Supplement - baunorm.at
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Bauprodukte<br />
Glas im Bauwesen<br />
Der Markt für Flachglas umfasst auch<br />
die Produktion von Glas, das im Flo<strong>at</strong>bzw.<br />
im Maschinenwalz-Verfahren<br />
hergestellt wird und immer mehr im<br />
Bauwesen zum Eins<strong>at</strong>z kommt. Die<br />
Verarbeitung des Produkts zu Spezialgläsern,<br />
wie z. B. ESG (Einscheibensicherheitsglas),<br />
VSG (Verbundsicherheitsglas),<br />
sowie der Einbau in Bauwerke<br />
sind von besonderer wirtschaftlicher<br />
Bedeutung. Bei der Planung ist<br />
die begrenzte Verformung von Glas zu<br />
berücksichtigen, um den Schutz von<br />
Personen sicherzustellen. Die Anforderung<br />
an die Resttragfähigkeit hängt<br />
je nach Eins<strong>at</strong>z der Glaskonstruktion<br />
davon ab, ob durch Versagen einzelner<br />
Teile eine Gefährdung von Personen<br />
weitestgehend ausgeschlossen<br />
werden kann.<br />
Die 2009 erfolgte Überarbeitung der<br />
mehrteiligen ÖNORM B 3716 wurde<br />
gemeinsam mit den Baubehörden<br />
durchgeführt und regelt die Grundlagen<br />
des konstruktiven Glasbaus, u. a.<br />
wie absturzsichernde Verglasungen<br />
auszuführen sind. Eine Akkordierung<br />
mit der OIB-Richtlinie 4 ist im Gange.<br />
Um die einzelnen Anwendungsfälle<br />
bei Mehrscheiben-Isolierverglasungen<br />
besser darzulegen, wird derzeit an einem<br />
Beibl<strong>at</strong>t gearbeitet.<br />
Rauch- und Abgasfänge<br />
Italien h<strong>at</strong> 2009 die Führung des Sekretari<strong>at</strong>s<br />
des Europäischen Komitees<br />
CEN/TC 166 „Abgasanlagen“ zurückgelegt.<br />
Österreich, das auf diesem<br />
Gebiet über wichtige Erfahrungen und<br />
Kompetenzen verfügt, konnte die Leitung<br />
dieses TCs übernehmen. Das<br />
österreichische Spiegelgremium, Komitee<br />
187 „Rauch- und Abgasfänge“,<br />
h<strong>at</strong> die erforderliche Budgetierung<br />
durch die Wirtschaft erstellt, Ing. Mag.<br />
arch. Elgar Zöhrer, Manager für das<br />
Komitee 187, wird das Sekretari<strong>at</strong> des<br />
CEN/TC 166 künftig leiten. Seiner<br />
Meinung nach, eine neue Herausforderung,<br />
um die Umsetzung der Kyoto-<br />
Ziele mit Hilfe von Europäischen Normen<br />
in diesem Bereich mit beeinflussen<br />
zu können. „Kyoto“ verlangt immer<br />
eine wachsende Reduktion des<br />
Schadstoffausstoßes. Eine der Maßnahmen<br />
dazu ist es, die Abgasge-<br />
8 Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009<br />
schwindigkeit in den Fängen auf das<br />
notwendige Maß zu reduzieren, sodass<br />
der Staubanteil des Brennstoffs<br />
nicht mitgezogen wird.<br />
Gipsprodukte<br />
Der Dachgeschoßausbau erfreut sich<br />
in Österreich wachsender Beliebtheit.<br />
Auf Grund ihrer Eigenschaften sind<br />
„Gipspl<strong>at</strong>ten“ (genauer: Gipskartonpl<strong>at</strong>ten)<br />
besonders zum Eins<strong>at</strong>z bei<br />
Brandschutzmaßnahmen geeignet.<br />
Auch das Konstruktionsgewicht ist im<br />
Vergleich zu Mauersteinen eher gering.<br />
Durch die höheren bauphysikalischen<br />
Anforderungen war es notwendig,<br />
die ÖNORM B 3415 zu überarbeiten,<br />
die die Regeln der Planung und<br />
Verarbeitung sowie die verschiedensten<br />
Anwendungen von Gipskartonsystemen<br />
mit vielen beispielhaften Zeichnungen<br />
regelt.<br />
Wände - Produkte und<br />
