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Supplement - baunorm.at

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Managementsysteme<br />

Qualität und Umwelt<br />

Mit 1. Jänner 2010 erschien die<br />

ÖNORM EN ISO 9004. Bislang wurde<br />

diese Intern<strong>at</strong>ionale Norm gemeinsam<br />

mit ISO 9001 als „konsistentes Normen-Paar“<br />

gehandhabt: ISO 9001<br />

enthält Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme.<br />

Weltweit haben<br />

983 000 Organis<strong>at</strong>ionen und Unternehmen<br />

ein nach ISO 9001:2008 zertifiziertes<br />

Qualitätsmanagementsystem,<br />

in Österreich sind es an die 4 300<br />

(Stand Dezember 2008). Im Gegens<strong>at</strong>z<br />

zur ISO 9001 ist die ISO 9004<br />

nicht für Zertifizierungszwecke oder<br />

behördliche oder vertragliche Verwendung<br />

vorgesehen. Diese Intern<strong>at</strong>ionale<br />

Norm gibt eine Anleitung, um das Erreichen<br />

eines nachhaltigen Erfolgs<br />

durch Qualitätsmanagement zu unterstützen.<br />

Sie ist auf alle Organis<strong>at</strong>ionen<br />

anwendbar, unabhängig von deren<br />

Größe, Art und Tätigkeit. Der nachhaltige<br />

Erfolg einer Organis<strong>at</strong>ion wird gemäß<br />

ISO 9004 als das Ergebnis der<br />

Fähigkeit definiert, Ziele zu erreichen<br />

und langfristig aufrechtzuerhalten. Dabei<br />

werden Aspekte und Themen behandelt,<br />

die sich teilweise mit Inhalten<br />

der in Ausarbeitung befindlichen<br />

ISO 26000 „Leitfaden gesellschaftlicher<br />

Verantwortung“ überschneiden.<br />

Managementsystem-Normen gibt<br />

es für die unterschiedlichsten Bereiche,<br />

neben Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

auch für Inform<strong>at</strong>ionssicherheitsmanagement,<br />

Sicherheit in<br />

der Liefer- und Lebensmittelkette usw.<br />

Um die Anwender bei der Umsetzung<br />

dieser Normen zu unterstützen, wurde<br />

eine intern<strong>at</strong>ionale Gruppe (ISO/TMB/<br />

TAG13-JTCG/Task Force 1) gegründet,<br />

an der Vertreter der zuständigen<br />

Technischen Komitees von ISO teilnehmen.<br />

Diese Gruppe h<strong>at</strong> die Aufgabe,<br />

für die integrierte Anwendung<br />

mehrerer Managementsystem-Normen<br />

in einer Organis<strong>at</strong>ion gemeinsame<br />

Strukturen und Elemente für alle<br />

Managementsystem-Normen zu entwerfen.<br />

Diese Empfehlungen sollen in<br />

Folge bei der Überarbeitung bestehender<br />

und bei Entwicklung neuer<br />

Managementsystem-Normen berücksichtigt<br />

werden. 2009 h<strong>at</strong> die Task<br />

Force die „High Level Structure“ und<br />

die gemeinsame Struktur für Unterabschnitte<br />

erarbeitet, die vom Technical<br />

30 Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009<br />

Management Board der ISO im Februar<br />

2010 zu beschließen sind. Im<br />

Jahr 2010 wird die Task Force gemeinsame<br />

Texte zu den einzelnen Unterabschnitten<br />

erarbeiten. Auf Basis<br />

dieser neuen Struktur werden in Zukunft<br />

ISO 9001 (Qualitätsmanagementsysteme)<br />

und ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme)<br />

zu überarbeiten<br />

sein.<br />

Risiko und Sicherheit<br />

Risikomanagement h<strong>at</strong> zum Ziel, die<br />

Unsicherheit von Entscheidungen zu<br />

vermindern, die Zielerreichung von<br />

Organis<strong>at</strong>ionen zu verbessern und die<br />

Sicherheit von Systemen zu erhöhen.<br />

Die ON-Regeln der Reihe ONR 49000<br />

„Risikomanagement für Organis<strong>at</strong>ionen<br />

und Systeme“ beschreibt einen<br />

einheitlichen methodischen Rahmen,<br />

um Risiken zu beurteilen, zu bewältigen<br />

und zu überwachen. Außerdem<br />

legt sie dar, wie Risikomanagement in<br />

ein Managementsystem integriert wird<br />

oder selbst die Aufgabe eines Managementsystems<br />

übernimmt.<br />

Auf intern<strong>at</strong>ionaler Ebene wurde das<br />

Thema mit der Erarbeitung der<br />

