24.12.2012 Aufrufe

Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie

Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie

Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />

– Abschlußbericht –<br />

Schadstoffe wurden bereits im Rückhaltebecken durch Sedimentation abgeschieden. Die notwendige<br />

weitergehende Schadstoffreduzierung erfolgte in den bepflanzten Bodenfiltern, in<br />

denen vor allem auch die im Wasser gelösten Schadstoffe zurückgehalten wurden.<br />

Die Kombination von Rückhaltebecken und Bodenfilter stellt also ein probates Mittel dar, das<br />

stark belastete Oberflächenabwasser von Verkehrsflächen zu reinigen. Nach der Entfernung<br />

der Schadstoffe aus dem Wasser, ist es hinsichtlich der einschlägigen Bewertungskriterien als<br />

überwiegend unbelastet bis gering belastet einzustufen. Der dennoch ermittelten schlechten<br />

Wasserqualität im Ablauf (bezogen auf die biologischen Kriterien), kann mit einer geeigneten<br />

Dimensionierung der <strong>Reinigung</strong>sanlage (Vermeidung von langen Trockenphasen in den Bodenfiltern<br />

und gute Vorreinigung im RHB) entgegengewirkt werden.<br />

Eine Verbesserung der Gewässerqualität der Gussau konnte nicht festgestellt werden. Dieses<br />

liegt an der großen Vorbelastung der Gussau durch diverse Einleitungen von Oberflächenabwässern.<br />

Dennoch trägt die Anlage zu einer Verminderung der Schadstoffbelastung, insbesondere<br />

der angeschlossenen Teichwiesenteiche, bei. Weitere Maßnahmen sind aber unumgänglich,<br />

wenn eine deutliche Verbesserung des gesamten Gewässersystems erreicht werden soll.<br />

6 Empfehlungen und Ausblick<br />

Aus den Untersuchungen an der <strong>Pilotanlage</strong> lassen sich einige Empfehlungen zur Behandlung<br />

von belastetem Oberflächenabwasser ableiten.<br />

Zunächst läßt sich aus den Ergebnissen entnehmen, daß ein richtig dimensioniertes <strong>Reinigung</strong>ssystem,<br />

bestehend aus einem Rückhaltebecken (einschließlich eines Leichstoffabscheiders)<br />

und einem nachgeschalteten bepflanzten Bodenfilter, einen guten Schutz für die Gewässer<br />

gegen eine Verschmutzung durch belastete Oberflächenabwässer bietet. Die bisweilen<br />

langen Stillstandzeiten der Anlage (über mehrere Wochen) haben sich als nachteilig erwiesen.<br />

Die in diesem Zusammenhang ermittelte schlechte „biologische“ Qualität des Abwassers,<br />

könnte ggf. aber auch mit der Methodik der Beprobung (3-wöchige Expositionszeit der Aufwuchsträger)<br />

zusammenhängen. Zweifellos wäre eine Vergleichmäßigung des Durchflusses<br />

wünschenswert. Dieses hat durch die nicht beeinflußbaren Niederschlagsereignisse eine natürliche<br />

Grenze, so daß Stillstandzeiten nicht gänzlich auszuschließen sind.<br />

Das Rückhaltebecken muß, um eine gute Vorreinigung gewährleisten zu können, ausreichend<br />

groß dimensioniert werden. Die nutzbare Beckentiefe sollte mindestens 2 m betragen. Um<br />

Schlammaufwirbelungen zu vermeiden, muß der durchströmte Querschnitt des Beckens so<br />

festgelegt werden, daß die horizontale Fließgeschwindigkeit bei einer kritischen Regenspende<br />

von 30 l/s*ha weniger als vh = 0,05 m/s beträgt.<br />

Die Oberflächenbeschickung des Beckens bei dem Bemessungsregen (r15,1) sollte 10 m³/m²*h<br />

nicht überschreiten [LfU Baden-Württemberg, 1998]. Weitere Anhaltspunkte ergeben sich aus<br />

68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!