Supplement - baunorm.at
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Derzeit wird an Aktualisierungen der<br />
ÖNORMEN H 6035 als Grundlage für<br />
die Planung und Ausführung von lüftungstechnischen<br />
Anlagen in Hallenbädern<br />
hinsichtlich der hygienischen<br />
und physiologischen Anforderungen<br />
sowie H 6024 gearbeitet, die grundsätzliche<br />
brandschutztechnische Anforderungen<br />
für lüftungstechnische<br />
Anlagen umfasst und die n<strong>at</strong>ionale<br />
Anwendung der Europäischen Norm<br />
EN 15423 ermöglichen wird.<br />
Wärmepumpen und<br />
Luftkonditionierungsgeräte<br />
Im Bereich der Wärmepumpen wurde<br />
2009 intensiv an der Aktualisierung aller<br />
Teile der ÖNORM M 7755 gearbeitet.<br />
Die Überarbeitung erfolgt auf Basis<br />
der Europäischen EN 15450 unter<br />
Berücksichtigung des österreichischen<br />
Markts. Alle bisherigen Teile<br />
werden zu einem Dokument zusammengefasst<br />
und als Ergänzungsnorm<br />
zu ÖNORM EN 15450 konzipiert. Die<br />
Veröffentlichung ist für Anfang 2011<br />
vorgesehen.<br />
Heizkessel für<br />
feste Brennstoffe<br />
Austrian Standards Institute wurde<br />
2009 mit der Leitung der Überarbeitung<br />
der Europäischen Norm EN 303-<br />
5 „Heizkessel für feste Brennstoffe“<br />
beauftragt, um die Bauanforderungen<br />
und die sicherheitstechnischen Festlegungen<br />
den modernen Umweltauflagen<br />
anzupassen. Durch die Verwendung<br />
von Heizkesseln – vorwiegend<br />
im ländlichen Raum – h<strong>at</strong>te man früher<br />
nur „Stückholz und Hackgut“ berücksichtigt.<br />
In den vergangenen Jahren<br />
h<strong>at</strong> sich jedoch die Verwendung<br />
von Holzpresslingen und Pellets<br />
durchgesetzt. Eine Anpassung war<br />
daher dringend erforderlich und soll<br />
rasch realisiert werden. Der Entwurf<br />
wird bereits 2010 vorliegen. In Zeiten<br />
von Problemen mit Gaslieferungen<br />
und stark steigenden Heizölkosten h<strong>at</strong><br />
diese Europäische Norm einen besonderen<br />
Stellenwert. Dazu kommt, dass<br />
Österreich hervorragende Experten<br />
und umfassende Erfahrung auf diesem<br />
Gebiet vorweisen kann.<br />
Erdölprodukte und deren<br />
Substitutionsprodukte<br />
Zu den Schwerpunkten des Komitees<br />
024 „Erdölprodukte und deren<br />
synthetische und pflanzliche Substitutionsprodukte“<br />
zählte 2009 die Erstellung<br />
der ON-Regel ONR 31115. Festgelegt<br />
sind darin Mindestanforderungen<br />
sowie Prüfungen für den Brennstoff<br />
„Heizöl extra leicht“ mit biogenen<br />
Anteilen, die für den Eins<strong>at</strong>z in Ölgeräten<br />
erforderlich sind. Ziel ist, dass diese<br />
Brennstoffqualität in den am Markt<br />
befindlichen Anlagen und Geräten,<br />
gegebenenfalls mit entsprechenden<br />
technischen Modifik<strong>at</strong>ionen, eingesetzt<br />
werden kann. In Abgrenzung zur<br />
ÖNORM C 1109 sind in dieser ONR<br />
Brennstoffe spezifiziert, die neben mineralölstämmigen<br />
Komponenten auch<br />
Komponenten biogener Herkunft enthalten.<br />
Die Entwicklung auf diesem<br />
