Supplement - baunorm.at
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→Bauprodukte<br />
Straßenbaustoffe<br />
CE-Kennzeichnung von Asphalt:<br />
Für das Bauprodukt Asphalt ist seit<br />
1. März 2008 die CE-Kennzeichnung<br />
verpflichtend. Als Grundlage dafür stehen<br />
die Teile 1 bis 8 sowie 20 und 21<br />
der ÖNORM EN 13108 zur Verfügung.<br />
Die dazu gehörenden n<strong>at</strong>ionalen Umsetzungsnormen<br />
der Reihe ÖNORM<br />
B 3580 wurden überarbeitet und im<br />
Dezember 2009 neu herausgegeben.<br />
Dabei wurden die Tabellen über Gesteinsklassen<br />
angepasst sowie Anforderungen<br />
an Ausbauasphalt und<br />
Brandverhalten präzisiert.<br />
Als Richtlinie für die Durchführung<br />
der Erstprüfung wird im Frühjahr 2010<br />
eine aktualisierte Fassung der ON-Regel<br />
ONR 23580 „Erstprüfung von Asphalt<br />
– N<strong>at</strong>ionale Anwendung der<br />
ÖNORM EN 13108-20“ veröffentlicht.<br />
Derzeit wird an einer Erweiterung<br />
des gebrauchsverhaltensorientierten<br />
Ans<strong>at</strong>zes auf Splittmastix-Asphalt und<br />
offenporigen Asphalt gearbeitet. Ebenso<br />
sind neue Zertifizierungsbereiche im<br />
Rahmen von Erhaltungsbauweisen im<br />
Asphaltstraßenbau in Vorbereitung.<br />
Erhaltungsbauweisen im Asphaltstraßenbau<br />
– N<strong>at</strong>ionale Normungsaktivitäten:<br />
Die ÖNORMEN<br />
B 3596 – sie regelt Oberflächenbehandlungen<br />
(n<strong>at</strong>ionale Umsetzung der<br />
EN 12271) – sowie B 3597 über dünne<br />
Asphaltschichten in Kaltbauweise<br />
(n<strong>at</strong>ionale Umsetzung der EN 12273)<br />
stehen seit Dezember 2009 zur Verfügung.<br />
Die CE-Kennzeichnung gemäß<br />
diesen Normen ist bereits möglich, ab<br />
1. Jänner 2011 dann verpflichtend.<br />
Ausführliche Erläuterungen dazu bietet<br />
die „ASI:D Fachinform<strong>at</strong>ion 05“<br />
(Die CE-Kennzeichnung von bitumenhaltigen<br />
Bindemitteln und Erhaltungsbauweisen<br />
im Asphaltstraßenbau),<br />
kostenlos erhältlich gegen Registrierung<br />
im Austrian Standards Webshop:<br />
www.as-plus.<strong>at</strong>/shop (Suchbegriff:<br />
Fachinform<strong>at</strong>ion 05).<br />
Beton und betonrelevante Produkte,<br />
Betonstahl und Spannstahl:<br />
Die Prüfnormen für Frischbeton<br />
(EN 12350) und Festbeton (EN 12390)<br />
wurden 2009 neu herausgeben. Auf<br />
n<strong>at</strong>ionaler Ebene wurde die Erarbei-<br />
10 Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009<br />
tung der ON-Regel ONR 23303 „N<strong>at</strong>ionale<br />
Anwendung der Prüfnormen für<br />
Beton und seiner Ausgangsstoffe“<br />
fortgesetzt. Die Arbeiten zu diesem<br />
Dokument, das in ähnlicher Weise wie<br />
die ÖNORM B 4710-1 mit Volltexten<br />
der Europäischen Normen und den<br />
n<strong>at</strong>ionalen Kommentaren versehen ist,<br />
werden im ersten Halbjahr 2010 abgeschlossen.<br />
Auf Antrag von Finnland, Deutschland<br />
und Italien wurde seitens der Europäischen<br />
Kommission das Mand<strong>at</strong><br />
M 104 neu erteilt. Es enthält die<br />
Grundlage für die Europäischen Normen<br />
des ECISS/TC 104 für Betonund<br />
Spannstahl. Ob dies neuen<br />
Schwung in die Europäische Normung<br />
für Betonstahl (EN 10080 ist weiterhin<br />
keine harmonisierte Norm) und<br />
Spannstahl (EN 10138 wurde in der<br />
Schlussabstimmung neuerlich abgelehnt)<br />
bringt, ist nach Ansicht von Experten<br />
