Supplement - baunorm.at
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Haushalt und Freizeit<br />
Spielzeug und andere<br />
sicherheitsrelevante<br />
Kinderartikel<br />
2009 brachte wichtige gesetzliche Änderungen<br />
rund um die Sicherheit von<br />
Spielzeug: Am 18. Juni 2009 wurde<br />
die neue Spielzeugrichtlinie (2009/48/<br />
EC) im Amtsbl<strong>at</strong>t der Europäischen<br />
Union veröffentlicht. Das Kernstück<br />
sind höhere Sicherheitsanforderungen<br />
für Spielzeug im Hinblick auf die Verwendung<br />
von Chemikalien. Spielzeug<br />
muss den allgemeinen Chemikalienvorschriften<br />
der Gemeinschaft einschließlich<br />
der Verordnung (EG) Nr.<br />
1907/2006 (REACH) entsprechen.<br />
Eine Schädigung der menschlichen<br />
Gesundheit im Falle der Exposition<br />
gegenüber chemischen Stoffen oder<br />
Zubereitungen muss ausgeschlossen<br />
sein. Weitere Neuerungen betreffen<br />
u.a. deutlichere Gefahrenhinweise, geänderte<br />
Anforderung zur Begegnung<br />
der Gefahr der Atemnot/Erstickung<br />
sowie besondere Anforderungen an<br />
Spielzeug in Lebensmitteln und die<br />
Definition der Kriterien für die wesentlichen<br />
Sicherheitsanforderungen.<br />
Im zuständigen Europäischen Komitee<br />
CEN/TC 52 „Sicherheit von Spielzeug“<br />
wird deshalb derzeit intensiv die<br />
Überarbeitung der harmonisierten Europäischen<br />
Norm EN 71 (mit ihren Teilen)<br />
vorangetrieben, um sie an die<br />
neue Spielzeugrichtlinie anzupassen.<br />
Die Arbeitsgruppe WG 5 „Feeding,<br />
drinking, sucking and similar functions“<br />
ist unter österreichischem Vorsitz<br />
derzeit mit der Aktualisierung der<br />
dreiteiligen EN 1400 „Artikel für Säuglinge<br />
und Kleinkinder – Schnuller für<br />
Säuglinge und Kleinkinder“ befasst.<br />
34 Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009<br />
Spiel- und Sportgeräte;<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
Im Rahmen der n<strong>at</strong>ionalen Arbeiten<br />
des Komitees 184 „Spiel- und Sportgeräte;<br />
Freizeiteinrichtungen“ wurden<br />
2009 drei Normen für Turngeräte fertig<br />
gestellt, konkret die ÖNORMEN<br />
S 4636 (Deckenlongen mit Saltogürtel),<br />
S 4707 (Barren und kombinierte<br />
Stufenbarren/Barren mit ergänzenden<br />
Bestimmungen zu EN 914) sowie<br />
S 4710 (Turnm<strong>at</strong>ten mit ergänzenden<br />
Bestimmungen zu EN 12503-1).<br />
Derzeit arbeitet man an einem Vorschlag<br />
für Normen zu Spielgeräten im<br />
Wasserbereich von Badeanlagen.<br />
Heimtierbedarf und<br />
Heimtierhaltung<br />
Was mit K<strong>at</strong>zenstreu begann, h<strong>at</strong> sich<br />
im Lauf der Jahre zu einem umfassenden<br />
Regelwerk für die tiergerechte<br />
Haltung entwickelt. Nach Meerschwein,<br />
Hamster und Co. h<strong>at</strong> das<br />
zuständige Komitee 247 „Heimtierbedarf<br />
und Heimtierhaltung“ 2009 den<br />
Entwurf zur ÖNORM S 1007 „Haltung<br />
von R<strong>at</strong>ten in priv<strong>at</strong>er Obhut“ fertig<br />
gestellt. Die fertige Norm – ihr Ziel ist<br />
die Verbesserung der Haltungsbedingungen<br />
unter dem Aspekt der „Tiergerechtheit“<br />
– liegt seit April 2010 vor.<br />
Besonderes Augenmerk wird darin auf<br />
die Beschaffenheit und Ausst<strong>at</strong>tung<br />
der Unterkünfte und Haltungssysteme<br />
gelegt.<br />
Nächstes Projekt des Komitees 247,<br />
die Haltung von Farbmäusen in priv<strong>at</strong>er<br />
Obhut. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
des Komitees 247 war die Erarbeitung<br />
der ON-Regel ONR 191040, mit der<br />
die Wirksamkeit von Vogelschutzglas<br />
überprüft werden kann. Vogelschutzglas<br />
umfasst durchsichtiges Glas und<br />
andere durchsichtige M<strong>at</strong>erialien, die<br />
durch bestimmte Verfahren (z. B. Markierungen)<br />
für Vögel erkennbar gemacht<br />
werden, um Kollisionen auf ein<br />
Minimum zu reduzieren. Diese ONR<br />
gilt für freistehende Glasscheiben<br />
(z. B. durchsichtige Lärmschutzwände)<br />
und durchsichtige Glasbauwerke<br />
(z. B. Verbindungsgänge). Diese ON-<br />
Regel wird 2010 als Entwurf vorliegen.<br />
Um eine fachgerechte Ausbildung<br />
von Therapiehunden zu gewährleisten,<br />
wird derzeit eine ÖNORM entwickelt,<br />
die Anforderungen an die Qualifik<strong>at</strong>ion<br />
bzw. Ausbildung von Personen definiert,<br />
die Therapiehunde ausbilden,<br />
sowie an die Ausbildung von Therapieteams<br />
(Hund und Hundeführer).<br />
Möbel<br />
Das Komitee 072 „Möbel“ befasste<br />
sich 2009 u.a. intensiv mit der Überarbeitung<br />
von Normen für Tische<br />
(ÖNORMEN A 1605-4 und A 1610-4),<br />
für Abmessungen und Massen<br />
(ÖNORM A 1605-2) sowie mit der Aktualisierung<br />
der ÖNORM A 1600-2 zur<br />
allgemeinen Bezeichnung und Kennzeichnung<br />
von Möbeln.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die<br />
Überarbeitung der Teile 5 der ÖNOR-<br />
MEN A 1605 und ÖNORM A 1610, die<br />
sich mit den Anforderungen und Prüfungen<br />
von ungepolsterten und leicht<br />
gepolsterten Sitzmöbeln befasst.<br />
ÖNORM A 1610-5 enthält Anforderungen<br />
an diese Sitzmöbel, um eine dem<br />
Verwendungszweck entsprechende<br />
Gebrauchstauglichkeit sicherzustellen.<br />
Auf europäischer Ebene (CEN/<br />
TC 207 „Furniture“) wurde 2009 die<br />
Normenreihe über die Bewertung der<br />
Beständigkeit von Möbeloberflächen<br />
(EN 12720 bis 12721) fertig gestellt.<br />
Darin geht es um die Beständigkeit<br />
von Oberflächen gegen kalte Flüssigkeiten<br />
sowie gegen feuchte und trockene<br />
Hitze.<br />
2010 werden die überabeiteten<br />
Ausgaben der Anforderungen und<br />
Prüfbestimmungen für Polstermöbel<br />
und M<strong>at</strong>r<strong>at</strong>zen (ÖNORM A 1610-6 –<br />
Anforderungen und ÖNORM A 1605-6<br />
– Prüfbestimmungen) erscheinen.