Supplement - baunorm.at

Infrastruktur
Geoinformation und
Vermessungswesen
Der Bereich Geoinformation und Vermessungswesen
stand 2009, wie
schon in den Jahren davor, im Zeichen
der Übernahme von Normen der
Reihe ISO 19100 als ÖNORMEN EN.
Es sind nun acht weitere bzw. überarbeitete
Teile dieser Reihe verfügbar.
Auf nationaler Ebene wird die erste
nationale Umsetzungsnorm zur Reihe
ISO 19100 überarbeitet: ÖNORM
A 2270 „Geoinformation – profil.AT –
Metadatenprofil für Geoinformation –
Regeln zur Umsetzung der ÖNORM
EN ISO 19115“. Sie wird noch im
Frühjahr 2010 publiziert.
Nähere Informationen zu den Normen
dieses Fachbereichs und zum
Zusammenhang mit EU-Rechtsakten,
z. B. Infrastructure for Spatial Information
in the European Community
(INSPIRE), bietet die „AS:D Fachinformation
10“ (Neue Normen für Geoinformation
– Die Reihe ÖNORM EN
ISO 19100). Kostenloser Download im
Austrian Standards Webshop:
www.as-plus.at/shop (Suchbegriff:
Fachinformation 10).
Straßenausstattung
Das Europäische Komitee CEN/
TC 226 „Verkehrsausstattung“ hat die
Working Group 11 „Wechselverkehrszeichen“
eingerichtet, die unter österreichischem
Vorsitz die Überarbeitung
der dreiteiligen EN 12966 „Vertikale
Verkehrszeichen – Wechselverkehrszeichen“
durchführt.
Mit der neuen ÖNORM V 2022 steht
seit Juli 2009 erstmals eine Norm für
Signal-Auslegermaste aus Stahl zur
Verfügung. Die ÖNORM V 2023 über
Abspannmaste aus Stahl wurde im
Herbst 2009 als Entwurf fertig gestellt
und wird im Frühjahr 2010 erscheinen.
Bis Ende 2010 soll auch die ÖNORM
V 2012 „Anlagen zur Verkehrssteuerung
– Signalleuchten – Regeln zur
Umsetzung der ÖNORM EN 12368“
fertig gestellt sein.
Fragen zur CE-Kennzeichnung von
Straßenausstattungen beantwortet die
„ASI:D Fachinformation 03“. Kostenloser
Download im Austrian Standards
Webshop: www.as-plus.at/shop (Suchbegriff:
Fachinformation 03).
16 Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009
Eisenbahnwesen
Im Lauf des Jahres 2009 konnten insgesamt
56 Europäische Normen und
Entwürfe, die das Eisenbahnwesen
betreffen, publiziert werden. Sie behandeln
vielfältige Themen in den Bereichen
Trassierung (z. B. Qualität der
Gleisgeometrie), Oberbau (z. B. Schienenbefestigungssysteme,
Bau- und
Instandhaltungsmaschinen) und Fahrzeugbau
(z. B. Bremstechnik, Radsätze
und Drehgestelle, Kesselwagen).
Die Aktivitäten dieses Fachbereichs
basieren im Wesentlichen auf EU-
Richtlinien, den technischen Spezifikationen
für die Interoperabilität (TSI)
und den Arbeiten der European Railway
Agency (ERA).
Das CEN/TC 256 „Eisenbahnwesen“
hat 2009 die WG 44 „Persons
with reduced mobility“ neu eingerichtet,
die Festlegungen für Fahrzeuge
und Infrastruktur behandelt. Die Arbeitsgruppe
WG 2 „Structural requirements“
wird nun von Österreich geleitet.
Telematik
Fragen der elektronischen Gebührenerfassung
waren 2009 eines der
Kernthemen des Komitees 220 „Telematik
für Straßenverkehr und -transport“.
Ein ständiger Diskussionspunkt
war dabei der Datenschutz. Die Arbeiten
werden 2010 fortgesetzt. Die Experten
bringen die österreichischen
Meinungen und Standpunkte äußerst
engagiert in die für sie relevanten
Europäischen und Internationalen
Normen ein.
Mobilitätsmanagement
Im November 2009 wurde das CEN
Workshop Agreement (CWA) „Leitfaden
für die Einführung eines qualitätsorientierten
Mobilitätsmanagements in
kleinen und mittelgroßen Städten“ publiziert.
Dieses Dokument ist in einem
Forschungsprojekt im 6. EU-Rahmenprogramm
entstanden. Austrian Standards
Institute hat das Sekretariat geführt.
Nähere Informationen: „ASI:D
Fachinformation 14“ (QMSMM Qualitätsmanagement-Schema
für Mobilitätsmanagement).
Kostenloser Download:
www.as-plus.at/shop.
Wasserversorgung
Die technischen Regeln für Trinkwasserinstallation
in Gebäuden werden in
der insgesamt fünf Teile umfassenden
Europäischen Norm EN 806 geregelt.
Da die Arbeiten dafür bereits weit fortgeschritten
sind, hat das Komitee 122
„Wasserversorgung“ beschlossen, die
(nationale) ÖNORM B 2531-1 „Trinkwasser-Versorgungseinrichtungen
in
Grundstücken - Teil 1: Richtlinien für
Planung, Bau und Betrieb“ zu überarbeiten
und an die EN 806 anzupassen.
Durch ein Normvorhaben des CEN/
TC 164 „Wasserversorgung“ ist die
Normung von Trinkwassersystemen in
eine neue Phase eingetreten: Die neue
ÖNORM EN 15975 enthält erstmals
Leitlinien für das Risiko- und Krisenmanagement
der Trinkwasserversorgung.
Teil 1 „Krisenmanagement“ liegt
bereits als Entwurf vor, Teil 2 „Risikomanagement“
ist in Vorbereitung.
Großes Thema auf internationaler
Ebene sind Dienstleistungen der Wasserversorgung
und -entsorgung. Hier
ist das Komitee 122 „Wasserversorgung“
gemeinsam mit dem Komitee
120 „Abwassertechnik“ Spiegelgremium
gegenüber ISO/TC 224 „Service
activities relating to drinking water
supply systems and wastewater systems“.
Derzeit sind die drei Internationalen
Normen ISO 24510, ISO 24511
und ISO 24512 in Arbeit. Sie behandeln
Dienstleistungen in der Wasserversorgung
und Abwassertechnik sowie
Empfehlungen für das Management
von Wasserversorgungsanlagen
und abwassertechnischen Anlagen.
Österreichische Experten arbeiten
derzeit mit Kollegen aus Deutschland
und der Schweiz an den deutschsprachigen
Fassungen dieser Normen.