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Stahlreport 2022.01/02

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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Transformation hat begonnen: Stahl wird grün. Es sind nicht mehr nur vereinzelte Projekte,<br />

die sich hier und da wie Pionierpflanzen aus der Deckung wagen. Was – um im Bild zu bleiben<br />

– noch vor ein, zwei Jahren als weitgehend unbewachsene Gemarkung gelten konnte, hat sich<br />

mittlerweile zu einer gut bestellten Landschaft entwickelt. Jeder namhafte Stahlhersteller hat<br />

sich mit eigenen Strategien, Projekten und Roadmaps Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit auf<br />

die Fahnen geschrieben. Und zwar nicht nur in Europa, sondern – wie etwa ein Blick auf den<br />

koreanischen Hersteller Posco oder die indische JSW zeigt - auch darüber hinaus.<br />

Wobei die Umschreibung „auf die Fahnen geschrieben“ die Lage nicht ganz richtig wiedergibt.<br />

„In die Bücher geschrieben“ trifft es besser. Die Hersteller – und nicht nur sie – gehen<br />

neben der technologischen Herausforderung natürlich auch finanziell mit den dazu nötigen<br />

Investitionen ins Risiko. Nicht von ungefähr mahnt die Interessensvertretung der Stahlindustrie<br />

hierzulande daher immer wieder die politische Unterstützung der Branche auf dem Weg der<br />

Transformation an.<br />

Aber nicht nur die Produzenten, auch Stahlverarbeiter und Stahlhandel treiben den Wandel<br />

der Stahlindustrie hin zu einer „grünen Industrie“ an. So erläutert Johannes Nonn, Chef<br />

des Leverkusener Traditionsunternehmens und Stahlverarbeiters Wuppermann ab S. 32,<br />

welche konkreten Ziele das Unternehmen beim Klimaschutz verfolgt. Gemeinsam mit der<br />

Georgsmarienhütte und Sandvik ist der Baden-Württembergische Stahl- und Werkstoffhändler<br />

Heine + Beisswenger eine Partnerschaft eingegangen, die zum Ziel hat, den „Carbon Foot<br />

Print“ über die gesamte Lieferkette Stahl zu reduzieren (S. 8). Auch Klöckner & Co (S. 12)<br />

und das Stahlservice Center Stahlo (S. 10) haben den strategischen Pfad hin zu grünem Stahl<br />

beschritten. Man sieht: Der Wandel ist im Gange.<br />

Themen von großer Strahlkraft haben jedoch immer auch (mindestens) einen Nachteil: Es<br />

besteht die Gefahr, von ihnen ein wenig geblendet zu werden. Neben einem solchen Megatrend<br />

wie der Dekarbonisierung haben es andere Themen mitunter eben schwer. Damit das nicht<br />

auch bei der Berufsbildung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stahlhandel der Fall ist,<br />

hat der BDS und federführend die Abteilungsleiterin Berufsbildung Beate Wynands wieder ein<br />

erstklassiges und abwechselungsreiches Jahres-Seminarprogramm aufgestellt (S. 38)<br />

Und wissen Sie worüber ich nun zum ersten Mal seit langem kein Wort verloren habe? Richtig,<br />

über die Corona-Pandemie.<br />

Glück auf!<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|22<br />

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