Fachgebiet ist noch nicht abgeschlossen,<br />
und weitere praktische Erfahrungen<br />
sollen abgewartet werden.<br />
Neu erschienen sind außerdem die<br />
ÖNORMEN EN 228, EN 589, EN 590<br />
und EN 14214, die Anforderungen<br />
und Prüfverfahren für die Kfz-Kraftstoffe<br />
beinhalten – konkret für unverbleite<br />
Ottokraftstoffe, Flüssiggas, Dieselkraftstoff<br />
und Fettsäure-Methylester<br />
(FAME) für Dieselmotoren – und<br />
Eingang in die Kraftstoffverordnung<br />
gefunden haben. Eine der wesentlichen<br />
Änderungen der ÖNORM<br />
EN 590 ist, dass diese Norm nun die<br />
Zugabe von Fettsäure-Methylestern<br />
bis zu einem maximalen Gehalt von<br />
sieben Prozent vorsieht. In EN 228<br />
wurden beispielsweise Anforderungen<br />
an Ethanol für den Eins<strong>at</strong>z als Blendkomponente<br />
aufgenommen. Bei<br />
ÖNORM EN 14214 wurde der Phosphor-Grenzwert<br />
von 10 ppm auf<br />
4 ppm abgesenkt.<br />
Bäderwesen<br />
Bäderwesen<br />
Im Komitee 245 „Bäderwesen“ wurde<br />
die ÖNORM M 6216 „Schwimm- und<br />
Badebecken – Anforderungen an die<br />
Beckenhydraulik und die Wasseraufbereitung“<br />
abgeschlossen. Sie enthält<br />
Bestimmungen für Wasseraufbereitungsanlagen,<br />
die unter die Bestimmungen<br />
von Bäderhygienegesetz<br />
bzw. -verordnung (BHygG, BHygV)<br />
fallen. Durch die Einhaltung der darin<br />
definierten Anforderungen an Beckenhydraulik<br />
und Wasseraufbereitung<br />
wird die in ÖNORM M 6215 geforderte<br />
Beschaffenheit des Wassers sichergestellt.<br />
In der neuen ÖNORM sind<br />
auch Vorgaben an Warmsprudelbecken<br />
(bisher ÖNORM M 6220-1),<br />
Tauchbecken (bisher ÖNORM<br />
M 6219-1) sowie für Warmbecken und<br />
künstliche Bachläufe aufgenommen.<br />
Zur „Bademeisterausbildung“<br />
(ÖNORM S 1150 „Anforderungen an<br />
die Ausbildung von geprüften Bäderbetreuern“)<br />
gab es 2009 Inform<strong>at</strong>ionsveranstaltungen.<br />
Inzwischen sind die<br />
ersten nach dieser ÖNORM ausgebildeten<br />
und geprüften Bademeister im<br />
Eins<strong>at</strong>z - ein wesentlicher Schritt zur<br />
Erhöhung der Sicherheit.<br />
Neue Regelungen gibt es für Planung<br />
und Betrieb der unterschiedlichsten<br />
Arten von Saunaanlagen,<br />
Wärmekammern und Infrarotkabinen.<br />
Dazu wurde die zweiteilige ÖNORM<br />
M 6219 fertig gestellt. Teil 1 regelt<br />
Planung und Betrieb von Saunas und<br />
Saunas in Kombin<strong>at</strong>ion mit Infrarot-<br />
Wärmequellen und Teil 2 Planung und<br />
Betrieb von Infrarotkabinen. Der typische<br />
Werkstoff für Saunaanlagen ist<br />
Holz. Ein dritter Teil – mit Vorgaben<br />
für Wärmekammern und/oder Dampfkammern,<br />
die nicht überwiegend in<br />
Holzbauweise errichtet sind – ist in<br />
Vorbereitung. Diese Norm wird für<br />
Kammern mit einem Temper<strong>at</strong>urbereich<br />
von 30 °C bis 60 °C und bis<br />
nahe 100 % rel<strong>at</strong>iver Luftfeuchte gelten.<br />
Darunter fallen auch Wellnessanwendungen,<br />
wie z. B. Caldarium, Laconium,<br />
Tepidarium.<br />
Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009 19