehr lebhaft an jenen abgründig gemeinen und scheinheiligen wie verlogenen Satz aus der
38) H. Martensen: „Die christliche Dogmatik“ S. 179.
*) Anm. M. Köpke: Otto von Gerlach „Das Neue Testament nach Dr. Martin Luthers Übersetzung mit Einleitungen und
erklärenden Anmerkungen“, 2. Band (Briefe Pauli an die Römer, Corinther, Galater, Epheser, Philipper und Colosser), bei
Wilhelm Thome, Berlin 1837, S. 141.
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