Elbufer Rundschau: "Meyer's Gasthof" wird zu "Schillers Landhaus"
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Enstpannen in den Pausen auf dem Steg am schuleigenen See<br />
Im letzten Jahr der Grundschulzeit unserer Tochter<br />
standen wir, wie vermutlich alle Eltern, vor der hiesigen<br />
Schullandschaft und sollten uns für eine weiterführende<br />
Schule entscheiden. Da wir <strong>zu</strong> dem Zeitpunkt<br />
erst ein knappes Jahr hier lebten, hatten wir wenig Erfahrungswerte,<br />
auf die wir <strong>zu</strong>rückgreifen konnten. So<br />
blieb uns <strong>zu</strong>m einen der Rat der Klassenlehrerin, <strong>zu</strong>m<br />
anderen der Wissensdurst unserer Tochter, den wir in<br />
unsere Entscheidung fließen lassen konnten. Die Pandemie<br />
verhinderte ein Kennenlernen der Schulen über<br />
die klassischen Schnuppertage. Wir fragten in der Nachbarschaft<br />
herum und stellten erstaunt fest, dass nicht<br />
nur die ehemalige Schulleiterin der Schule Marienau,<br />
Frau Heike Thies, hier lebt und unsere stellvertretende<br />
Bürgermeisterin ist, sondern auch viele Kinder aus dem<br />
Umfeld die Schule besuchen. So bewarben wir uns um<br />
ein Stipendium und meldeten unsere Tochter dort an.<br />
Wir werden hier immer mal aus dem Alltag der Schule<br />
Marienau erzählen. Besonders aus der Perspektive einer<br />
jungen Schülerin und der von ihren Mitschüler*innen.<br />
Kürzlich war der Willkommenstag für die neuen Fünftklässler,<br />
den traditionell die jetzigen Fünften ausrichteten.<br />
Mit einer Aufführung und der Vorstellung der „Neuen“<br />
konnte bei herrlichem Wetter an gedeckten Tischen<br />
unter den schattenspendenden Bäumen ein erstes Kennenlernen<br />
stattfinden. Die Eltern der jetzigen Fünften<br />
hatten ein reichhaltiges Kuchenbuffet im Klassenraum<br />
angeboten. Die „neuen“ Kinder nahmen sich kaum Zeit<br />
<strong>zu</strong>m Kuchenessen, sondern erkundeten derweil gemeinsam<br />
mit den anderen das weitläufige Naturgelände<br />
und spielten am kleinen See, den sie mit dem Floß<br />
überqueren konnten oder mit Kleidung schwimmend<br />
erforschten. Dies war ein erster Schritt in die Marienauer<br />
Gemeinschaft, die hier einen hohen Stellenwert hat.<br />
Was mich besonders erfreut hat: Zwei Kinder aus<br />
Walmsburg erzählten meiner Tochter, dass sie in der<br />
<strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong> von dem neuen Oberstufen-Profil<br />
erfahren hatten.<br />
Den Kindern und Jugendlichen <strong>wird</strong> ein sehr gutes akademisches<br />
Zuhause geboten, sie werden auf das berufliche<br />
Leben vorbereitet und lernen aktiv, kreativ und<br />
mit viel Selbstverantwortung. Das gemeinschaftliche<br />
Denken <strong>wird</strong> ebenso gefördert wie die Entwicklung<br />
ihrer individuellen Persönlichkeit. Sie werden durch verschiedene<br />
Austauschprogramme in die Welt begleitet<br />
und Marienauer Schüler*innen, die teilweise aus der<br />
direkten Nachbarschaft kommen, lernen gemeinsam<br />
mit Schüler*innen aus anderen Ländern. In der Schulgemeinschaft<br />
schließen sie Freundschaften und lernen<br />
dabei die jeweils andere Lebenswelt kennen.<br />
Was konnten wir noch über die Schule erfahren?<br />
Schule und Internat Marienau wurden 1929 gegründet.<br />
Der Ansatz einer ganzheitlichen Erziehung, mit<br />
Leitsprüchen wie „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“<br />
stammt aus der Reformpädagogik Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts. Doch Marienau hätte kaum eine über<br />
90jährige Geschichte, wenn es sich nicht fortschreitend<br />
weiterentwickelt und erneuert hätte.<br />
Heute lernen dort 260 Schüler*innen gemeinsam von<br />
Klasse 5 bis 13. Etwas mehr als die Hälfte hat im Internat<br />
ein zweites Zuhause, die anderen Schüler*innen<br />
stammen aus der Region und besuchen Marienau als<br />
Tages- oder Ganztagesschüler*innen.<br />
Die Schule ist in freier Trägerschaft und staatlich anerkannt.<br />
Höchster Schulabschluss ist das Abitur, das den<br />
Regularien des Niedersächsischen Zentralabiturs folgt.<br />
Marienau arbeitet auch mit Partnerschulen in Mexiko,<br />
Shanghai und Chile <strong>zu</strong>sammen.<br />
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