Köpke, Matthias - DENKSCHRIFT - Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden; 10. Aufl.
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Offener Brief, Denkschrift, Warum soll unsere natürliche Welt zerstört werden?, An die Regierungen der Erde und die Lenker des Weltgeschehens und alle am Weltgeschehen Interessierten, Eine Betrachtung aus religiöser Sicht, Corona-Denkschrift, Korona-Denkschrift,
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Nachwort
„Das Wort ,Gott‘ hat in den Ohren vieler Menschen heute keinen guten Klang. Selbst solchen, die religiös
gestimmt sind, kostet es Überwindung sich seiner in der öffentlichen Aussprache zu bedienen. Zu arger
Missbrauch ist seit jeher besonders von kirchlicher Seite mit diesem Wort getrieben worden, zu viele peinlich
empfundene Nebenbedeutungen haben sich im Verlaufe der Entwicklung an dasselbe angefügt, als dass man
sich seiner nach unbefangen bedienen und es ohne genauere Angabe, was man darunter versteht, in seinen
Auseinandersetzungen verwenden könnte.
Oder gibt es eine noch so ruchlose Tat in der Weltgeschichte, die dieser Name nicht hätte decken müssen?
Für ihren Gott schlachteten sich in alter und neuerer Zeit die Völker ab, warfen die Phönizier ihre Kinder in
den rauchenden Schlund des Moloch und mussten Hekatomben auf Hekatomben wehrloser Tiere und
Menschen auf blutigen Altären ihr Leben opfern. ,Gott will es‘ riefen die Kreuzfahrer, als sie sich
aufmachten, mit Mord und Brand in das sog. heilige Land einzufallen, und sie in vermeintlich religiösem
Eifer, angestachelt durch die Aufforderung fanatischer Priester, gegen die Anhänger einer fremden Religion
wüteten und dabei ihren niedrigsten Trieben die Zügel schießen ließen. ,Im Namen und zur höheren Ehre
Gottes‘ hat der kirchliche Glaubenswahn Länder verwüstet, Städte dem Erdboden gleichgemacht, Reiche
gestürzt‚ Kulturen vernichtet, Andersgläubige mit dem wildesten Hasse verfolgt und Unschuldige, Greise,
Männer, Frauen und Kinder, dem Scheiterhaufen überliefert und sie den grässlichsten Folterqualen
ausgesetzt. Und noch immer, wenn es gilt, seine Herrschaftsansprüche und selbstsüchtigen Absichten
durchzusetzen muss die Berufung auf den ,Willen Gottes‘ dazu dienen, die Gemüter zu erhitzen, die
Einwände niederzuschlagen die aufgehetzte gedankenlose Menge dem eigenen Willen gefügig zu
machen und sie zu seinem Werkzeug zu missbrauchen. Die Menschen haben offensichtlich noch nicht
genug an ihrem natürlichen Leiden, sie müssen sich auch noch künstliche Leiden durch die Bezugnahme auf
das Phantom eines irgendwie bestimmten Gottes schaffen. Man versteht die Abneigung weiter Kreise nur zu
gut, wenn sie von Gott überhaupt nichts mehr wissen wollen. Sie weisen jede Annahme eines höchsten
Wesens, wie die Religion dieses mit dem Namen ,Gott‘ bezeichnet, von sich und werfen sich aus Abneigung
gegen sie lieber der verwegensten Gottesleugnung in die Arme, als dass sie ihr auch nur das geringste
Zugeständnis machten. Was soll man aber dann an die Stelle Gottes setzen?
Die Natur? Was ist die Natur? Die Gesamtheit der im leeren Raum nach ewigen ehernen großen Gesetzen
mit mechanischer Notwendigkeit sich bewegenden stofflichen Atome, erwidert der Materialist. Im leeren
Raum? Können wir uns den leeren Raum als etwas für sich Wirkliches denken? Ein seiendes Nichts? Eine
Wirklichkeit, die ihr Wesen darin hat, gänzlich unwirksam, unbestimmt und damit nichtig zu sein? Stoffliche
Atome, die den Raum durch ihr bloßes Dasein erfüllen und sich so im reinen Nichts bewegen? Gesetze eines
schlechthin unvernünftigen Seins, in dem es bloß ein Leeres und ein Volles, ein Nichts und ein Etwas gibt
und dieses Etwas erst dadurch zur Wirksamkeit gelangt, dass es sich mit dem Nichts verbindet? Uns
schwinden die Sinne. Unser Denken stockt. Schon die angeführten Grundvoraussetzungen des Materialismus
erscheinen so durch und durch widersinnig, dass sie unserem Verstand kein geringeres Opfer zumuten als die
Annahme des alten Kirchengottes.“ *)
„Ein anderes Gesetz, welches Solon gab, erklärt denjenigen für ehrlos, der bei einem bürgerlichen
Aufruhr neutral bleibe. – Dem Gesetzgeber war es darum zu tun, seinen Bürgern das innigste Interesse
an dem Staat einzuflößen. Kälte gegen das Vaterland war ihm das Hassenswürdigste an einem Bürger.
Neutralität kann oft die Folge dieser Kälte sein; aber er vergaß, daß oft das feurigste Interesse am Vaterland
diese Neutralität gebietet – alsdann nämlich, wenn beide Parteien Unrecht haben und das Vaterland
bei beiden gleichviel zu verlieren haben würde.“ (Friedrich Schiller: Die Gesetzgebung des Lykurgus und
Solon, 1790)
Die nahezu tausendjährige Herrschaft des Christentums und die von Jugend an auf den Einzelnen ausgeübten
Beeinflussungen haben es u.a. bewirkt, dass oft arteigenes Gotterleben, welches seinen Ursprung
in der eigenen Seele hat, als Wirkung der christlichen Fremdlehre gewertet wird. Die Befreiung von
diesem tiefliegenden Irrtum ist nicht immer leicht. Sie erfordert tätige Mitarbeit eines Jeden, der diese
Freiheit will. Die sagenhafte Gestalt des Jesus v. N., dessen angebliche Taten den Inhalt der in der Kindheit
vermittelten „biblischen Geschichten“ bilden, ist oft durch die feierliche Art der Vortragenden und die
Phantasie des Hörenden mit Eigenschaften ausgestattet, die sie ja gar nicht besaß. Ganz abgesehen davon,
dass das geschichtliche Dasein eines solchen Jesus überhaupt nicht nachweisbar ist. Erich und Mathilde
Ludendorff haben in ihrer Schrift „Das große Entsetzen – die Bibel nicht Gottes Wort“ in denkbarer Kürze
*) Quelle: Prof. Dr. Arthur Drews: Gott.
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