Supplement - baunorm.at
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Haustechnik — Heizen, Kühlen, Lüften, Energie<br />
Thermische<br />
Sonnenenergienutzung<br />
Um die technische Sicherheit von<br />
Sonnenkollektoren zu erhöhen und<br />
um Unfälle nach der Montage zu vermeiden,<br />
arbeiten die Experten des<br />
Komitees 173 „Thermische Sonnenenergienutzung“<br />
derzeit an der<br />
ÖNORM M 7778. Sie regelt die Montageplanung<br />
und Montage von Solaranlagen<br />
und soll Ende 2010 fertig gestellt<br />
sein. Ebenso wird derzeit an einem<br />
Planungsschema für eine effiziente<br />
Install<strong>at</strong>ion zur Nutzung der Sonnenenergie<br />
(ÖNORM M 7777) gearbeitet.<br />
Dabei geht es um hydraulische<br />
Schaltungen und das Stagn<strong>at</strong>ionsverhalten.<br />
Energie aus fester<br />
Biomasse<br />
Die Fertigstellung einer Europäischen<br />
Norm zur Klassifizierung von festen<br />
Biobrennstoffen wird derzeit intensiv<br />
im Komitee 241 „Energie aus fester<br />
Biomasse“ vorangetrieben. Auf Basis<br />
der ÖNORMEN EN 14961-1 und<br />
EN 15210-1 wird 2010 eine aktualisierte<br />
Fassung der Zertifizierungsnorm<br />
M 7135 für Pellets und Briketts erarbeitet.<br />
Grund für die Aktualisierung ist<br />
die Anpassung der n<strong>at</strong>ionalen Prüfnormen<br />
an die Anforderungen auf europäischer<br />
Ebene, um einen EU-weiten<br />
Handel mit diesen Brennstoffen zu<br />
erleichtern. Mit der Veröffentlichung<br />
der ÖNORM C 4002 Anfang 2010<br />
konnte man dieses Ziel für Strohpresslinge<br />
bereits erreichen.<br />
Hafnerarbeiten<br />
2009 konnte sich der österreichische<br />
Markt für Kachelöfen wesentlich erweitern.<br />
Grund dafür ist die Veröffentlichung<br />
und Übernahme der EN 15544<br />
„Ortsfest gesetzte Kachelgrundöfen/<br />
Putzgrundöfen – Auslegung“. Österreichische<br />
Experten haben daran intensiv<br />
mitgewirkt. Die bisher gültige<br />
n<strong>at</strong>ionale Norm ÖNORM B 8302 wurde<br />
zurückgezogen. Außerdem wird<br />
derzeit intensiv an einer technischen<br />
Regel für die Install<strong>at</strong>ion von häuslichen<br />
Feuerstätten (ÖNORM B 8311)<br />
gearbeitet. Sie soll Ende 2010 fertig<br />
gestellt sein.<br />
18 Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009<br />
Energiewirtschaft<br />
Gemeinsam mit Vertretern anderer europäischer<br />
Länder konnte Österreich<br />
2009 die wichtige ÖNORM EN 16001<br />
fertig stellen. Diese Norm beschreibt<br />
die Anforderungen an die Einführung,<br />
Verwirklichung, Aufrechterhaltung und<br />
Verbesserung eines Energiemanagementsystems.<br />
Ein solches System berücksichtigt<br />
gesetzliche Anforderungen,<br />
die erfüllt werden müssen, sowie<br />
anderweitige Verpflichtungen für die<br />
Organis<strong>at</strong>ion. Damit ist eine Organis<strong>at</strong>ion<br />
bzw. ein Unternehmen in der<br />
Lage, seine Energieeffizienz mit Hilfe<br />
eines system<strong>at</strong>ischen Ans<strong>at</strong>zes kontinuierlich<br />
zu verbessern. Diese<br />
ÖNORM dient als Basis zur Zertifizierung<br />
in ganz Europa.<br />
Parallel dazu wurde auf n<strong>at</strong>ionaler<br />
Ebene mit der Überarbeitung der<br />
ÖNORMEN M 7102 und M 7103 begonnen,<br />
in denen die Grundbegriffe<br />
