Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
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<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />
– Abschlußbericht –<br />
Die Messungen an den Versuchsfiltern ergaben folgendes Bild.<br />
Die Schadstoffkonzentrationen [Tabelle 4.3-1] im Ablauf der Versuchsfilter waren etwas<br />
höher als die Ablaufwerte bei den Bodenfiltern der <strong>Pilotanlage</strong>. Die Zulaufwerte der Versuchsfilter<br />
waren dagegen auf einem niedrigeren Niveau, als die der Bodenfilter. Die aus<br />
diesen Ergebnissen ermittelbare <strong>Reinigung</strong>sleistung der Versuchsfilter lag daher bei allen<br />
gemessenen Parametern unterhalb der Leistung der bewachsenen Bodenfilter, aber dennoch in<br />
einem Bereich, der einen ausreichenden Gewässerschutz gewährleisten kann.<br />
Tabelle 4.3-1; Mittelwerte (Diplomarbeit)<br />
Blei Kupfer Zink AfS Trüb.<br />
Zulauf Filter 6,9 µg/l 22,0 µg/l 35,5 µg/l 21,9 mg/l 34 TE(F)<br />
Ablauf Filter 1,4 µg/l 7,9 µg/l < 15 µg/l 7,0 mg/l 9 TE(F)<br />
Die geringere <strong>Reinigung</strong>sleistung bei den Versuchsfiltern läßt sich auf verschiedene Ursachen<br />
zurückführen. Zum einen war die hydraulische Belastung der Versuchsfilter erheblich höher<br />
(Faktor 25) und damit die Aufenthaltszeit des Wassers in den Versuchsfiltern geringer als in<br />
den Filtern der <strong>Pilotanlage</strong>. Weiterhin hat sich vermutlich die fehlende Bepflanzung und der<br />
kurze Untersuchungszeitraum negativ auf die <strong>Reinigung</strong>sleistung ausgewirkt. Die Besiedlung<br />
des Filtermaterials mit Mikroorganismen, die entscheidend für den Abbau der organischen<br />
Wasserinhaltsstoffe und mitverantwortlich für die Adsorption der Schwermetalle sind, war<br />
nach den 12 Wochen Versuchsdauer möglicherweise noch nicht abgeschlossen. Die Mikroorganismen<br />
hatten unter Umständen keine ausreichende Gelegenheit sich in dem Milieu zu etablieren.<br />
Die Umstellung der Filter von einer kontinuierlichen auf eine intermittierende Beschickungsweise<br />
hatte offensichtlich keinerlei Auswirkung auf die <strong>Reinigung</strong>sleistung der Filter. Die<br />
Durchlässigkeit (Kf-Wert) der Versuchsfilter fiel bei der kontinuierlichen Beschickung allerdings<br />
stark ab. Sie konnte aber durch die Umstellung auf die intermittierende Beschickungsweise<br />
auf einem gleichbleibenden Niveau gehalten werden. Der Sauerstoffgehalt des Ablaufes<br />
stieg im 2. Versuchsabschnitt (intermittierend) wieder an, während im 1.<br />
Versuchsabschnitt (kontinuierlich) bei beiden Abläufen ein Faulungsgeruch festgestellt wurde,<br />
der sich auf den Sauerstoffmangel zurückführen ließ.<br />
Die Standzeit der Bodenfilter (<strong>Pilotanlage</strong>) wurde mit zwei unterschiedlichen Berechnungsmodellen<br />
ermittelt. Zum einem anhand der Messungen an den Versuchsfiltern, zum anderen in<br />
einem Laborversuch durch das Aufstellen von Adsorptionsisothermen. (Die Adsorptionsisothermen<br />
wurde innerhalb der Diplomarbeit allerdings nur für die Bleifrachten berechnet.)<br />
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