Straßenabwasser - Reinigung Pilotanlage Halenreie
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<strong>Pilotanlage</strong> <strong>Halenreie</strong><br />
– Abschlußbericht –<br />
werden dabei separat gesammelt und über Siele abgeführt. Das kommunale Abwasser wird in<br />
einem zentral gelegenen Klärwerk gereinigt, während das Oberflächenabwasser zumeist unbehandelt<br />
in die offenen Gewässer gelangt. Da viele Schadstoffe, insbesondere die Schwermetalle<br />
Blei, Kupfer und Zink und auch organische Schadstoffe wie die PAK‘s, in den Oberflächenabwässern<br />
an Feststoffpartikeln gebunden sind und diese zum Teil in den Gewässern<br />
sedimentieren, kann es dort zu einer vermehrten Anlagerung am Boden kommen. Es ist also<br />
bei der Beurteilung von Niederschlagsabflüssen nicht ausreichend, nur die Schadstoffkonzentrationen<br />
zu betrachten. Die Schadstoffe sind zum Teil akkumulierbar, d.h. sie reichern sich<br />
sowohl in den Sedimenten der Gewässer, als auch in den darin lebenden Organismen an. Es<br />
ist folglich nicht nur die Konzentration des Stoffes, sondern vor allem die Schadstofffracht,<br />
d.h. die Menge eines Stoffes, für die Gefährdung des Ökosystem verantwortlich.<br />
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§2 (1) 6) sind Wasserflächen durch Maßnahmen des Naturschutzes<br />
und der Landschaftspflege zu erhalten und zu vermehren. Die Gewässer sind vor<br />
Verunreinigungen zu schützen. Ihre natürliche Selbstreinigungskraft ist zu erhalten oder wiederherzustellen.<br />
Dieses bedeutet, daß auch die Gewässergüte der natürlichen Gewässer entsprechend<br />
wieder hergestellt werden muß [WIECZOREK, 1992].<br />
Eine entsprechende Bestimmung findet sich auch im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) §1a (1).<br />
Dort heißt es:<br />
„Die Gewässer sind als Bestandteil des Naturhaushaltes und als Lebensraum für<br />
Tiere und Pflanzen zu sichern. Sie sind so zu bewirtschaften, daß sie dem Wohl der<br />
Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen einzelner dienen und<br />
vermeidbare Beeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen unterbleiben.“<br />
Das in Hamburg anfallende Niederschlags- und Oberflächenabwasser wird häufig in Regenrückhaltebecken<br />
aufgefangen. Diese Becken sind nach hydraulischen Gesichtspunkten ausgelegt<br />
und dienen der hydraulischen Pufferung des anfallenden Wassers. Das für einen Gewässerschutz<br />
notwendige weitergehende Reinigen des Oberflächenabwasser kann in einem<br />
Rückhaltebecken allerdings nicht erfolgen. Grobe Partikel können zwar in dem RHB sedimentieren,<br />
die höher mit Schadstoffen belasteten, feinen Partikel und die Kolloide passieren<br />
dagegen ungehindert das Becken.<br />
Für die Realisierung des geforderten Gewässerschutzes wurde ein Verfahren gesucht, das im<br />
Anschluß an die konventionellen RHB eine weitergehende <strong>Reinigung</strong> des Wassers ermöglicht<br />
und dabei einen nachhaltigen Schutz des Gewässers gewährleistet. Es sollte wartungsarm und<br />
kostengünstig sein, möglichst ohne eine zusätzliche Energieversorgung auskommen und sich in<br />
das natürliche Landschaftsbild einfügen lassen.<br />
Diese Kriterien können von Bodenfiltern erfüllen werden. Sie bestehen aus einem sandigen<br />
Filterkörper, der zumeist mit Schilf bepflanzt ist und von dem Abwasser durchströmt wird.<br />
Die Bodenfilter werden bislang überwiegend zur dezentralen <strong>Reinigung</strong> von kommunalen<br />
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