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Elbufer Rundschau: "Meyer's Gasthof" wird zu "Schillers Landhaus"

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Bleckeder Bahn<br />

Schaffung des Rufbus-Systems etc. Leider haben viele<br />

Projekte unter Corona gelitten. Dass viele Busse eine lange<br />

Zeit fast ohne Fahrgäste fuhren, hat die KVG an den<br />

Rand der Insolvenz gebracht. Das mussten wir verhindern.<br />

Da ist der Landkreis in Vorfinanzierung gegangen,<br />

um Firmen und Subunternehmen am Leben <strong>zu</strong> erhalten.<br />

Viele Ideen hören sich schön an, aber man muss natürlich<br />

auch alles gegenfinanzieren.<br />

Frage: Wann und in welchen Gremien fallen die nächsten<br />

Entscheidungen darüber, ob wir eine Bahnverbindung<br />

nach Lüneburg erhalten?<br />

Dennis Neumann: Im Moment liegt unser Fokus auf<br />

dem Gutachten, das wir noch modifizieren müssen. Das<br />

dauert auf jeden Fall noch dieses Jahr. Wenn ein posi-<br />

tives Signal vorliegt, werden die administrativen Ebenen<br />

– Ministerien etc. – in Hannover aktiv.<br />

Damit war unser Gespräch beendet. Wir bedankten<br />

uns bei Herrn Neumann für die klaren Aussagen.<br />

Mittlerweile wurde das angesprochene Gutachten<br />

veröffentlicht. Zu den erfreulichen Reaktionen gehört,<br />

dass auch Verwaltungschefs wichtiger Orte<br />

zwischen Lüneburg und Amelinghausen Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>zu</strong>gesagt haben. So lautet das klare Bekenntnis<br />

von Christoph Palesch aus Amelinghausen: „Wenn<br />

wir es ernst meinen mit dem Verzicht auf das Auto<br />

und der Verkehrswende, sind wir verpflichtet, Angebote<br />

<strong>zu</strong> machen. Darum bedarf es einer Gesamtbetrachtung<br />

der Strecke von Bleckede bis nach Soltau.“<br />

Mit der Bleckeder Kleinbahn nach Lüneburg und <strong>zu</strong>rück<br />

Eine nostalgische Reise von der Elbe an die Ilmenau<br />

Um die Bahnstrecke von Bleckede nach Lüneburg kennen<br />

und verstehen <strong>zu</strong> lernen, sind wir an einem Sonntag<br />

im Mai mit dem „Heide-Express“ von Bleckede<br />

nach Lüneburg und <strong>zu</strong>rück gefahren. Es war ein einzigartiges<br />

Erlebnis!<br />

Nachdem der Zug in Bleckede eingelaufen ist, muß<br />

erst rangiert werden, damit der Fahrradwagen angehängt<br />

werden kann. Dann steigen die Fahrgäste ein<br />

und nehmen auf den blauen Ledersitzen Platz. Beim<br />

freundlichen Zugbegleiter kaufen wir die herrlich nostalgischen<br />

Fahrscheine aus Pappe, die stilecht mit der<br />

Zange gelocht werden. Mit einem deutlich hörbaren<br />

Pfeifton setzt sich der Zug sanft rumpelnd in Bewegung.<br />

Unser Lokführer stellt sich als Tobias Wess vor und begrüßt<br />

uns herzlich. Als er hört, dass wir einen Bericht<br />

über diese besondere<br />

Bahnstrecke schreiben<br />

wollen, bietet er<br />

an, uns während der<br />

Fahrt einiges über die<br />

faszinierende Bahntechnik<br />

und die Hintergründe<br />

dieses Projekts<br />

<strong>zu</strong> erzählen.<br />

Der junge Mann ist<br />

selbst hauptberuflich<br />

Lokführer für Güterzüge,<br />

aber für die<br />

Nostalgiefahrten mit<br />

dem „Heide-Express“<br />

opfert er wie alle<br />

Mitglieder des Vereins viele Tage Freizeit im Jahr. Dem<br />

Herzblut und dem unermüdlichen Einsatz der vielen<br />

Ehrenamtlichen ist es <strong>zu</strong> verdanken, dass es diese<br />

romantische Bahnstrecke überhaupt noch gibt!<br />

„Das Gleisbett muss total erneuert werden“<br />

Selbstverständlich interessiert uns auch, wie sich aus<br />

seiner Sicht die Chancen und Schwierigkeiten hinsichtlich<br />

einer Reaktivierung der über hundert Jahre<br />

alten Bahnverbindung darstellen.<br />

„Natürlich ist die Erneuerung des gesamten Gleisbettes<br />

erforderlich, damit der Zug mit über 60 km/h<br />

unterwegs sein kann. Das ist eine große finanzielle Herausforderung.“<br />

Herr Wess zeigt uns vor Scharnebeck<br />

einen Abschnitt von wenigen hundert Metern, der<br />

wegen <strong>zu</strong> großer Schäden vor einiger Zeit ganz neu<br />

aufgeschottert wurde. Für die ca. 400 Meter mussten<br />

etwa 700 000 Euro investiert werden!<br />

Wir fahren durch Feld und Wald mitten durch bezaubernde<br />

Natur, kommen durch Ortschaften, die sich von<br />

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