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Ami du Vin 1/22-D

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV

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fricktal

Ohne in die Ferne zu schweifen

Wine&Dine mit Aargauer Wein

Rund 40 Weinfreunde trafen sich zum Jahresabschluss

im Landgasthof Krone in Wittnau zu herbstlichem Menu

und einer feinen Auswahl von zehn verschiedenen Weinen,

darunter alle vier Aargauer Staatsweine 2021.

Der Pinot Noir Schaumwein vom Weingut Fürst in Hornussen

bildete den feinperligen, eleganten und fruchtigen Auftakt

zum Zwirbelbrot mit Speck und Käse. Präsident Urs Hofer

begrüsste die Teilnehmenden herzlich und Organisator Peter

Büchli erzählte Wissenswertes zur Kürung der Aargauer

Staatsweine 2021, wie die Teilnahmebedingungen, die Weinkategorien,

den Rahmen der Vorausscheidung bis zur endgültigen

Kürung der vier Kategioriensieger. Moderator Ralph

Schneiter gab detaillierte Infos zum ausgewählten Weingut,

wie auch zu den eingeschenkten Weinen, oenologische Eckdaten

und Kommentare zur Menubegleitung.

Weisse Spezialitäten

Ein cremiges Heusüppchen mit Blütentanz wurde passend

begleitet vom Riesling-Sylvaner Staatswein 2020 vom Weingut

Lindenmann in Seengen und einem Pinot Blanc von Fehr&Engeli

in Ueken. Beide harmonierten sehr gut, ersterer fast schon

exotisch fruchtig, klar sortentypisch mit sublimen Muskatnoten,

zeigte sich auch der Weissburgunder blumig und feingliedrig,

eher dezent in der Fruchtigkeit. Eine witzige Interpretation der

‚Mäuse-Hochzeit‘, Gretzenbacher Weichkäse mit Speck-Konfitüre,

wurde ergänzt durch den Pinot Gris Brestenberg 2020

vom Weingut Wehrli in Küttigen sowie dem Carpe Vinum Blanc

2020 vom Weingut Wunderlin in Zeiningen. Der Pinot Gris, der

Aargauer Staatswein 2021 in der Kategorie ‚Weisse Spezialitäten‘,

zeigte reife Steinfruchtnoten, fast schon Honignektar, war

lang und präsent im Abgang mit dezenter Restsüsse. Konträr

und spannend der Carpe Vinum, ein Blend aus Sauvignac und

Cabernet Blanc. Sauvignac ist eine Valentin Blatter Kreuzung

(CAL 604) aus Riesling, Sauvignon und vitis amurensis (asiatische

Wildrebe). Der Wein weist Noten von Holunder und Cassis

gepaart mit einer würzigen Kräuternote auf.

bewusst, dass Cabernet Dorsa eine Kreuzung aus Lemberger

/Blaufränkisch und Dornfelder ist, der bereits vor 40 Jahren

entstand. Der Wein ist farbintensiv mit dunkelbeerigen Aromen

und kräftigem, würzigem Bukett.

Komplex und sinnlich

Zum Hauptgang Filet von Freilandschweinen mit hausgemachten

Butterspätzli und Gemüsegarnitur wurde der Malbec 2018

mit dunkelbeerigen Aromen, dezenter Würzigkeit, Kräuternoten

und fein geschliffenem Tannin vom Weingut Heuberger in Bözen

gereicht. Der zweite Wein ist der Staatswein in der Kategorie

‚Rote Spezialitäten‘, der Pinot Noir Barrique 2018 der Wiler Trotte

in Wil. Ein wunderbar extraktreicher, komplexer Wein, mit harmonisch

integrierten Röstnoten vom einjährigen Barriqueausbau,

und fast schon sinnlichen Aromen von Kaffee und Nougat.

Den süssen Menuabschluss bildete ein Birnenweggen-Parfait,

genauso verlockend und cremig wie der Eiswein 2020 vom

Weingut Büechli in Effingen mit einer perfekten Balance im

Süss-Säurespiel, Aromen von Quitte und Aprikosen, minutenlang

nachklingend im Gaumen, schwebt der wunderbare Weinund

Genussabend nochmals in Gedanken vorbei.

Ein würdiger Abschluss eines schwierigen Vereinsjahres, das

mit vielen Unsicherheiten und unzähligen Terminverschiebungen

in der ersten Jahreshälfte gespickt war. Ralph Schneiter

Präsident Urs Hofer (Mitte) überreicht Organisator Peter Büechli (links)

und Moderator Ralph Schneiter (rechts) ein wohlverdientes Präsent.

Der erste Rotwein-flight, bestehend aus dem Staatswein Pinot

Noir Classique 2020 vom Weingut Wetzel in Würenlos wurde

ergänzt durch den Cabernet Dorsa 2019 vom Weingut Buchmann

in Wittnau. Die anfängliche Skepsis, ob die beiden Weine

tatsächlich harmonieren zu Eisbergsalat mit Trauben, Nüssen

und Fricktaler Hirschsalsiz, wurden bald zerstreut, denn das

gereichte Preiselbeerdressing war süss genug für spannende

Gaumeneindrücke. Klar fruchtbetont, geschmeidig und körperreich

wusste der Pinot Noir zu überzeugen. Es war nicht allen

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