25.12.2012 Aufrufe

Supplement - baunorm.at

Supplement - baunorm.at

Supplement - baunorm.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Im Herbst 2009 war Wien Zentrum<br />

der weltweiten Normungsaktivitäten<br />

zur Wasserqualität. Das zuständige Intern<strong>at</strong>ionale<br />

Komitee ISO/TC 147<br />

„W<strong>at</strong>er quality“ hielt seine Vollversammlung<br />

bei Austrian Standards<br />

Institute ab. Rund 140 Experten aus<br />

aller Welt nahmen daran teil.<br />

Akustik<br />

Das Komitee 138 „Akustik“ h<strong>at</strong> 2009<br />

die ÖNORM S 5021 „Schalltechnische<br />

Grundlagen für die örtliche und überörtliche<br />

Raumplanung und -ordnung“<br />

überarbeitet. Diese Aktualisierung war<br />

notwendig, um die Norm an die Umgebungslärm-Richtlinie<br />

(2002/49/EG)<br />

und die str<strong>at</strong>egischen Lärmkarten anzupassen.<br />

Die in der vorherigen Ausgabe<br />

angegebenen Grenzwerte (Planungsrichtwert,<br />

Immissionsgrenzwert)<br />

sowohl für den Dauerschallpegel als<br />

auch für den Grundgeräuschpegel<br />

wurden gestrichen und durch Grenzwerte<br />

für „Tag“, „Abend“ und „Nacht“<br />

ersetzt. Außerdem beziehen sich die<br />

Grenzwerte nicht mehr auf den energieäquivalenten<br />

Dauerschallpegel,<br />

sondern wurden durch einen Beurteilungspegel<br />

ersetzt. Damit wurden sowohl<br />

Anpassungswerte als auch eine<br />

Pegelkorrektur über die Bezugszeiträume<br />

eingeführt.<br />

Des Weiteren wurden zahlreiche<br />

Normen aus dem Bereich Akustik an<br />

die neue Europäische Maschinenrichtlinie<br />

(2006/42/EG) angepasst und neu<br />

herausgegeben.<br />

Mit ÖNORM EN 15927 „Dienstleistungen<br />

in der Hörakustik“ wurde unter<br />

aktiver österreichischer Beteiligung<br />

eine Norm für Dienstleistungen des<br />

Hörakustikers entwickelt. Diese Norm<br />

beschreibt den Ablauf der Hörsystemanpassung<br />

vom ersten Kundenkontakt<br />

bis zur Nachsorge. Außerdem<br />

beschreibt diese Norm Anforderungen<br />

an die Ausbildung, die Betriebsausst<strong>at</strong>tung<br />

und an Verhaltensregeln. Ein<br />

Qualitätsmanagement-System sichert<br />

umfassend die Zufriedenheit der Kunden<br />

und deckt alle Elemente der<br />

Dienstleistung ab.<br />

Boden als Pflanzen-<br />

standort, Grünraum<br />

Böden sind lebende Systeme, die ihre<br />

Funktion in Ökosystemen und für den<br />

Menschen nur dann erfüllen können,<br />

wenn sie weitgehend intakt sind. Neg<strong>at</strong>ive<br />

Einflüsse durch menschliche<br />

Tätigkeiten, wie Stoffeinträge aus der<br />

Luft, Bewirtschaftung oder Bodennutzung,<br />

die die standortbedingte Leistungsfähigkeit<br />

übersteigt, gefährden<br />

die ökologische Funktionsfähigkeit der<br />

Böden. Schäden sind oft irreversibel.<br />

Das macht einen besonders sorgsamen<br />

Umgang mit dem „Schutzgut<br />

Boden“ notwendig.<br />

Der Bodenschutz ist als Teilbereich<br />

des Umweltschutzes im Bundesverfassungsgesetz<br />

über den umfassenden<br />

Umweltschutz (BGBl. Nr. 491/<br />

1984) verankert, womit der Boden<br />

verfassungsrechtlich ein Umwelt-<br />

(Schutz)gut ist.<br />

Im Komitee 202 „Boden als Pflanzenstandort“<br />

werden Normen erarbeitet,<br />

die Rahmenbedingungen festlegen,<br />

um die getroffenen Maßnahmen<br />

