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Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie

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<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />

– Abschlußbericht –<br />

Die Adsorptionskapazität der Filter kann sich durch den Eintrag von organischem Material<br />

und dem damit verbundenen organischen Bewuchs sogar noch erhöhen.<br />

Eine Verschlechterung der Adsorption kann sich bei einer zu kurzen Reaktionszeit des Wassers<br />

mit dem Filtermaterial ergeben. Außerdem kann unter ungünstigen Bedingungen in den<br />

Filtern (bei niedrigen pH-Werten, Redoxpotential usw.), sowie bei Austauschreaktionen mit<br />

konkurrierenden Kationen eine Rücklösung von Schwermetallen stattfinden. Eine Standzeit<br />

der Filter von ca. 50 bis 100 Jahren ist aber in jedem Fall realistisch.<br />

4.3.3 Optimierung des Filtermaterials<br />

Die Untersuchungen zur Optimierung des Filtermaterials erfolgten über einen Zeitraum von<br />

ca. 6 Monaten, wobei die Feldversuche (Messungen an den Versuchsfiltern) eine Untersuchungszeit<br />

von 10 Wochen in Anspruch nahmen. Detaillierte Ergebnisse können dem Untersuchungsbericht<br />

[JACOBS, von der KAMMER, FITSCHEN, 2000] entnommen werden. Der Bericht<br />

wird hier in Auszügen wiedergegeben.<br />

Aus den im Feldversuch ermittelten Meßwerten ließen sich die folgenden Aussagen ableiten.<br />

Die besten Abscheidegrade der Zeolithsäule lagen im Bereich der (des) ersten Meßpunkte(s).<br />

Hier waren auch die größten Differenzen zur Kiesfüllung zu verzeichnen. Zink wurde als einziges<br />

Element nennenswert abgereichert, ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden<br />

Säulenfüllungen war nicht zu erkennen. Mangan wurde zu Beginn des Versuchs gut abgeschieden.<br />

Bei zunehmender Versuchsdauer jedoch mit sinkender Effizienz.<br />

Im Zulauf war keine Korrelation von Fe oder Mn mit den gemessenen Schwermetallen zu erkennen.<br />

Im Ablauf der Kiessäule war nur für Blei eine gute Korrelation zu Eisen zu erkennen<br />

(R²=0,749). Eine sehr gute Korrelation gab es im Ablauf der Zeolith/Kiessäule zwischen Blei<br />

und Eisen (R²=0,963). Die Trübungsmessungen der Abläufe korrelierten gut mit den Ablaufkonzentrationen<br />

von Eisen (Zeolith/Kies: R²=0,688; Kies: R²=0,608) und den Ablaufkonzentrationen<br />

von Blei (Zeolith/Kies: R²=0,575; Kies: R²=0,82).<br />

Eine eindeutige Prozeßzuordnung war bei der hohen Variabilität der Daten und der geringen<br />

Beprobungshäufigkeit allerdings nicht zu leisten. Die geringen <strong>Reinigung</strong>sleistungen bei<br />

gleichzeitig nicht signifikanten Unterschieden beider Säulen ließ aber den Rückschluß zu, daß<br />

eine Entfernung von Metallen aus dem Zulauf nicht einem spezifischen Kationenaustausch am<br />

Zeolithmaterial zuzuschreiben war. Dies widersprach klar den umfangreichen Laboruntersuchungen<br />

an dem verwendeten Zeolithmaterial. Eine Erschöpfung der Austauschkapazität des<br />

Zeolithmaterials war ebenfalls nicht zu erwarten – einer auf Blei bezogenen „Bindungskapazität“<br />

von etwa 4,5 kg stand eine Last von ca. 145 mg Blei (errechnet aus Pumpraten und Zulaufkonzentrationen)<br />

während des Versuchs gegenüber.<br />

Die Speziation der gelösten Phasen mit Hinblick auf ihren Sättigungszustand in der Lösung<br />

wurden mit dem Programm PHREEQC Version 2 berechnet. Hieraus ging hervor, daß Mineralphasen<br />

mit positiven SI-Werten übersättigt sind und – unter rein thermodynamischer Be-<br />

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