Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
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<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />
– Abschlußbericht –<br />
Schadstoffe wurden bereits im Rückhaltebecken durch Sedimentation abgeschieden. Die notwendige<br />
weitergehende Schadstoffreduzierung erfolgte in den bepflanzten Bodenfiltern, in<br />
denen vor allem auch die im Wasser gelösten Schadstoffe zurückgehalten wurden.<br />
Die Kombination von Rückhaltebecken und Bodenfilter stellt also ein probates Mittel dar, das<br />
stark belastete Oberflächenabwasser von Verkehrsflächen zu reinigen. Nach der Entfernung<br />
der Schadstoffe aus dem Wasser, ist es hinsichtlich der einschlägigen Bewertungskriterien als<br />
überwiegend unbelastet bis gering belastet einzustufen. Der dennoch ermittelten schlechten<br />
Wasserqualität im Ablauf (bezogen auf die biologischen Kriterien), kann mit einer geeigneten<br />
Dimensionierung der <strong>Reinigung</strong>sanlage (Vermeidung von langen Trockenphasen in den Bodenfiltern<br />
und gute Vorreinigung im RHB) entgegengewirkt werden.<br />
Eine Verbesserung der Gewässerqualität der Gussau konnte nicht festgestellt werden. Dieses<br />
liegt an der großen Vorbelastung der Gussau durch diverse Einleitungen von Oberflächenabwässern.<br />
Dennoch trägt die Anlage zu einer Verminderung der Schadstoffbelastung, insbesondere<br />
der angeschlossenen Teichwiesenteiche, bei. Weitere Maßnahmen sind aber unumgänglich,<br />
wenn eine deutliche Verbesserung des gesamten Gewässersystems erreicht werden soll.<br />
6 Empfehlungen und Ausblick<br />
Aus den Untersuchungen an der <strong>Pilotanlage</strong> lassen sich einige Empfehlungen zur Behandlung<br />
von belastetem Oberflächenabwasser ableiten.<br />
Zunächst läßt sich aus den Ergebnissen entnehmen, daß ein richtig dimensioniertes <strong>Reinigung</strong>ssystem,<br />
bestehend aus einem Rückhaltebecken (einschließlich eines Leichstoffabscheiders)<br />
und einem nachgeschalteten bepflanzten Bodenfilter, einen guten Schutz für die Gewässer<br />
gegen eine Verschmutzung durch belastete Oberflächenabwässer bietet. Die bisweilen<br />
langen Stillstandzeiten der Anlage (über mehrere Wochen) haben sich als nachteilig erwiesen.<br />
Die in diesem Zusammenhang ermittelte schlechte „biologische“ Qualität des Abwassers,<br />
könnte ggf. aber auch mit der Methodik der Beprobung (3-wöchige Expositionszeit der Aufwuchsträger)<br />
zusammenhängen. Zweifellos wäre eine Vergleichmäßigung des Durchflusses<br />
wünschenswert. Dieses hat durch die nicht beeinflußbaren Niederschlagsereignisse eine natürliche<br />
Grenze, so daß Stillstandzeiten nicht gänzlich auszuschließen sind.<br />
Das Rückhaltebecken muß, um eine gute Vorreinigung gewährleisten zu können, ausreichend<br />
groß dimensioniert werden. Die nutzbare Beckentiefe sollte mindestens 2 m betragen. Um<br />
Schlammaufwirbelungen zu vermeiden, muß der durchströmte Querschnitt des Beckens so<br />
festgelegt werden, daß die horizontale Fließgeschwindigkeit bei einer kritischen Regenspende<br />
von 30 l/s*ha weniger als vh = 0,05 m/s beträgt.<br />
Die Oberflächenbeschickung des Beckens bei dem Bemessungsregen (r15,1) sollte 10 m³/m²*h<br />
nicht überschreiten [LfU Baden-Württemberg, 1998]. Weitere Anhaltspunkte ergeben sich aus<br />
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