bewerten, umsetzen und evaluieren zu<br />

können. Dies erfolgt immer stärker<br />

auch auf europäischer und intern<strong>at</strong>ionaler<br />

Ebene, da die Bedeutung dieses<br />

sensiblen Schutzguts zunehmend erkannt<br />

wird. Eine der Grundlagen für<br />

die Zielerreichung sind ÖNORMEN für<br />

physikalische und chemische Bodenuntersuchungen,<br />

die mit der Weiterentwicklung<br />

der Methoden laufend an<br />

den Stand der Technik angepasst<br />

werden.<br />

Der sorgsame Umgang mit dem<br />

Schutzgut Boden erfordert auch, die<br />

Ausbringung von Stoffen auf Böden<br />

zu regeln. Dies geschieht einerseits<br />

durch gesetzliche Vorgaben und andererseits<br />

durch Europäische und n<strong>at</strong>ionale<br />

Normen, die die Anforderungen<br />

an Düngemittel – hier wurde das<br />

Europäische Normenwerk umfassend<br />

aktualisiert – sowie an Bodenverbesserungsmittel<br />

und Kultursubstr<strong>at</strong>e<br />

festlegen.<br />

Grünräume und vor allem Gehölze<br />

sind von hohem Wert für das Ortsund<br />

Landschaftsbild, für das Kleinklima<br />

und für die Erholung der Bevölkerung.<br />

Der Wert des Grünraums und<br />

dabei ganz besonders der eines Gehölzes<br />

entsteht aus den Funktionen<br />

(z. B. Nutz-, Ertrags-, Wohlfahrtsfunktion),<br />

die es erfüllt. Die Erarbeitung<br />

von Festlegungen zur Erhaltung, Nutzung<br />

und Sicherung von Grünräumen<br />

ist Aufgabe des Komitees 229 „Grünraum“.<br />

Neu erarbeitet wurde die ÖNORM<br />

L 1126 „Kleinbadeteiche – Anforderungen<br />

an Planung, Bau, Betrieb, Sanierung<br />

und Überwachung“ gemeinsam<br />

mit dem Komitee 245 „Bäderwesen“.<br />

Die ÖNORM L 1126 regelt die<br />

Anforderungen an künstlich angelegte,<br />

gegen den Untergrund abgedichtete<br />

und mit Wasser beschickte Teiche,<br />

von denen ein Teil zum Baden bestimmt<br />

ist, während der andere Teil<br />

der Regener<strong>at</strong>ion des Wassers auf<br />

biologischer Basis dient. Weiters wurde<br />

intensiv an den Themen Bewässerung<br />

von Grünflächen, Begrünung von<br />

Dächern und Decken auf Bauwerken<br />

sowie der Befestigung von Bauminstall<strong>at</strong>ionen<br />

(wie z. B. von Baumhäusern,<br />

Baumwipfelwegen, Klettergärten)<br />

an lebenden Bäumen gearbeitet.<br />

Schwingungen<br />

Das Komitee 170 „Schwingungen“ h<strong>at</strong><br />

die Überarbeitung der ÖNORM<br />

S 9012 „Beurteilung der Einwirkung<br />

von Schwingungsimmissionen des<br />

landgebundenen Verkehrs auf den<br />

Menschen in Gebäuden – Schwingungen<br />

und sekundärer Luftschall“ abgeschlossen.<br />

In dieser Norm sind Beurteilungsverfahren<br />

und -kriterien angegeben,<br />

damit Menschen in Gebäuden<br />

und insbesondere in Wohnungen so<br />

wenig wie möglich Schwingungsimmissionen<br />

des landgebundenen Verkehrs<br />

ausgesetzt sind. Diese Schwingungsimmissionen<br />

werden von Menschen<br />

als Erschütterungen oder sekundärer<br />

Luftschall wahrgenommen,<br />

sind aber technisch nicht immer zu<br />

vermeiden. Bei Einhaltung der Vorgaben<br />

dieser Norm können in der Regel<br />

Belästigungen für Menschen vermieden<br />

oder auf ein zumutbares Maß reduziert<br />

werden.<br />

Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009 29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!