Ami du Vin 1/22-D
Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV
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auf einen schluck
Auch in den Masterclasses wurde in der diesjährigen Ausgabe
des Anlasses so viel Gewicht auf die Schweizer Erzeugnisse
gelegt, wie noch nie. In der Schweizer Weinwelt herrsche
im Moment grosse Bewegung, meinte der für die Schweiz
zuständige Robert Parker-Kritiker Stephan Reinhardt, der am
Anlass zwei Masterclasses leitete. In vielen Betrieben habe
in den vergangenen Jahren der Generationenwechsel und
damit auch ein Wandel der Weine stattgefunden. Ausserdem
biete die Schweiz nicht bloss eine grosse Vielfalt an Kulturen
und Rebsorten, sondern auch an Terroirs. «Wenn ich eine
Region herauspicken müsste, so wäre dies vielleicht die Dreimatter
of taste 2022
Dichtes Programm und viele Besucher
Während draussen Schneeflocken die ersten Frühlingsgefühle vertrieben, wurde es den Besucherinnen und Besuchern
des Robert Parker-Anlasses Matter of Taste in Zürich angesichts der vielen guten Tropfen warm ums Herz.
Schier unüberblickbar war die Zahl der Produzenten, die ihre
Weine zur Degustation anboten. Wohl über hundert müssen
es gewesen sein. Die meisten der angebotenen Weine waren
mit über 90 Parker Punkten ausgezeichnet. Ein sehr erfreulicher
Aspekt dabei war, dass sich unter den Produzenten eine
noch nie so grosse Anzahl Schweizer Winzer befanden. Ihre
gereichten Weine waren so vielfältig, wie die Schweiz auch.
Der Weinkritiker Stephan Reinhardt hat für die neuste Ausgabe des
Robert Parker Wine Advocate 427 Weine aus der Schweizer degustiert.
Seen-Region mit dem Mont Vully, wo die Weine sehr filigran
sind», beschreibt er seine eigene Vorliebe.
In der Masterclass hingegen, wo Reinhardt seine Schweizer
Lieblingsweine präsentierte, fanden sich mehrheitlich Walliser
Weine unter den acht Weinproben. Gewonnen hat diese
Masterclass vor allem durch die Präsenz einiger Winzer, deren
Weine verkostet werden konnten, und die Details zur Weinerzeugung
preisgaben.
Allgemein fanden die Masterclasses grossen Zuspruch. Dass
die grosse ‘1000-Point Experience’ mit zehn 100-Punkte-Weinen
innert kürzester Zeit ausgebucht war, mag nicht erstaunen.
Auch in der 20-Jahre-Vertikale des Pinot Noir Unique von
Donatsch konnten sich die Glücklichen nur gerade in den ersten
zwei Stunden einen Platz ergattern, bevor der Anlass ausverkauft
war. Aber auch in den weniger begehrten Masterclasses
waren die meisten Stühle durch ein degustations- und lernfreudiges
Publikum besetzt.
chp
An den Masterclasses wurden neben vielen anderen Schweizer Weinen
auch der Riesling und der Heida von Josi Chanton vorgestellt.
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