25.12.2012 Aufrufe

Supplement - baunorm.at

Supplement - baunorm.at

Supplement - baunorm.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

sundheitswesen bei der Standardisierung<br />

wesentlicher Aspekte ihrer Prozesse<br />

und Tätigkeiten unterstützen.<br />

Auch in der Intern<strong>at</strong>ionalen Normung<br />

rückt das Gesundheitswesen<br />

verstärkt in den Blickpunkt des Interesses.<br />

Auf Basis der erfolgreichen<br />

Normenreihe ISO 9000 werden Managementprozesse<br />

speziell für das<br />

Gesundheitswesens erarbeitet.<br />

Ebenso ist die system<strong>at</strong>ische Harmonisierung<br />

der Begriffe im Gesundheitswesen<br />

ein wichtiges Thema, weshalb<br />

die ÖNORM K 1910, die eine<br />

ständig wachsende Zusammenstellung<br />

relevanter Begriffe für das Qualitätsmanagement<br />

im Gesundheitswesen<br />

enthält, laufend erweitert wird. Im<br />

Unterschied zu anderen Normen wird<br />

dieses Dokument jedes Jahr aktualisiert,<br />

um auf laufende Entwicklungen<br />

reagieren zu können.<br />

In Ergänzung zu ÖNORM K 1920,<br />

die sich mit der Erstellung von Leitlinien<br />

befasst, wurde die ÖNORM K 1930<br />

„Erstellung klinischer Pfade“ fertig gestellt.<br />

Sie gibt den im Gesundheitswesen<br />

tätigen Personen konkrete Anforderungen<br />

an die Ableitung von Behandlungspfaden<br />

aus bestehenden<br />

Leitlinien und unterstützt damit eine<br />

system<strong>at</strong>ische Anwendung des gesicherten<br />

medizinischen Wissens in der<br />

konkreten Behandlungssitu<strong>at</strong>ion.<br />

Die Arbeitsgruppe „Qualitätsmanagement<br />

in der Pflege“ des Komitees<br />

250 arbeitet intensiv, um sicherzustellen,<br />

dass dieser für das Gesundheitswesen<br />

wichtige Bereich norm<strong>at</strong>iv geregelt<br />

werden kann. Zahlreiche ON-<br />

Regeln wurden dazu bereits erstellt.<br />

Fünf davon wurden 2009 überarbeitet<br />

und als Entwürfe zu ÖNORMEN veröffentlicht.<br />

Die Themen reichen von der<br />

Erhebung der Pflegeanamnese, der<br />

Pflegediagnostik und der Pflegeplanung<br />

bis zur Durchführung der Pflegeaktivitäten<br />

und ihrer Evaluierung.<br />

Zu den derzeit in Überarbeitung befindlichen<br />

ON-Regeln zählen etwa<br />

ONR 116090 „OP-Lagerungsstandards“<br />

oder ONR 116005 „Einführung<br />

und Begleitung neuer Mitarbeiter“.<br />

Außerdem sind weitere ON-Regeln zu<br />

sensiblen Themen geplant, wie etwa<br />

„Umgang mit freiheitsbeschränkenden<br />

Maßnahmen unter Berücksichtigung<br />

des Heimaufenthaltsgesetzes“.<br />

2010 wird sich das Komitee 250 im<br />

Rahmen des Projekts „Einführung<br />

neuer klinischer Methoden und Verfahren“<br />

der Entwicklung von Anforderungen<br />

an Dokument<strong>at</strong>ion und Validierung<br />

von neuen klinischen Methoden<br />

widmen. Damit wollen sie den Anwendern<br />

Instrumente bereitstellen, um mit<br />

einer ständig wachsenden Anzahl an<br />

neuen medizinischen Verfahren strukturiert<br />

umgehen zu können und diese<br />

unter Anwendung von Methoden auf<br />

aktuellem Stand in die tägliche klinische<br />

Praxis einzuführen.<br />

Ein besonders wichtiges Thema im<br />

Gesundheitswesen ist die Interdisziplinarität,<br />

oft gekennzeichnet durch Konkurrenz<br />

zwischen einzelnen Berufsgruppen,<br />

die jedoch eng verzahnt in<br />

einem konsistenten Behandlungsprozess<br />

arbeiten, der P<strong>at</strong>ienten in ihrer<br />

„Ganzheitlichkeit“ betrifft. Die Sicherstellung<br />

dieser Konsistenz im Sinne<br />

der P<strong>at</strong>ientinnen und P<strong>at</strong>ienten soll<br />

