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Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie

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<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />

– Abschlußbericht –<br />

den entsprechenden Vorschriften und Empfehlungen, z.B. der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall (ATV-DVWK).<br />

Das optimale Größenverhältnis zwischen RHB und Bodenfilter ist schwierig anzugeben, da<br />

die Gestaltung solcher Anlagen an unterschiedlichen Randbedingungen (z.B. vorhandenes<br />

Gelände: Größe, Höhenprofil, max. Wasserabgabe; möglicher Kostenrahmen; Grad der Belastung/<br />

Art des Einzugsgebietes) geknüpft ist. Wünschenswert wäre eine möglichst lange Speicherung<br />

des zu reinigenden Wassers. Damit könnte man die Filterbelastung niedrig halten<br />

bzw. mit einer geringen Filterfläche auskommen. Zudem würden die nachfolgenden Gewässer<br />

weitgehend hydraulisch entlastet werden. Letztlich ist die Speicherdauer aber begrenzt u.a.<br />

durch die mögliche Größe der RHB bzw. durch die Notwendigkeit, daß beim nächsten Regenereignis<br />

wieder Stauraum vorhanden sein muß. Ein guter Ansatz wird darin gesehen, daß das<br />

RHB den Bemessungsregen auffangen kann und ihn innerhalb von 1 – 2 (max. 3) Tagen über<br />

die Bodenfilter an das Gewässer abgibt.<br />

Die an der <strong>Halenreie</strong> verwendeten Bodenfilter 1 und 2 (nichtbindiger Boden, 0/8-Filtersand,<br />

vertikal durchströmt, intermittierend beschickt) haben sich als sinnvoll erwiesen. Die Filter<br />

waren mit einer Belastung von ca. 0,05 m³/m²*d aber nicht ausgelastet. Bei einer Versuchsanlage<br />

(Panrepel) [Lorenz, U., Osterkamp, S., 1996] wurden ähnliche Filter mit einer<br />

Flächenbelastung von durchschnittlich 1,065 m³/m²*d (Maximallast bis zu 13 m³/m²*d) betrieben.<br />

Eine durchschnittliche Belastung der Filter von 1 m³/m²*d wird auch von Brunner als<br />

realistisch angesehen und sollte nicht überschritten werden. Ein Punkt ist in diesem Zusammenhang<br />

unbedingt zu beachten: Bei dem Einbau des Filtermaterials und den anstehenden<br />

Wartungsarbeiten muß darauf geachtet werden, daß eine Verdichtung des Filtermaterials vermieden<br />

wird. Eine Verdichtung des Materials und damit eine Verschlechterung der Durchlässigkeit<br />

läßt sich später auch durch den Einsatz von Pflanzen nicht mehr beheben [Geller et al.,<br />

1991].<br />

Bei Platzmangel oder anderen Gründen, die für eine möglichst kleine Anlage sprechen, bietet<br />

es sich an, die <strong>Reinigung</strong>sanlage im Nebenschluß zu betreiben. Dabei wird nicht versucht, das<br />

gesamte anfallende Oberflächenwasser aufzufangen, sondern nur eine Teilmenge. Man berücksichtigt<br />

hierbei, daß die ersten Wassermengen üblicherweise am höchsten belastet sind.<br />

Bei dem Ziel, eine möglichst hohe Schadstofffracht zurückzuhalten, ist das Auffangen des ersten<br />

Regenabflusses sicher am effektivsten. So ließe sich mit der <strong>Reinigung</strong> der Hälfte der<br />

anfallenden Wassermenge schätzungsweise 3/4 der gesamten Schmutzfracht zurückhalten. Der<br />

weitere Regenabfluß, mit einer geringeren Belastung, kann anschließend über ein Trennbauwerk<br />

dem Vorfluter d.h. einem Gewässer bzw. einem weiteren RHB zugeführt werden.<br />

Viel kleiner als dieser halbe Bemessungsansatz sollte eine Anlage aber nicht dimensioniert<br />

werden, da sonst der Effekt zu gering ist, und letztlich nicht mehr im Verhältnis zum Aufwand<br />

steht. Unter Umständen wäre dann eine Ableitung des ersten Spülstoßes (Größenordnung 10%<br />

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