Jahresbericht 2021 der Stiftung Liebenau
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VERANT-<br />
WORTUNG<br />
UND<br />
GERECHTIG-<br />
KEIT<br />
Die ethischen Seiten<br />
<strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit ist ein durch und durch ethisches<br />
Phänomen. Denn nachhaltig agiert ein Unternehmen<br />
dann, wenn es Zufriedenheit, Wohlergehen und Stabilität<br />
von Mensch und Natur im Einklang in Gegenwart<br />
und Zukunft zum Ziel hat. Die Vorteile einer nachhaltigen<br />
Unternehmenskultur liegen damit auf <strong>der</strong> Hand.<br />
Allerdings ist auch offensichtlich, dass das Vorhaben, Betriebe<br />
nachhaltig aufzustellen, in kapitalistischen Gesellschaften<br />
ohne Frage einen Preis hat, den nicht alle bereitwillig<br />
zu zahlen bereit sind. Die Kurzsichtigkeit, mit <strong>der</strong> viele<br />
Unternehmen hinsichtlich einer Einsparung von Kosten,<br />
<strong>der</strong> Ausbeutbarkeit menschlicher und nicht-menschlicher<br />
Ressourcen sowie einer viel zu knappen Kalkulation <strong>der</strong><br />
Lebensdauer von Gütern und Produkten (Stichwort „Wegwerfkultur”)<br />
agieren, ist mit Nachhaltigkeit nicht vereinbar.<br />
Nachhaltigkeit richtig verstanden umfasst also zentrale<br />
ethische Gesichtspunkte wie etwa Verantwortung, Chancengerechtigkeit<br />
und Menschenrechte, die neben an<strong>der</strong>en auch<br />
im Deutschen Nachhaltigkeitskodex angeführt werden, an<br />
dem sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> orientieren wird. Natürlich<br />
sind die genannten und weitere Kriterien für nachhaltiges<br />
Wirtschaften auch mit Blick auf Unternehmensstrategien<br />
und Managementprozesse relevant und haben außerdem<br />
immer auch eine rechtliche Seite. Allerdings sind Verant-<br />
50 Schwerpunkt