ISO 31000 abgeschlossen. Wesentliche<br />

Grundlage war dabei die Serie<br />

ONR 49000. Mit der Überarbeitung<br />

und Neuausgabe ONR 49000 wurde<br />

unter Einbeziehung der Ziele und<br />

Grundsätze des Risikomanagements<br />

nach ISO 31000 ein Rahmen für die<br />

Anwendung und Umsetzung in der<br />

Praxis geschaffen.<br />

Themen wie Wirtschaftskriminalität,<br />

Unternehmensstrafrecht, Schutz m<strong>at</strong>erieller<br />

und imm<strong>at</strong>erieller Unternehmenswerte<br />

und massive Schäden<br />

(z. B. N<strong>at</strong>urk<strong>at</strong>astrophen und technische<br />

Zwischenfälle) machen „Corpor<strong>at</strong>e<br />

Security“ für Unternehmen immer<br />

wichtiger. Sicherheitsrisiken, verstärkter<br />

intern<strong>at</strong>ionaler Wettbewerb und<br />

ihre Auswirkungen sind komplexe<br />

Herausforderungen. Corpor<strong>at</strong>e Security<br />

ist die strukturierte und fundierte<br />

Erhebung und Bewertung aller möglichen<br />

Risken. Der Fokus liegt nicht nur<br />

auf den finanziellen, sondern vor allem<br />

auf den technischen und organis<strong>at</strong>orischen<br />

Risken. Das heißt: Essentiell<br />

sind die Analyse von Produktionsund<br />

Logistikprozessen, der Aufbau<br />

von Notfall- und Krisenmanagementplänen<br />

sowie die Beurteilungen der<br />

Risken im Bereich Mensch – Infrastruktur<br />

– System. Um diesen Herausforderungen<br />

gerecht zu werden, wurde<br />

das Komitee 252 „Corpor<strong>at</strong>e Security“<br />

eingerichtet. Es h<strong>at</strong> die Aufgabe,<br />

Normen für die Hauptbereiche Risk<br />

Management, Security und Safety<br />

Management sowie Corpor<strong>at</strong>e Intelligence<br />

zu erarbeiten, um Organis<strong>at</strong>ionen<br />

Hilfe bei der Umsetzung str<strong>at</strong>egischer<br />

und oper<strong>at</strong>iver Vorkehrungen<br />

und Maßnahmen zu geben, die für<br />

das (Fort-)Bestehen des Unternehmens<br />

bei intentionalen (vorsätzlich<br />

oder fahrlässig) und sonstigen Bedrohungen<br />

(z. B. N<strong>at</strong>urk<strong>at</strong>astrophen) erforderlich<br />

sind. Die ÖNORMEN<br />

S 2400 bis S 2403 beschreiben die<br />

Vorgangsweise bei der Umsetzung eines<br />

Systems zur Erhöhung der Unternehmenssicherheit.<br />

Die neue ÖNORM<br />

S 2410 ergänzt Risikomanagement<br />

um den Schwerpunkt Chancenmanagement,<br />

um die Ziele von Unternehmen<br />

nachhaltig abzusichern.<br />

Neben den Herausforderungen der<br />

Unternehmen, für die eigene Sicherheit<br />

zu sorgen, h<strong>at</strong> auch die öffentliche<br />

Hand umfassende Aufgaben bei<br />

der Bewältigung von Notfällen und<br />

K<strong>at</strong>astrophen. Nach den geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen haben<br />

Behörden, Eins<strong>at</strong>z-, Hilfs- und Rettungsorganis<strong>at</strong>ionen<br />

und öffentliche<br />

Einrichtungen bei der Bewältigung<br />

von Notfällen, K<strong>at</strong>astrophen und ähnlichen<br />

Ereignissen außergewöhnlichen<br />

Ausmaßes eine führende Funktion.<br />

Um die Zusammenarbeit aller Akteure<br />

zu optimieren, wurde im Rahmen des<br />

sta<strong>at</strong>lichen Krisen- und K<strong>at</strong>astrophenschutzmanagements<br />

für eine inhaltliche<br />

und organis<strong>at</strong>orische Harmonisierung<br />

gesorgt.<br />

Mit der Neuausrichtung des Aufgabenbereichs<br />

h<strong>at</strong> das Komitee 246 seinen<br />

Titel in „Integriertes Notfall- und<br />

K<strong>at</strong>astrophenmanagement“ geändert.<br />

Damit wird auf die Notwendigkeit einer<br />

organis<strong>at</strong>ionsübergreifenden Koordinierung<br />

aller Maßnahmen mit dem<br />

Ziel der Notfall- bzw. K<strong>at</strong>astrophenbewältigung<br />

hingewiesen.<br />

Der Schwerpunkt der norm<strong>at</strong>iven<br />

Aktivitäten liegt im Bereich des integrierten<br />

Notfall- und K<strong>at</strong>astrophenma-

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