Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
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<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />
– Abschlußbericht –<br />
der Wassermenge eines Bemessungsregens) in ein Schmutzwassersiel kostengünstiger und<br />
effektiver.<br />
Bei der Gestaltung der Rückhaltebecken sollte darauf geachtet werden, daß eine weitgehende<br />
Sedimentation erreicht wird bzw. einmal sedimentierte Stoffe nicht wieder aufgewirbelt werden.<br />
Damit kann verhindert werden, daß sich die Filterdurchlässigkeit durch einen erhöhten<br />
Partikeleintrag verschlechtert. Nicht abgesetzte Feinpartikel, die trotz der Vorreinigung mit<br />
dem Wasser auf die Filter gelangen, lagern sich auf der Oberfläche ab und können diese verschlammen.<br />
Die Durchlässigkeit der Bodenfilter wird dadurch rapide herabgesetzt. Die Bepflanzung<br />
der Filter (beim Pilotprojekt wurde Schilf verwendet) führt zu einer Auflockerung<br />
des Bodens und wirkt somit der Verstopfung der Filter entgegen. Bei den unbepflanzten Versuchsfiltern<br />
[Kap. 3.3.2 und Kap. 4.3.2] hat sich eine intermittierende Beschickungsweise als<br />
vorteilhaft erwiesen. Sie hatte einen ähnlichen Effekt wie die Bepflanzung. Durch das Trokkenfallen<br />
der Filter, wurde die Oberfläche ebenfalls regelmäßig aufgebrochen.<br />
Die intermittierende Beschickung besitzt einen weiteren Vorteil. Das Trockenfallen der Filter<br />
und der damit verbundene Sauerstoffeintrag in die unteren Filterschichten begünstigt die Mineralisierung<br />
der organischen Verbindungen [Schmitt, Welker, 1998]. Damit läßt sich neben<br />
einer guten <strong>Reinigung</strong>sleistung auch die hydraulische Leistungsfähigkeit steigern [Brunner,<br />
1995]. Nach Brunner sind dann (die schon genannten) Beschickungsmengen von über<br />
1000 mm (1 m³/m²*Tag) möglich.<br />
Die Wasserversorgung des Schilfes, während der Trockenphasen im Sommer, wurde durch<br />
einen Einstau der Filter realisiert. Die beiden vertikal durchströmten Filter 1 und 2 wurden<br />
ca. 0,5 m, die horizontalen Filter 3 und 4 ca. 0,6 m (gemessen von der Filterunterkante) eingestaut.<br />
Ein zu hoher Einstau sollte vermieden werden, da hierdurch die hydraulische Leistungsfähigkeit<br />
herabgesetzt und die Sauerstoffversorgung der unteren Filterschichten vermindert<br />
wird. Um das Problem der längeren Trockenperioden abzumildern, gäbe es die<br />
Möglichkeit einen minimalen Ablauf aus dem RHB auf die Bodenfilter aufrechtzuerhalten.<br />
Damit könnte ein „Stillstand“ der Bodenfilter hinausgeschoben werden.<br />
Zu Beginn jeder Vegetationsperiode sollte allerdings der Wasserstand in den Bodenfiltern<br />
angehoben werden, damit der Wildwuchs anderer Pflanzen unterdrückt werden kann. Ist das<br />
Schilf dann hoch genug, kann der Wasserstand abgesenkt werden. Auch ist im ersten Jahr nach<br />
Anpflanzung des Schilfes ein hoher Wasserstand einzustellen, um eine gute Versorgung der<br />
jungen Pflanzen sicherzustellen.<br />
Als Filtermaterial wurde bei der <strong>Pilotanlage</strong> ein nichtbindiger 0/8-Filtersand (d10 ≈ 0,2 mm;<br />
d60/d10 < 5) verwendet, der sich für die Anforderungen als geeignet erwies. Weiterhin besteht<br />
aber noch Entwicklungsbedarf zur Optimierung von Filtermaterialien. Ziel ist es, die Bindungsfähigkeit<br />
für Schadstoffe zu erhöhen und gleichzeitig sicherzustellen, daß einmal gebun-<br />
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