Supplement - baunorm.at
Supplement - baunorm.at
Supplement - baunorm.at
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Werkstoffe<br />
Eisenwerkstoffe<br />
Im Bereich des Komitees 021 „Stahl<br />
und Eisen“ erschienen auch 2009 wieder<br />
zahlreiche neue Normen und<br />
Norm-Entwürfe, wobei die sechsteilige<br />
ÖNORM EN 10028, die Festlegungen<br />
für Flacherzeugnisse aus Druckbehälterstählen<br />
enthält, besonders hervorzuheben<br />
ist. Diese Europäischen Normen<br />
wurden unter einem Mand<strong>at</strong> der<br />
Europäischen Kommission und der<br />
Europäischen Freihandelszone erarbeitet<br />
und unterstützen grundlegende<br />
Anforderungen der EG-Druckgeräterichtlinie<br />
97/23/EG. Die Annahme ihrer<br />
Konformität mit den grundlegenden<br />
Anforderungen der Richtlinie ist allerdings<br />
auf die technischen D<strong>at</strong>en von<br />
Werkstoffen in dieser Normenreihe<br />
beschränkt. Es kann nicht autom<strong>at</strong>isch<br />
angenommen werden, dass damit<br />
die Eignung des Werkstoffs für einen<br />
bestimmten Ausrüstungsteil autom<strong>at</strong>isch<br />
festgestellt ist. Das bedeutet,<br />
dass die in diesen Werkstoffnormen<br />
angegebenen technischen Parameter<br />
im Hinblick auf die konstruktiven Anforderungen<br />
jedes Ausrüstungsteils<br />
ermittelt werden müssen, um damit zu<br />
verifizieren, dass den grundlegenden<br />
Anforderungen der Richtlinie 97/23/<br />
EG entsprochen wird.<br />
Weitere wichtige, 2009 fertig gestellte<br />
Normen des Komitees 021 sind<br />
die ÖNORMEN EN 10343 „Vergütungsstähle<br />
für das Bauwesen – Technische<br />
Lieferbedingungen“ und<br />
EN 10346 „Kontinuierlich schmelztauchveredelte<br />
Flacherzeugnisse aus<br />
Stahl – Technische Lieferbedingungen“,<br />
die beide mit 1. Mai 2009 veröffentlicht<br />
wurden.<br />
Im Bereich des Gießereiwesens erschien<br />
mit 1. März 2009 ÖNORM EN<br />
ISO 945-1 „Mikrostruktur von Gusseisen;<br />
Teil 1: Graphitklassifizierung<br />
durch visuelle Auswertung“.<br />
Im Bereich der zerstörungsfreien<br />
Prüfung (Komitee 147) wurden Normen<br />
und Norm-Entwürfe publiziert,<br />
die Anforderungen für die Eindring-,<br />
Ultraschall-, Wirbelstrom- und die<br />
Schallemissionsprüfung festlegen. Besonders<br />
hervorzuheben sind die Arbeiten<br />
am Entwurf zur ÖNORM<br />
EN 13554 „Zerstörungsfreie Prüfung –<br />
Schallemission – Allgemeine Grundsätze“.<br />
Das Sekretari<strong>at</strong> der europäi-<br />
schen Arbeitsgruppe (WG 7 „Non-destructive<br />
testing – Acoustic emission“)<br />
des CEN/TC 138 wird von Österreich<br />
geleitet. Eines der wichtigsten Dokumente<br />
zum Thema zerstörungsfreie<br />
Prüfung ist die neu erschienene<br />
ÖNORM EN 473 mit allgemeinen<br />
Grundlagen für die Qualifizierung und<br />
Zertifizierung von Personal, das zerstörungsfreie<br />
Prüfungen durchführt.<br />
Hand in Hand damit gingen die Arbeiten<br />
an zwei n<strong>at</strong>ionalen Normen, die im<br />
Zuge der Veröffentlichung der<br />
ÖNORM EN 473 überarbeitet werden<br />
mussten. Mit 1. September 2009<br />
konnten die ÖNORMEN M 3041 „Ausbildung<br />
von Personal der zerstörungsfreien<br />
Prüfung“ und M 3042 „Qualifizierung,<br />
Zertifizierung, Autorisierung<br />
und Zulassung von Personal der zerstörungsfreien<br />
Prüfung“ publiziert<br />
