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Seltene Krankheiten

„Wenn du Hufschläge hörst, denk an Zebras.” Eine seltene Erkrankung bedeutet für betroffene Personen oft einen langen und beschwerlichen Weg bis zur richtigen Diagnose und Therapie. In dieser Ausgabe sprechen Betroffene, Angehörige sowie Ärztinnen und Ärzte über den Diagnoseprozess, Therapien, Transition und wie man trotz seltener Krankheit seine Lebensqualität bewahren kann.

„Wenn du Hufschläge hörst, denk an Zebras.”

Eine seltene Erkrankung bedeutet für betroffene Personen oft einen langen und beschwerlichen Weg bis zur richtigen Diagnose und Therapie.

In dieser Ausgabe sprechen Betroffene, Angehörige sowie Ärztinnen und Ärzte über den Diagnoseprozess, Therapien, Transition und wie man trotz seltener Krankheit seine Lebensqualität bewahren kann.

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MEDIAPLANET | 29<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

<strong>Seltene</strong> Erkrankungen<br />

fordern die Forschung<br />

Forschung im Bereich der seltenen Erkrankungen heißt: weniger Daten<br />

und weniger Patient:innen. Das sind Herausforderungen, die es zu<br />

überwinden gilt.<br />

Dr. Christoph Klade<br />

Chief Scientific Officer<br />

bei AOP Health<br />

FOTO: VERDINO | ANGELIKA SCHIEMER<br />

AOP Health ist der<br />

europäische Pionier im<br />

Bereich seltene Erkrankungen<br />

und Intensivmedizin.<br />

Das Unternehmen mit<br />

Hauptsitz in Wien erforscht,<br />

entwickelt und vertreibt weltweit<br />

innovative Therapielösungen. Dr.<br />

Christoph Klade, Chief Scientific<br />

Officer bei AOP Health, erklärt, was<br />

Forschung für seltene Erkrankungen<br />

besonders herausfordernd<br />

macht.<br />

Dr. Klade, welche Rahmenbedingungen<br />

hat die Forschung im<br />

Bereich seltene Erkrankungen?<br />

Wie der Begriff impliziert, wird<br />

eine Therapie für eine seltene<br />

Erkrankung vergleichsweise<br />

wenigen Menschen helfen. Das<br />

hat natürlich wirtschaftliche<br />

Konsequenzen, weshalb nicht alle<br />

Pharmafirmen hier aktiv sind;<br />

denn pharmazeutische Forschung<br />

ist immer teuer, langwierig, riskant<br />

und streng reguliert. Für seltene<br />

Erkrankungen kommen noch weitere<br />

Herausforderungen hinzu.<br />

Welche Herausforderungen sind<br />

das?<br />

Von der Entdeckung eines Wirkstoffs<br />

bis zum fertig entwickelten<br />

marktreifen Medikament vergehen<br />

rund zehn Jahre. Die erste Hürde<br />

bei seltenen Erkrankungen sind<br />

meist weniger Daten und somit<br />

mehr Unwägbarkeiten als bei<br />

häufiger vorkommenden <strong>Krankheiten</strong>.<br />

Zudem gibt es weniger<br />

Patient:innen. Da in klinischen<br />

Studien Therapien aber am<br />

Menschen angewendet werden,<br />

bedeutet dies weniger potenzielle<br />

Studienteilnehmer:innen, die<br />

häufig weit über den Globus verteilt<br />

sind. Sowohl die Rekrutierung<br />

als auch die Durchführung solcher<br />

Studien sind daher sehr aufwendig.<br />

Das verursacht mehr Zeitaufwand<br />

und höhere Kosten.<br />

Und wenn man eine Therapie<br />

gefunden hat?<br />

Wenn Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />

bei Patient:innen<br />

hinreichend belegt sind, wird um<br />

Zulassung angesucht. Das dauert<br />

mindestens ein Jahr. Danach<br />

beginnt die Verhandlung, welche<br />

Kosten das Gesundheitssystem für<br />

die Therapie bereit ist zu erstatten.<br />

Das erfolgt auf nationaler Ebene,<br />

auch innerhalb der EU, und dauert<br />

zusätzlich oft mehrere Jahre.<br />

Faire Kostenerstattung kann eine<br />

Herausforderung sein, denn Entwicklungskosten<br />

müssen sich auch<br />

rentieren, wenn es nur wenige<br />

Patient:innen gibt.<br />

Zahlt sich Forschung für seltene<br />

Erkrankungen denn überhaupt<br />

aus?<br />

Wir fühlen uns für Patient:innen<br />

mit seltenen Erkrankungen verantwortlich,<br />

denn nur weil die<br />

Entwicklung besonders herausfordernd<br />

ist und es weniger Patient:innen<br />

gibt, kann man sie nicht<br />

ignorieren. Zu dieser Erkenntnis<br />

ist auch die Politik gekommen. Seit<br />

2.000 gibt es in der Europäischen<br />

Union die „Orphan Regulation“,<br />

die für Pharmaunternehmen unter<br />

anderem einen längeren Produktschutz<br />

und teilweise geringere<br />

Gebühren gebracht hat. Ziel war es,<br />

Forschung im Bereich der seltenen<br />

Erkrankungen zu fördern, denn<br />

es gibt sehr viele seltene Erkrankungen,<br />

für die es noch gar keine<br />

medikamentöse Therapie gibt. Dies<br />

wurde sicher nur zum Teil erreicht;<br />

derzeit wird die Orphan Regulation<br />

deshalb überarbeitet, um weitere<br />

Verbesserungen zu schaffen.<br />

Was treibt AOP Health an, sich<br />

in diesem Bereich zu spezialisieren?<br />

Als der europäische Pionier für<br />

seltene Erkrankungen haben wir<br />

uns viel Expertise in unterschiedlichen<br />

Therapiegebieten aufgebaut.<br />

Wir fühlen uns für die Patient:innen<br />

verantwortlich und wollen<br />

möglichst vielen mit seltenen<br />

Erkrankungen helfen. Gleichzeitig<br />

müssen wir als Unternehmen<br />

jedoch auch wirtschaftlich<br />

arbeiten. Uns treibt aber vor allem<br />

das Engagement an, das wir uns<br />

seit Gründung auf die Fahnen<br />

geheftet haben.

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