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Supplement - baunorm.at

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→Gesundheitswesen<br />

Sterilis<strong>at</strong>ion und<br />

Desinfektion<br />

Die im Juli 2009 neu erschienenen<br />

ON-Regeln zum Thema „Validierung<br />

und Routineüberwachung von<br />

Dampfsterilis<strong>at</strong>ionsprozessen für Medizinprodukte“<br />

wurden im zuständigen<br />

Komitee 215 überarbeitet und an die<br />

ÖNORM EN ISO 17665-1 angepasst.<br />

Inhalt dieser Norm ist die Sterilis<strong>at</strong>ion<br />

von Produkten für die Gesundheitsfürsorge<br />

durch feuchte Hitze. Darin sind<br />

Anforderungen an die Entwicklung,<br />

Validierung und Lenkung des Sterilis<strong>at</strong>ionsverfahrens<br />

festgelegt.<br />

Auf europäischer Ebene wurden im<br />

CEN/TC 102 „Sterilis<strong>at</strong>oren für medizinische<br />

Zwecke“ die Teile 2 bis 10<br />

der EN 868 überarbeitet. Hier geht es<br />

um die Verpackungen für Medizinprodukte,<br />

die in der Endverpackung sterilisiert<br />

werden. Die einzelnen Teile regeln<br />

u. a. Papier zur Herstellung von<br />

Beuteln, siegelfähige Klarsichtbeutel<br />

und -schläuche, klebemittelbeschichtetes<br />

Papier für Niedertemper<strong>at</strong>ur-Sterilis<strong>at</strong>ion<br />