werden.<br />
Nichteisenmetalle<br />
Das Komitee 086 „Nichteisenmetalle“<br />
konnte 2009 rund 50 Normen und<br />
Norm-Entwürfe neu veröffentlichen –<br />
von der Festlegung von Abmessungen<br />
und Güteeigenschaften für Werkstoffe<br />
bis hin zu Prüfverfahren. Bei den<br />
Schwermetallen ist ÖNORM EN 723<br />
„Kupfer und Kupferlegierungen – Verfahren<br />
zur Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes<br />
auf der Innenoberfläche<br />
von Kupferrohren oder Fittings durch<br />
Verbrennen“ besonders hervorzuheben.<br />
Wichtige Dokumente im Leichtmetallbereich<br />
waren die ÖNORMEN<br />
EN 486 und EN 487, die Spezifik<strong>at</strong>ionen<br />
für Pressbarren bzw. für Walzbarren<br />
für Aluminium und Aluminiumlegierungen<br />
festlegen, ebenso der Teil 3<br />
der ÖNORM EN 573 mit Grenzwerten<br />
für die chemische Zusammensetzung<br />
von Aluminium und Aluminium-Knetlegierungen.<br />
Kunststoffe<br />
Das Komitee 074 „Kunststoffe“ war<br />
2009 hauptsächlich mit der Bearbeitung<br />
der Entwürfe des Komitees CEN/<br />
TC 249 „Plastics“ beschäftigt. Eine<br />
Reihe Europäischer Normen konnte<br />
fertig gestellt werden, z. B. zu den<br />
Themen Bioabbaubarkeit von Kunststoff-M<strong>at</strong>erialien<br />
bei kontrollierter<br />
Kompostierung sowie Epoxidharze<br />
und Schaumstoffe.<br />
Besonders wichtig waren dabei:<br />
ÖNORM EN 438-8 „Dekor<strong>at</strong>ive Hochdruck-Schichtpressstoffpl<strong>at</strong>ten<br />
(HPL)<br />
– Pl<strong>at</strong>ten auf Basis härtbarer Harze<br />
(Schichtpressstoffe); Teil 8: Klassifizierung<br />
und Spezifik<strong>at</strong>ion für Design-<br />
Schichtpressstoffe“ und ÖNORM EN<br />
ISO 4892-2 „Kunststoffe – Künstliches<br />
Bestrahlen oder Bewittern in Geräten;<br />
Teil 2: Xenonbogenlampen“.<br />
Elastomere und<br />
Elastomerprodukte<br />
Schwerpunkt im Rahmen der n<strong>at</strong>ionalen<br />
Arbeiten im Komitee 035 „Elastomere<br />
und Elastomerprodukte“ war die<br />
Überarbeitung der Teile 1 und 3 von<br />
ÖNORM C 9435 „Prüfung von Elastomeren<br />
– Bestimmung der Beständigkeit<br />
gegen Ozonrissbildung“. Teil 1<br />
beschreibt drei Verfahren zur Ermittlung<br />
des Einflusses von Ozon auf die<br />
Rissbildung von Elastomeren in gedehntem<br />
Zustand. Bei der st<strong>at</strong>ischen<br />
Prüfung wird auf die Beurteilung aller<br />
sekundären Bewitterungseinflüsse<br />
verzichtet und nur mit jeweils konstanten<br />
Dehnungen sowie mit konstanter<br />
Ozonkonzentr<strong>at</strong>ion, Temper<strong>at</strong>ur<br />
und Luftfeuchtigkeit gearbeitet. Teil 3<br />
behandelt ein Analyseverfahren (Referenzverfahren)<br />
zur Ermittlung der<br />
Ozonkonzentr<strong>at</strong>ion in Prüfkammern<br />
für die Bestimmung der Beständigkeit<br />
von Elastomeren unter der Einwirkung<br />
von Ozon.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die<br />
Übernahme der ISO 48 „Elastomere<br />
und thermoplastische Elastomere –<br />
Bestimmung der Härte (Härte zwischen<br />
10 IRHD und 100 IRHD)“ und<br />
der ISO 3384 „Elastomere oder thermoplastische<br />
Elastomere – Bestimmung<br />
der Spannungsrelax<strong>at</strong>ion unter<br />
Druck bei Umgebungs- und erhöhten<br />
Temper<strong>at</strong>uren“.<br />
Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009 23