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Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie

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<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />

– Abschlußbericht –<br />

Verteilungsgleichgewicht zwischen Zeolithoberfläche und Huminstoffmolekülen ausbilden<br />

kann. Die Partikel des Aquiferextrakts verhindern eine Rückhaltung des Bleis scheinbar vollständig.<br />

Hierbei ist zu beachten, daß in dem Partikelextrakt die Konzentrationen von Natrium<br />

und Calcium deutlich geringer sind als in den anderen Experimenten und von daher die Rückhaltung<br />

durch Kationenaustausch eigentlich unter vorteilhaften Bedingungen abliefe. Hingegen<br />

enthält die Huminstofflösung relevante Mengen an Kalium, welches am Clinoptilolith höchst<br />

selektiv ausgetauscht wird und somit die Effizienz der Rückhaltung von Blei verringert.<br />

Anhand der Ergebnisse aus den Laboruntersuchungen und den Ergebnissen aus der Versuchsanlage<br />

läßt sich schließen, daß eine Verringerung der Filtergrundfläche durch die Beimengung<br />

von natürlichem Clinoptilolith zum Filtermaterial nur unter der Voraussetzung umsetzbar<br />

ist, daß verschiedene negative Einflußfaktoren eliminiert werden.<br />

So muß die Korngröße des eingesetzten Zeolithmaterials deutlich geringer gewählt werden,<br />

als es in der Versuchsanlage derzeit erfolgt ist, um eine beschleunigte Austauschreaktion an<br />

den mikroporösen Strukturen zu gewährleisten. Dies ist jedoch nur unter gleichzeitiger Verringerung<br />

der hydraulischen Leitfähigkeit der Filtermatrix zu erzielen, was einer Erhöhung der<br />

Durchflußraten entgegensteht. Es gilt daher für die Bedürfnisse der Regenwasserreinigungsanlage<br />

die Korngrößenverteilungen des Kies- und des Zeolithanteils zu optimieren. Weitere<br />

Laborsäulenversuche mit natürlichem Clinoptilolith in verschiedenen Korngrößenverteilungen<br />

sollen darüber Aufschluß geben, wie groß der Spielraum sowohl in hydraulischer als auch in<br />

chemischer Sicht ist.<br />

Eine wichtige Option ist in diesem Zusammenhang die Granulierung von Zeolithstaub mit dem<br />

Bindemittel Ligninsulfonat, die innerhalb dieser Untersuchung erarbeitet wurde. Es ist gelungen<br />

ein weitestgehend wasserunlösliches, poröses Granulat herzustellen, dessen Eigenschaften<br />

noch weiter optimiert werden müssen. Grundsätzlich läßt sich jedoch feststellen, daß ein<br />

solche Granulat bei gleicher Korngröße eine schnellere Austauschreaktion erlaubt als ein<br />

natürliches Zeolithgestein.<br />

Auch um die Problematik partikulären Schadstofftransports durch den Filter zu minimieren<br />

müssen die hydraulisch-physikalischen Parameter optimiert werden. Hierbei gilt es die für<br />

den Schadstoff-Transport relevanten partikulären Phasen im Filter physikalisch abzuscheiden.<br />

Dies ist wiederum durch eine Optimierung der Korngrößenverteilung der Filtermatrix zu erzielen.<br />

Da die physikalische Abscheidung schadstofftragender Partikel jedoch als reversibel<br />

zu betrachten ist, sollte zentraler Gegenstand folgender Untersuchungen sein, ob eine Verlagerung<br />

der Schadstoffe von den Partikeln an die Zeolithoberflächen bei ausreichend langer<br />

Verweildauer zu erwarten ist [JACOBS, von der KAMMER, FITSCHEN, 2000].<br />

4.3.4 Durchlässigkeitsbeiwerte der Filtersegmente und der Versuchsfilter<br />

Die Durchlässigkeitsbeiwerte (Kf-Werte) der Bodenfilter wurden einmal pro Jahr im Spätherbst<br />

oder Winter ermittelt. Aus Ihnen lassen sich die hydraulischen Eigenschaften der Filter<br />

ableiten. Bei dem hier angewandten Meßverfahren wird auf Grund der baulichen Gegebenheit<br />

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