sowie klebemittelbeschichtete<br />

und umgeschichtete Faservliesm<strong>at</strong>erialien<br />

aus Polyolefinen.<br />

Aktualisiert wurden außerdem die<br />

Teile 1 bis 4 der EN ISO 15883 für<br />

Reinigungs-Desinfektionsgeräte. Sie<br />

regeln die Leistungsanforderungen für<br />

die Reinigung und Desinfektion von<br />

wiederverwendbaren Medizinprodukten<br />

und anderen in Medizin, Zahnmedizin,<br />

Pharmazie und Veterinärmedizin<br />

verwendeten Artikel. Beispiele sind<br />

chirurgische Instrumente, Anästhesiezubehör<br />

bzw. -m<strong>at</strong>erialien, Schüsseln,<br />

Schalen, Utensilien, Glaswaren und<br />

thermolabile Endoskope.<br />

Die Medizinprodukte-Richtlinie wurde<br />

2009 mit der europäischen Maschinenrichtlinie<br />

– einer anderen normenrelevanten<br />

Rechtsm<strong>at</strong>erie – verknüpft.<br />

Das bedeutet, dass die Medizinprodukte-Richtlinie<br />

künftig die Anforderungen<br />

an Maschinen mitberücksichtigen<br />

muss, im Besonderen dann,<br />

wenn sie in der Maschinenrichtlinie<br />

genauer ausformuliert sind. Die Verantwortung<br />

teilen sich dabei die Hersteller<br />

mit den Ärzten in der Klinik, die<br />

letztendlich die Entscheidung treffen,<br />

welches Produkt verwendet wird.<br />

Medizinprodukte, die für eine mehrmalige<br />

Verwendung vorgesehen sind,<br />

26 Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009<br />

müssen vor einem neuerlichen Eins<strong>at</strong>z<br />

wiederaufbereitet werden. Dabei ist<br />

nun auch darauf zu achten, dass es<br />

zu keinen Beeinträchtigungen der M<strong>at</strong>erialeigenschaften<br />

kommt. Der Instrumentenhersteller<br />

muss jetzt für seine<br />

Produkte geeignete Reinigungs- und<br />

Desinfektionsverfahren sowie Sterilis<strong>at</strong>ionsverfahren<br />

angeben (gemäß<br />

ÖNORM EN ISO 17664).<br />

Dentaltechnik<br />

Wichtige Normen für den Bereich<br />

Zahnmedizin konnten 2009 im Komitee<br />

185 „Dentaltechnik“ fertig gestellt<br />

werden. So u. a. über graphische<br />

Symbole für Dentalinstrumente, geregelt<br />

in der ÖNORM EN ISO 21531.<br />

Vom Intern<strong>at</strong>ionalen ISO/TC 106<br />

„Dentistry“ in Zusammenarbeit mit<br />

dem Europäischen CEN/TC 55 „Zahnheilkunde“<br />

wurde die ÖNORM EN<br />

ISO 4073 überarbeitet. Sie regelt ein<br />

Inform<strong>at</strong>ionssystem zur Positionsbestimmung<br />

der zahnärztlichen Ausrüstungsgegenstände<br />

unmittelbar am Behandlungspl<strong>at</strong>z.<br />

Keramische Werkstoffe stehen im<br />

Mittelpunkt der im Jänner 2009 neu<br />

aufgelegten ÖNORM EN ISO 6872.<br />

Darin sind Anforderungen und Prüfverfahren<br />

für dentale keramische<br />

Werkstoffe festgelegt, die zur Herstellung<br />

von festsitzenden vollkeramischen<br />

und metallkeramischen Restaur<strong>at</strong>ionen<br />

(z. B. Plomben) sowie Zahners<strong>at</strong>z<br />

verwendet werden.<br />

Technische Hilfen für<br />

behinderte Menschen<br />

Die Aufgaben des Komitees 196<br />

„Technische Hilfen für behinderte<br />

Menschen“, dessen Aktivitäten bis in<br />

die 1980er Jahren zurück reichen, ist<br />

seit damals unverändert: durch Qualität<br />

von Hilfsmitteln und durch technische<br />

Maßnahmen die Lebenssitu<strong>at</strong>ion<br />

behinderter Menschen entscheidend<br />

zu verbessern. Ursprünglich beschränkte<br />

sich diese Tätigkeit auf n<strong>at</strong>ionale<br />

Normen, mittlerweile liegt – der<br />

kontinuierlichen Entwicklung im Normenwesen<br />

entsprechend – der Arbeitsschwerpunkt<br />

weitgehend in der<br />

Beteiligung an Europäischen und Intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Projekten.<br />

2009 konnte die Neuausgabe der<br />

ÖNORM EN ISO 9999 „Hilfsmittel für<br />

Menschen mit Behinderung - Klassifik<strong>at</strong>ion<br />

und Terminologie“, deren letzte<br />

Fassung aus 1999 d<strong>at</strong>ierte, fertig gestellt<br />

werden. Damit wurde ein Grundlagenwerk<br />

– schließlich ist klare Begrifflichkeit<br />

die Basis jeglicher Normung<br />

– auf den neuesten Stand gebracht.<br />

Ebenfalls abgeschlossen wurden<br />

die Arbeiten an der ÖNORM EN<br />

ISO 24415-1 „Puffer für technische<br />

Gehhilfen – Anforderungen und Prüfungen<br />

- Teil 1: Reibung der Puffer“.<br />

Mit der Arbeit an der ÖNORM<br />

EN 12182 mit allgemeinen Anforderungen<br />

und Prüfverfahren für technische<br />

Hilfen für behinderte Menschen<br />

wurde 2009 dem Bedürfnis des<br />

Markts Rechnung getragen, die angebotenen<br />

Produkte unmissverständlich<br />

beschreiben und ihre Qualität und<br />

Funktionssicherheit auch prüfen zu<br />

können.<br />

Laufende Verbesserungen im Rollstuhlbau<br />

und der verstärkte Eins<strong>at</strong>z<br />

neuer M<strong>at</strong>erialien und Technologien<br />

haben vergleichbare Prüfverfahren<br />

notwendig gemacht, um hohe und<br />

gleichbleibende Produktsicherheit zu<br />

gewährleisten. Dazu wurden die beiden<br />

ÖNORMEN EN 12183 (Rollstühle<br />

mit Muskelkraftantrieb) und EN 12184<br />

(Elektrorollstühle und -mobile) überarbeitet<br />

und aktualisiert.<br />

Das Arbeitsprogramm des Komitees<br />

196 für 2010 wird neben der konsequenten<br />

Mitarbeit an laufenden europäischen<br />

und intern<strong>at</strong>ionalen Projekten<br />

auch von der Fertigstellung des<br />

Teils 4 der ON-Regel ONR 111107<br />

„Qualitätsmanagement bei der Versorgung<br />

mit reh<strong>at</strong>echnischen Medizinprodukten“<br />

bestimmt sein. Der Teil 4 behandelt<br />

die Auswahl und Anpassung<br />

von muskelkraftbetriebenen Rollstühlen.<br />

Die Bedeutung dieses Dokuments<br />

liegt vor allem darin, dass sich eine<br />

gute Rollstuhlversorgung von einer<br />

schlechten nicht nur in der Qualität<br />

und der eingesetzten Technik unterscheidet,<br />

sondern dass vor allem die<br />

kenntnisreiche – quasi maßgeschneiderte<br />

– Anpassung an Körpermaße<br />

und Funktionen des Benutzers entscheidend<br />

ist. Besondere Aufgaben<br />

kommen auf die Arbeitsgruppe 06 zu,<br />

die sich mit alltagstauglichen Lösun-

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