22.06.2022 Aufrufe

Elbufer Rundschau: "Meyer's Gasthof" wird zu "Schillers Landhaus"

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Natur | Umwelt & Technik<br />

Was haben Laubfrosch und Katze gemeinsam?<br />

Natürlich haben beide zwei Augen, eine Nase, vier<br />

Beine und einen Mund, aber etwas anderes lässt mich<br />

immer, wenn ich den kleinen smaragdgrünen Frosch<br />

sehe, an eine Katze denken. Kein anderer Frosch sitzt<br />

mit unterschlagenen Beinen in der Sonne und genießt<br />

die Wärme – wie eine Katze in der ersten Frühlingsonne.<br />

Auch sonst ruft der Laubfrosch oft ähnlich positive Reaktionen<br />

hervor wie Katzen – Ausrufe wie „ach, ist der<br />

schön“, „ schau mal, wie süß“ oder „darf ich den anfassen?“<br />

bringt man in der Regel selten mit Amphibien in<br />

Verbindung. Doch der Laubfrosch bildet hier die Ausnahme.<br />

Nur des Nachts von Mitte April bis Juni mit<br />

Beginn der Dämmerung und oft bis nach zwei Uhr in<br />

der Früh verspielt er einiges an Sympathie und macht<br />

seinem Spitznamen „Lautfrosch“ alle Ehre.<br />

Mit aufgeblähtem Kehlsack sitzen die Männchen im<br />

Gewässer und rufen nach den Frauen. Stundenlang ertönen<br />

dann ihre Rufe, die man lautmalerisch mit „äpp..<br />

äpp…äpp“ umschreiben könnte und die so laut sein<br />

können wie ein vorbeifahrender LKW.<br />

Sitzt man in der Nähe und will sich unterhalten, so<br />

fragt man sich, wann er endlich mal Luft holen muss.<br />

Nach der Paarungszeit jedoch ist dann erst mal Ruhe,<br />

und die Frösche ziehen sich in die Hecken und Bäume<br />

<strong>zu</strong>rück. Rund zwei Monate später tauchen die wirklich<br />

bezaubernden kleinen, gerade aus der Kaulquappe<br />

umgewandelten Jungfröschchen am Gewässer<br />

auf. Diese klettern nach der Metamorphose aus dem<br />

Wasser und reihen sich wie Perlen auf einer Schnur auf<br />

einem Halm auf, um sich <strong>zu</strong> wärmen und in der Sonne<br />

<strong>zu</strong> glitzern.<br />

Der europäische Laubfrosch Hyla arborea (es gibt<br />

auch noch den Mittelmeerlaubfrosch und seit neuestem<br />

auch den östlichen Laubfrosch – man hat die<br />

Art noch ein wenig feiner unterschieden) bewohnt<br />

in etwa das Gebiet Mitteleuropas, bei uns in Niedersachsen<br />

befinden wir uns also einigermaßen in seinem<br />

Kernverbreitungsgebiet. Bei uns im Elbetal hört<br />

man ihn noch häufig.<br />

Er mag eher flache und krautreiche Gewässer, die sich<br />

schnell erwärmen. Fische mag er nicht, weshalb er<br />

auch die schönen Goldfisch-Gartenteiche meidet. Dafür<br />

besiedelt er gerne neue Gewässer und ruft mit seiner<br />

lauten Stimme nicht nur seine Weibchen, sondern<br />

er weist auch anderen Amphibienarten, wie etwa der<br />

Rotbauchunke, den Weg <strong>zu</strong> geeigneten Teichen. Nach<br />

dem Laichen suchen die Frösche vor allem Hecken oder<br />

andere mittelhohe, insektenreiche Vegetation auf,<br />

durch die sie sich mit ihren Saugnapf-Zehen durchhangeln<br />

– auf der Suche nach Insekten durch ihre Farbe<br />

immer gut getarnt.<br />

Und noch etwas kann der Laubfrosch – er kann seine<br />

Farbe wechseln und sie der Umgebung anpassen.<br />

Dann ist er nicht mehr laubgrün, sondern grau oder<br />

auch gesprenkelt.<br />

Text: Ute Thiergärtner, Fotos: Florian Bibelriether<br />

46

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!