durch die Erarbeitung einer neuen<br />

ÖNORM zum Thema „Interdisziplinäres<br />

Schnittstellenmanagement“ unterstützt<br />

werden.<br />

Ein weiteres wichtiges Projekt ist<br />

die Betreuung von P<strong>at</strong>ienten im<br />

Wachkoma. Das Norm-Vorhaben „Betreuung<br />

von P<strong>at</strong>ientInnen im Wachkoma<br />

/ Apallischen Syndrom / Veget<strong>at</strong>ive<br />

St<strong>at</strong>e“, befasst sich speziell mit Infrastruktur-,<br />

Personal- und Kapazitätsanforderungen<br />

bei Behandlung<br />

und Pflege. Unter Einbeziehung verschiedener<br />

Stakeholder konnte die<br />

zuständige Arbeitsgruppe das Projekt<br />

erfolgreich vorantreiben, so dass 2010<br />

mit einem ersten konkreten Textentwurf<br />

zu rechnen ist.<br />

Mit dem Komitee 238 „Medizinische<br />

Inform<strong>at</strong>ik“ wird laufend bei der Erstellung<br />

von Regeln für die IT-Unterstützung<br />

von Prozessen im Gesundheitswesen<br />

kooperiert.<br />

Rettungswesen<br />

Auf europäischer Ebene ist die Arbeitsgruppe<br />

CEN/TC 239 WG 1 „Rettungstransportmittel<br />

und deren Ausst<strong>at</strong>tung“<br />

zuständig für die Normung<br />

und Standardisierung von Transportmitteln<br />

und deren Ausrüstung für die<br />

Rettung von Personen. WG 1 h<strong>at</strong><br />

2009 die Arbeiten an der mehrteiligen<br />

EN 13976 fortgesetzt und konnte die<br />

Entwürfe zu Teil 1 „Anforderungen an<br />

Schnittstellen“ und zu Teil 2 „Anforderungen<br />

an Transportsysteme“ zur öffentlichen<br />

Stellungnahme auflegen.<br />

Damit Abmessungen, Anforderungen,<br />

Prüfung von Erste-Hilfe-Scheren<br />

und Dreiecktüchern für Erste-Hilfe-<br />

Leistungen auf dem aktuellen Stand<br />

der Technik sind, wurden im Komitee<br />

194 „Rettungswesen“ die ÖNORMEN<br />

K 2121 und die K 2122 überarbeitet.<br />

Weiters wird die ÖNORM V 5101<br />

„Erste-Hilfe-Ausst<strong>at</strong>tung für mehrspurige<br />

Kraftfahrzeuge – Anforderungen,<br />

Prüfungen“ inhaltlich überprüft und<br />

bei Bedarf aktualisiert.<br />

Medizintechnik<br />

Die Änderungen der europäischen<br />

Medizinprodukte-Richtlinie brachten<br />

für die Experten des Komitees 179<br />

viel Arbeit: Rund hundert Europäische<br />

Normen wurden 2009 überarbeitet.<br />

Mehr als 400 000 Produkte fallen unter<br />

diese Europäische Richtlinie. Vom<br />

Röntgengerät über den Sterilis<strong>at</strong>or bis<br />

hin zur kleinsten Kanüle bei einer<br />

Herzoper<strong>at</strong>ion. Die Änderungen der<br />

Medizinprodukte-Richtlinie bringen<br />

insgesamt mehr Klarheit und bessere<br />

Anforderungen an die Eignung von<br />

Medizinprodukten. Angefangen von<br />

der Definition, was ein Medizinprodukt<br />

ist, bis hin zu neuen Klassifizierungen<br />

ändern sich zahlreiche Details. Bis<br />

April 2010 müssen alle Normen und<br />

das Medizinprodukte-Gesetz (als n<strong>at</strong>ionale<br />

Umsetzung der EU-Richtlinie)<br />

rundum aktualisiert sein.<br />

In Ergänzung zur ÖNORM K 2030<br />

(aus 2007), die Anforderungen an<br />

Kühlschränke zur Aufbewahrung von<br />

Blutkonserven regelt, gibt es seit 2009<br />

die ÖNORM K 2040 für die Herstellung<br />

und Temper<strong>at</strong>urprüfung von Medikamenten-Kühlschränken.<br />

Die fachgerechte<br />

Lagerung von Medikamenten<br />

ist entscheidend für ihre Haltbarkeit,<br />

wobei besonders die richtige<br />

Temper<strong>at</strong>ur wichtig ist. Größere Mengen<br />

– in Spitälern, Apotheken oder<br />

Arztpraxen – werden deshalb in speziellen<br />

Kühlschränken gelagert.<br />

Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!