Konstruktionen<br />
Die dreiteilige ÖNORM B 3355 „Trockenlegung<br />
von feuchtem Mauerwerk“<br />
ist nun schon viele Jahre am Markt<br />
und war damals die erste Norm in<br />
Europa, die derartige Methoden geregelt<br />
h<strong>at</strong>. Besonderes Augenmerk wird<br />
auf die richtige Bauwerksdiagnostik<br />
gelegt, da falsche Sanierungsmaßnahmen<br />
irreparable Schäden verursachen<br />
können. 2009 galt es nun, die gewonnenen<br />
Erkenntnisse und Erfahrungen<br />
in eine Überarbeitung einzubringen.<br />
Grundsätzlich muss die Probenentnahme<br />
der verwendeten Baum<strong>at</strong>erialien<br />
den Bauzustand und das Schadensbild<br />
repräsent<strong>at</strong>iv erfassen. Dabei<br />
werden unter anderem die hygroskopische<br />
Ausgleichsfeuchte, der hygroskopische<br />
Durchfeuchtungsgrad und<br />
die Konzentr<strong>at</strong>ion der bauschädlichen<br />
Salze ermittelt. Nach Abschluss dieser<br />
Analyse erfolgt die Sanierungsplanung,<br />
die auch Maßnahmen beinhalten<br />
sollte, die die spätere Nutzung des<br />
Objektes betreffen. Wesentlich für den<br />
Erfolg der zu setzenden Trockenlegungsmaßnahmen<br />
ist der instandsetzungsgerechte<br />
Bauzeitplan. Aus diesem<br />
Grund sollte der Ersteller des Sanierungskonzepts<br />
ber<strong>at</strong>end auf den<br />
Bauzeitplan Einfluss nehmen.<br />
Ergänzend zu diesen Normen wurde<br />
die Überarbeitung der ÖNORM<br />
B 3415 fertig gestellt. Sie behandelt<br />
Sanierputzsysteme für feuchtes und/<br />
oder mit Salz belastetes Mauerwerk.<br />
Abdichtungsbahnen<br />
Für die unterschiedlichen Arten von<br />
Abdichtungsbahnen liegen nun n<strong>at</strong>ionale<br />
Umsetzungsnormen in Ergänzung<br />
zu den Europäischen Normen<br />
(EN) vor. In den Umsetzungsnormen<br />
ÖNORMEN B 3660 bis 3669 für Abdichtungsbahnen<br />
sind die Mindestanforderungen<br />
an die harmonisierten Eigenschaften<br />
gemäß den ENs festgelegt<br />
und die in Österreich zur Anwendung<br />
kommenden Sorten definiert.<br />
Die Struktur dieser Normenserie orientiert<br />
sich an den unterschiedlichen<br />
Eins<strong>at</strong>zbereichen der Abdichtungen.<br />
Zu jeder EN ist eindeutig eine dem<br />
Anwendungsbereich der Bahnen zugeordnete<br />
n<strong>at</strong>ionale Umsetzungsnorm<br />
entstanden (siehe nachstehende Tabelle).<br />
Die neuen n<strong>at</strong>ionalen Umsetzungsnormen<br />
ersetzen die bisherigen n<strong>at</strong>ionalen<br />
ÖNORMEN für Abdichtungsbahnen,<br />
die nach den verschiedenen<br />
Bahnentypen gegliedert waren.<br />
Anwendung EN Umsetzungsnorm<br />
Bitumenbahnen mit<br />
Trägereinlage für<br />
Dachabdichtungen<br />
EN 13707 B 3660<br />
Unterdeck- und<br />
Unterspannbahnen für<br />
Dachdeckungen<br />
Unterdeck- und<br />
Unterspannbahnen für<br />
Wände<br />
Kunststoffbahnen für<br />
Dachabdichtungen<br />
Kunststoffbahnen für<br />
die Bauwerksabdichtung<br />
gegen Bodenfeuchte<br />
und Wasser<br />
Bitumenbahnen für die<br />
Bauwerksabdichtung<br />
gegen Bodenfeuchte<br />
und Wasser<br />
Bitumen-Dampfsperrbahnen<br />
Kunststoff-Dampfsperrbahnen<br />
Kunststoff-Mauersperrbahnen<br />
Bitumen-Mauersperrbahnen<br />
EN 13859-1 B 3661<br />
EN 13859-2 B 3662<br />
EN 13956 B 3663<br />
EN 13967 B 3664<br />
EN 13969 B 3665<br />
EN 13970 B 3666<br />
EN 13984 B 3667<br />
EN 14909 B 3668<br />
EN 14967 B 3669