Stahlreport 2022.01/02
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Verbändekooperation am 1. Januar gestartet<br />
Logistik will Verbandsservices ausbauen<br />
Im Westen und Südwesten Deutschlands<br />
tut sich was: Der Verband des Verkehrsgewerbes<br />
Rheinland e.V. (VDV Rheinland),<br />
der Verband des Verkehrsgewerbes<br />
Rheinhessen-Pfalz e.V. (VVRP) und der Landesverband<br />
TransportLogistik und Entsorgung<br />
im Verband Verkehrswirtschaft und<br />
Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. (VVWL,<br />
LV TLE) haben eine Kooperationsvereinbarung<br />
geschlossen. Die Kooperation startete<br />
am 01.01.2<strong>02</strong>2 und umfasst die Bundesländer<br />
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.<br />
„Unsere Kooperation hat den Service<br />
gegenüber den Mitgliedsunternehmen im<br />
Fokus. Die Kooperationspartner wollen<br />
sich optimieren und weiterentwickeln im<br />
Zwischenfinanzierung in der automobilen Lieferkette<br />
OEMs signalisieren Unterstützung<br />
Hinblick auf die Sicherung bzw. Schaffung<br />
zukunftsfähiger Verbandsserviceleistungen<br />
und Strukturen einschließlich<br />
der Realisierung von Effizienzgewinnen“,<br />
beschreibt Horst Kottmeyer, Vorsitzender<br />
des VVWL-Landesverbandes TransportLogistik<br />
und Entsorgung, das zentrale Ziel<br />
der Verbändekooperation. Zudem soll bei<br />
der Rechtsberatung und -Information für<br />
Mitglieder und bei der Durchführung von<br />
Online-Info-Seminaren zu aktuellen Themen<br />
enger zusammengeareitet werden. Auch<br />
ein „Beraternetzwerk Transport Spedition<br />
Logistik“ für die betriebswirtschaftliche<br />
Beratung ist Teil des Plans.<br />
www.vvwl.de<br />
www.vdv-rheinland.de<br />
www.vvrp.de<br />
Die Zahlungsfähigkeit in der automobilen Lieferkette ist durch Materialverteuerung,<br />
steigende Energiekosten etc. extrem angespannt. Darauf hat der Industrieverband Blechumformung<br />
(IBU) im Januar hingewiesen. Viele Zulieferer säßen in einer Liquiditätsfalle und<br />
warteten dringend auf Abschlüsse mit ihren Kunden. Gemeinsam mit dem Industrieverband<br />
Massivumformung (IMU) sowie dem Deutsche Schraubenverband (DSV) fordert der IBU,<br />
dass OEMs und Systemlieferanten „Verantwortung übernehmen und zu einer Einigung in<br />
den Gesprächen kommen“, so die Verbände.<br />
Nun haben erste Automobilhersteller Unterstützung signalisiert: Sie bieten ihren Lieferanten<br />
eine Zwischenfinanzierung an, um ihnen den Materialeinkauf zu erleichtern und ihre<br />
Lieferfähigkeit zu sichern. IBU, IMU und DSV begrüßen diese Maßnahme und hoffen, dass<br />
andere OEMs kurzfristig nachziehen werden. Dies entspanne jedoch die Lage nicht. Die<br />
Kunden der Zulieferer müssten dem IBU zufolge auch Preisanpassungen akzeptieren, um<br />
dem Lieferanten Planungssicherheit zu verschaffen.<br />
www.industrieverband-blechumformung.de<br />
Einkaufsmanager-Index legt zu<br />
Mit Wachstumsschub ins<br />
neue Jahr<br />
Die deutsche Industrie ist mit<br />
Schwung ins neue Jahr gestartet ist. Das<br />
zeigt der saisonbereinigte IHS Markit/<br />
BME-Einkaufsmanager-Index (EMI). Der<br />
wichtige Konjunktur-Frühindikator für die<br />
größte Volkswirtschaft Europas stieg im<br />
Januar 2<strong>02</strong>2 erstmals seit sechs Monaten<br />
wieder an und kletterte mit 59,8 Punkten<br />
auf ein 5-Monatshoch. Im Dezember und<br />
November 2<strong>02</strong>1 notierte er jeweils noch<br />
bei 57,4 Punkten.<br />
Produktion, Auftragseingang und<br />
Beschäftigung verzeichneten dem Index<br />
zufolge allesamt stärkere Zuwachsraten.<br />
Die Lieferketten stehen demnach zwar<br />
nach wie vor unter Druck, aber immerhin<br />
gab es hier eine leichte Entspannung.<br />
Dies wiederum führte dazu, dass die<br />
Kosteninflation auf ein 9-Monatstief<br />
zurückging, meldete der Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME). Zudem hellte sich der<br />
Geschäftsausblick binnen Jahresfrist wieder<br />
merklich auf.<br />
So konnten im Januar wichtige EMI-Teilindikatoren<br />
wie Produktion, Auftragseingang<br />
oder Jahresausblick deutlich<br />
zulegen“, betonte Gundula Ullah, Vorstandsvorsitzende<br />
des Bundesverbandes<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
e.V. (BME). Dennoch sei Vorsicht geboten.<br />
Denn die Situation in den Lieferketten<br />
verbessere sich nur langsam. Zudem<br />
sorgten weiter steigende Energiepreise<br />
dafür, dass der Kostendruck in den Unternehmen<br />
hoch bleibe.<br />
„Mit Beginn des neuen Jahres drehte die<br />
Stimmung in der deutschen Industrie laut<br />
EMI endlich wieder nach oben. Sowohl<br />
die Produktions- als auch die Auftragsseite<br />
zeigte sich freundlicher“, kommentierte<br />
Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin<br />
der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen,<br />
am Mittwoch auf BME-Anfrage die<br />
aktuellen EMI-Daten.<br />
Die Lieferengpässe seien immer noch<br />
ein Thema, wenn auch nicht mehr ganz<br />
so ausgeprägt. 2<strong>02</strong>2 habe somit große<br />
Chancen, als ein Jahr des Aufschwungs in<br />
die Geschichte einzugehen.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|22<br />
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