Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1 Einleitung<br />
<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />
– Abschlußbericht –<br />
Eine bisher kaum beachtete Gefährdung für die Gewässer stellt die Verschmutzung durch<br />
Oberflächenabwässer dar. Regenwasser, das von versiegelten Flächen wie Straßen, Dächern<br />
und Parkplätzen abfließt, ist oft stark verschmutzt. Es enthält große Frachten an Schwermetallen,<br />
Ölen und anderen organischen Verbindungen. Die Verunreinigungen stammen zum einen<br />
aus Naß- und Trockendepositionen von Luftschadstoffen und zum anderen aus den verwendeten<br />
Baustoffen und von Betriebsstoffrückständen aus dem Straßenverkehr [FUCHS et al.,<br />
1997, FÖRSTER, 1999].<br />
In der Atmosphäre finden sich neben SO2 und NOx auch unverbrannte Kohlenwasserstoffe,<br />
PAK’s und Schwermetalle. Diese Verunreinigungen können an Ruß, Staub und Aerosolen<br />
gebunden sein oder gasförmig vorliegen. Sie werden von dem Niederschlag ausgewaschen.<br />
Das Niederschlagswasser ist also bereits vor dem Auftreffen auf der Erdoberfläche mit<br />
Schadstoffen belastet. Diese Vorbelastung kann bei dem Ableiten des Oberflächenabwassers<br />
von Dächern und versiegelten Flächen (wie Straßen und Parkplätzen) um ein vielfaches<br />
(Faktor 10 - 100) verstärkt werden [LORENZ, OSTERKAMP, 1996].<br />
Die Verunreinigungen des Straßenabflusses setzen sich im wesentlichen aus<br />
- Schwermetallen (insbesondere Blei, Kupfer und Zink)<br />
- Staub- und Rußpartikeln<br />
- Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW)<br />
- Polycyclischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK)<br />
- Polychlorierten Biphenylen (PCB)<br />
zusammen.<br />
Die Konzentrationen der Schadstoffe, die sich auf der Straßenoberfläche anreichern, sind<br />
regional unterschiedlich stark ausgeprägt und von dem jeweiligen Verkehrsaufkommen abhängig.<br />
Sie stammen von dem Reifen- und Fahrbahnabrieb, von den Bremsbelägen, aus Öl- und<br />
Treibstoffverlusten und aus den Abgasen der Kraftfahrzeuge. Die Abgase der Fahrzeuge enthalten<br />
Schwermetalle und zahlreiche organische Verbindungen, wie MKW, die sich an Ruß<br />
oder Staub gebunden, auf der Fahrbahnoberfläche anreichern. Zusätzlich werden die Straßen<br />
durch biologisch abbaubare Substanzen wie Laub und Kot verunreinigt. Im Winter muß zusätzlich<br />
noch mit Winterstreugut in dem von den Straßen abfließenden Wasser gerechnet werden<br />
[LORENZ, OSTERKAMP, 1996].<br />
Auf den Dachflächen reichern sich, anders als bei Straßen, nicht so viele Feststoffpartikel an.<br />
Das Niederschlagswasser wird hier insbesondere durch das Herauslösen von Schwermetallen<br />
aus dem Dach- bzw. Dachrinnenmaterial verunreinigt. Je nach verwendetem Material<br />
(z.B. Kupfer oder Zink) werden in dem überwiegend saurem Regenwasser Schwermetalle<br />
gelöst. Es finden sich in dem Abfluß vor allem Zink und Kupfer, aber auch Spuren von Blei,<br />
Cadmium und Chrom.<br />
In Hamburg wird ein Großteil des Abwassers in einer sogenannten Trennkanalisation abgeleitet<br />
(außer in der Innenstadt). Die Oberflächenabwässer und die kommunalen Abwässer<br />
1