der Energiewirtschaft definiert sind.<br />
Wirtschaftlicher Energieeins<strong>at</strong>z<br />
in Gebäuden<br />
Mit 1. Jänner 2010 konnten die<br />
ÖNORMEN H 5056 bis H 5059 zur<br />
Energieoptimierung von Gebäuden<br />
sowie zur Berechnung des Energieausweises<br />
veröffentlicht werden. Sie<br />
betreffen den Energiebedarf für Heizung,<br />
Kühlung, Raumlufttechnik und<br />
Beleuchtung. Mit dieser Überarbeitung<br />
wurde ein wichtiger Schritt zur<br />
Erreichung der Kyoto-Ziele durch Österreich<br />
bis 2012 gesetzt. Parallel zu<br />
den Beiblättern dieser Normen – essentiell<br />
für die Entwicklung von Software<br />
zur Berechnung des Energieausweises<br />
– arbeiten die Experten auch<br />
an der Überarbeitung der ÖNORM<br />
H 5055 „Energieausweis für Gebäude“,<br />
um die Bedürfnisse von Behörden,<br />
Wohnbauförderung und Konsumenten<br />
besser zu berücksichtigen.<br />
Damit soll vor allem die Überprüfbarkeit<br />
von Energieausweisen verbessert<br />
werden.<br />
Heizungsanlagen<br />
Im Zuge der Harmonisierung der<br />
Richtlinien der Bundesländer für die<br />
Überprüfung von Heizungsanlagen<br />
wurden 2009 die Arbeiten an der<br />
mehrteiligen ÖNORM M 7510 fortgesetzt.<br />
Die Teile 2 „Einfache Überprüfung<br />
von Feuerungsanlagen für flüssige<br />
und gasförmige Brennstoffe“ und 4<br />
„Einfache Überprüfung von Feuerungsanlagen<br />
für feste Brennstoffe“<br />
konnten veröffentlicht werden. Die<br />
Fertigstellung der Teile 3 (Feuerstätten<br />
mit einer Nenn-Wärmeleistung von 2<br />
bis 10 MW in Heizungsanlagen mit<br />
Wärmeträgern jeder Art) und 5 (Feuerungsanlagen<br />
für feste Brennstoffe) ist<br />
für 2010 geplant.<br />
Die ÖNORM M 7510 hilft bei der Ermittlung<br />
der ordnungsgemäßen Funktion,<br />
der Abgasverluste sowie der<br />
Emissionen und ist zur Beurteilung der<br />
energiewirtschaftlichen Zweckmäßigkeit<br />
und der Umweltfreundlichkeit anzuwenden.<br />
Ein weiterer Meilenstein 2010 waren<br />
die Arbeiten am Teil 1 der ÖNORM<br />
H 5151 für die Planung von Heizungsanlagen<br />
sowie am Teil 1 der ÖNORM<br />
H 5195 zur Verhütung von Schäden<br />
durch Korrosion und Steinbildung in<br />
geschlossenen Warmwasser-Heizungsanlagen.<br />
Beide Normen werden<br />
2010 als Entwürfe vorliegen.<br />
Klim<strong>at</strong>echnik<br />
Mit der 2009 fertig gestellten Ausarbeitung<br />
der ÖNORM H 6029 „Lüftungstechnische<br />
Anlagen – Brandrauchverdünnungs-Anlagen(BRV-Anlagen)“<br />
ist es gelungen, die Sicherheit<br />
beim Brandschutz in Häusern zu erhöhen.<br />
Diese ÖNORM legt Mindestanforderungen<br />
an die Dimensionierung<br />
und die Ausführung von lüftungstechnischen<br />
Anlagen bei der Verwendung<br />
als Brandrauchverdünnungs-Anlagen<br />
fest.<br />
Außerdem wurde mit der Überarbeitung<br />
von ÖNORM H 6025 „Lüftungstechnische<br />
Anlagen – Brandschutzklappen<br />
– Anforderungen und Prüfung“<br />
ein weiterer Schritt in Richtung<br />
Sicherheit beim Brandschutz gesetzt.<br />
Diese ÖNORM enthält Anforderungen<br />
an Brandschutzklappen sowie die Bestimmungen<br />
für die Prüfung und<br />
Normkennzeichnung und ist für Klappen<br />
anzuwenden, die in lüftungstechnischen<br />
Anlagen die Ausbreitung von<br />
Feuer und Rauch über die Luftleitung<br />
verhindern.