zu bezweifeln. Austrian Standards<br />
Institute wird sich als Gastgeber<br />
der nächsten Sitzung ECISS TC 104<br />
(Herbst 2010) bemühen, dieser Entwicklung<br />
gegenzusteuern.<br />
Holz und Holzbauprodukte<br />
Um die Sortierung von Holz entsprechend<br />
seiner Tragfähigkeit praxisgerechter<br />
beurteilen zu können, wurde<br />
die fünfteilige Deutsche Norm<br />
DIN 4074 neu als ÖNORM übernommen,<br />
wobei im n<strong>at</strong>ionalen Vorwort<br />
Klarstellungen für L<strong>at</strong>ten bzw. Bohlen<br />
getroffen wurden. Um Regelungen zu<br />
Bauholz für tragende Zwecke mit<br />
Schutzmittelbehandlung gegen biologischen<br />
Befall zu schaffen, h<strong>at</strong> das<br />
Europäische Komitee CEN/TC 124<br />
„Holzbauwerke“ die EN 15228 entwickelt.<br />
Die europäische Arbeitsgruppe<br />
CEN/TC 124/WG 3 „Glued lamin<strong>at</strong>ed<br />
timber“, deren Sekretari<strong>at</strong> von Österreich<br />
geführt wird (Vorsitz: Deutschland),<br />
ist derzeit mit der Durchsicht<br />
der Kommentare zum Entwurf<br />
EN 14080 „Holzbauwerke – Brettschichtholz<br />
und Balkenschichtholz –<br />
Anforderungen“ vom März 2009 beschäftigt.<br />
Mehr als 1 100 Stellungnahmen<br />
aus 16 CEN-Mitgliedsländern<br />
und der Türkei belegen das große Interesse<br />
sowie die Wichtigkeit dieses<br />
Dokuments für die Holzbauunternehmen.<br />
Mit einer Pionierarbeit im Bereich<br />
Spanpl<strong>at</strong>ten konnte Österreich 2009<br />
aufwarten: ÖNORM B 3035, die Anforderungen<br />
und Klassifizierungen für<br />
Spanpl<strong>at</strong>ten mit definierter geringer<br />
Dichte regelt. Dieses Dokument h<strong>at</strong> in<br />
der europäischen Fachwelt großes Interesse<br />
gefunden, so dass daraus nun<br />
ein europäisches Norm-Projekt entstehen<br />
soll. Das Thema wurde bereits<br />
im Jänner 2010 bei einer zweitägigen<br />
Sitzung des CEN/TC 112 „Holzwerkstoffe“,<br />
die bei Austrian Standards Institute<br />
in Wien st<strong>at</strong>tfand, ausführlich<br />
diskutiert.<br />
Im Bereich Holzfußböden konnte<br />
2009 eine ganze Reihe von europäischen<br />
Dokumenten als ÖNORMEN<br />
übernommen werden: EN 13326 über<br />
Massivholz-Elemente mit Nut und/<br />
oder Feder, EN 13227 zu Massivholz-<br />
Lamparkettprodukte, EN 13696 mit<br />
Prüfverfahren zu Verformbarkeit, Verschleiß<br />
und Stoßbeanspruchung,<br />
EN 13629 für massive Laubholz-Dielen<br />
sowie EN 14342 mit Regeln für die<br />
Bewertung der Konformität und Kennzeichnung.<br />
Diese für die gesamte<br />
Branche sehr wichtigen Normen wurden<br />
mit großem Engagement österreichischer<br />
Experten aktualisiert bzw. erarbeitet.<br />
Änderungen sind 2010 u.a.<br />
im Bereich Sperrholz sowie anderer<br />
Holzwerkstoffe zu erwarten.<br />
Lager im Bauwesen<br />
Die Arbeiten an der ON-Regel<br />
ONR 24023 „Brückenlager – Planungsgrundlagen<br />
und Einwirkungen“<br />
verzögern sich aller Voraussicht nach<br />
bis zum Herbst 2010. Grund dafür<br />
sind Probleme in der Kohärenz des<br />
diesbezüglichen Europäischen Normenwerks,<br />
die vorab behoben werden<br />
müssen. In der derzeit vorliegenden<br />
Entwurfsfassung wird die ONR 24023<br />
in Ausschreibungen von Infrastrukturprojekten<br />
(LB-VI) zitiert und ist ein<br />
wichtiges Bindeglied zwischen dem<br />
Erzeuger von Brückenlagern und dem<br />
Tragwerksplaner der Brücke.