Supplement - baunorm.at
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Flughafensicherheit<br />
Security Checks am Flughafen sind<br />
heute weltweit Standard. Ohne genaue<br />
Durchleuchtung des Handgepäcks,<br />
ohne Durchschreiten von Detektoren,<br />
die nach verbotenen Gegenständen<br />
scannen, gibt es keinen<br />
Check-in. Die Sicherheitskontrollen<br />
sind im Lauf der Jahre vielfältiger und<br />
aufwändiger geworden. Was früher<br />
die Polizei erledigt h<strong>at</strong>, wurde nach<br />
und nach priv<strong>at</strong>en Sicherheitsfirmen<br />
übertragen. Die Angebote der Sicherheitsdienstleister<br />
sind allerdings sehr<br />
heterogen und für Fluggesellschaften<br />
und Flughafenbetreiber nicht immer<br />
durchschaubar bzw. vergleichbar.<br />
Wird ein neuer Auftrag ausgeschrieben,<br />
so entscheidet über den Zuschlag<br />
zumeist der Preis.<br />
Denn was bisher fehlt, sind Qualitätskriterien,<br />
anhand derer die Unternehmen<br />
ihren Leistungsumfang und<br />
die Qualifik<strong>at</strong>ion ihrer Mitarbeiter, also<br />
ihre Kompetenz, unter Beweis stellen<br />
können. An solchen Kriterien wird nun<br />
auf europäischer Ebene gearbeitet.<br />
Beim Europäischen Komitee für Normung<br />
CEN wurde dazu das CEN/PC<br />
384 „Airport and avi<strong>at</strong>ion security services“<br />
eingerichtet, das von Austrian<br />
Standards Institute betreut wird.<br />
Angesichts der wachsenden Bedeutung<br />
priv<strong>at</strong>er Sicherheitsdienstleistungen<br />
für die Gesamtsicherheit in der zivilen<br />
Luftfahrt wird es für die Anbieter<br />
immer wichtiger, einheitliche Qualitätsstandards<br />
einzuhalten. Damit soll<br />
sich einerseits die Professionalität der<br />
Anbieter erhöhen und den Kunden –<br />
öffentlichen und priv<strong>at</strong>en Auftraggebern<br />
– garantiert werden, dass sie t<strong>at</strong>sächlich<br />
die geforderten Leistungen<br />
erhalten. Die künftige Europäische<br />
Norm – sie wird voraussichtlich 2011<br />
vorliegen – wird somit eine wichtige<br />
Grundlage für die Auswahl der passenden<br />
Sicherheitsdienstleistungen<br />
und für die Beurteilung der Anbieter<br />
sein und damit den Markt transparenter<br />
machen.<br />
Halal-Produkte und<br />
-Dienstleistungen<br />
In Österreich leben ungefähr 340 000<br />
Personen muslimischen Glaubens.<br />
Weltweit sind es ungefähr 1,4 Milliarden<br />
Muslime. Im Jahr 2009 konnte im<br />
Workshop 1143 „Halal-Produkte und<br />
-Dienstleistungen“ die ON-Regel<br />
ONR 142000 über Halal-Lebensmittel<br />
und Anforderungen an die Lebensmittelkette<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
und bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt werden. Die<br />
ONR 142000 erschien sowohl in<br />
Deutsch als auch in Englisch und wurde<br />
Ende 2009 als Vorschlag für eine<br />
Europäische Norm in eine europaweite<br />
Diskussion bei CEN eingebracht.<br />
Das nächste Projekt im Workshop<br />
1143 „Halal-Produkte und -Dienstleistungen“<br />
war die Entwicklung einer<br />
ONR zum Thema Islamic Banking,<br />
d.h. die Festlegung von Anforderungen<br />
an Finanzdienstleistungen, die mit<br />
den Regeln des Islam konform sind.<br />
Von besonderer Bedeutung sind dabei<br />
das allgemeine Zinsverbot (Riba)<br />
und das Verbot von Spekul<strong>at</strong>ionen<br />
(Gharar). Dieses Projekt konnte Ende<br />
des Jahres abgeschlossen und ausgewählten<br />
Institutionen als Entwurf<br />
zur Stellungnahme vorgelegt werden.<br />
Mit einer Publik<strong>at</strong>ion ist noch vor dem<br />
Sommer 2010 zu rechnen.<br />
Wertanalyse<br />
Die zentrale Norm des Komitees 156<br />
„Wertanalyse“ ist ÖNORM EN 12973<br />
„Value Management“. Die Überarbeitung<br />
der bestehenden n<strong>at</strong>ionalen Normen<br />
dieses Fachgebiets wurde mit<br />
der ÖNORM A 6760 „Wertanalyse –<br />
Management von Wertanalyse- (WA-)<br />
Projekten“ abgeschlossen. Im September<br />
2009 konnte außerdem<br />
ÖNORM A 6764 „Wertanalyse-Module;<br />
Grundsätze, Begriffe, Vorgangsweisen<br />
der Wertanalyse-Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitung“<br />
veröffentlicht werden.<br />
Farben<br />
Beschichtungsstoffe<br />
Parkettböden erfreuen sich nach wie<br />
vor bzw. zunehmend wieder hoher<br />
Beliebtheit. Anforderungen und Prüfverfahren<br />
für die unterschiedlichsten<br />
Arten moderner Parketten sind in einer<br />
ganzen Reihe von Normen geregelt.<br />
Perfekt ist der Parkettboden aber<br />
erst, wenn er fachgerecht versiegelt<br />
ist. Mindestanforderungen und Prüfungen<br />
für transparente Beschichtungsstoffe<br />
und die daraus hergestellten<br />
Versiegelungen regelt ÖNORM<br />
C 2354, die seit 1. März 2009 in einer<br />
Neuausgabe vorliegt. Diese Norm gilt<br />
für alle Arten von Holzfußböden. Geprüft<br />
werden u.a. Verformbarkeit,<br />
Haftfestigkeit, Verhalten bei chemischen<br />
Einwirkungen und – jetzt neu –<br />
die Kr<strong>at</strong>zfestigkeit.<br />
Um vorhandene Synergien in Zukunft<br />
besser zu nutzen, wurde das<br />
Komitee 089 „Galvanische und andere<br />
anorganische Überzüge“ mit der Arbeitsgruppe<br />
050.03 „Korrosionsschutz“<br />
zusammengelegt und wird<br />
seine Tätigkeit als Arbeitsgruppe<br />
050.03 „Korrosionsschutz durch Beschichtung<br />
und Überzüge“ fortsetzen.<br />
Schwerpunkt dieser Arbeitsgruppe<br />
war 2009 die Herausgabe der<br />
ÖNORM ISO 19840 „Beschichtungsstoffe<br />
– Korrosionsschutz von Stahlbauten<br />
durch Beschichtungssysteme<br />
– Messung der Trockenschichtdicke<br />
auf rauen Substr<strong>at</strong>en und Kriterien für<br />
deren Akzeptanz“. Sie legt ein Verfahren<br />
fest, um zu ermitteln, ob die gemessenen<br />
Trockenschichtdicken den<br />
festgelegten Sollschichtdicken auf<br />
rauen Oberflächen entsprechen. Geregelt<br />
sind darin außerdem die Einstellung<br />
der Geräte, die Festlegung von<br />
Inspektionsflächen und Messplänen,<br />
die Messung selbst sowie Kriterien für<br />
die Akzeptanz bzw. Ablehnung.<br />
Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009 33