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20 · Thema des Monats <strong>07</strong>/20<strong>22</strong><br />

KUBB-JUBILÄUM UND<br />

CHAMPIONSHIP FÜR HERISAU<br />

Einst gestartet mit 15 Teams und einem Spielplan auf Packpapier gekritzelt, entwickelt sich<br />

das Turnier dieses Jahr weiter mit Profispielern und einer Music Night. 100 Teams sollen<br />

auf dem Herisauer Ebnet Könige stürzen, Emotionen teilen und Wiedersehen begiessen.<br />

Das Packpapier wurde längst durch einen<br />

Computer ersetzt, die Felder werden auf den<br />

Zentimeter genau abgemessen und die Kubb-<br />

Sets stammen aus hiesiger Produktion der<br />

Schreinerei Blumer. Eine engagierte Freundesgruppe<br />

organisiert seit 2011 in Herisau<br />

Kubb-Turniere. Das Spiel stammt ursprünglich<br />

aus Schweden und basiert hauptsächlich<br />

auf Geschicklichkeit und Nervenstärke.<br />

Auch «Wikinger Schach» genannt, geht es<br />

darum, bei der gegnerischen Mannschaft<br />

die quaderförmigen Holzwürfel umzuwerfen<br />

und schliesslich den König zu stürzen. Was<br />

einst als Spass unter Freunden begann, hat<br />

sich über die Jahre zu einem festen Anlass im<br />

Herisauer Kalender gemausert. Aus diesem<br />

Grund habe man auch seinerzeit einen Verein<br />

gegründet. MagnetWerk wird aktuell von<br />

Fabian Jucker präsidiert, Roger Walser hat das<br />

Vizepräsidium inne und Sandro Buff verantwortet<br />

die Finanzen. Sinn und Zweck dieses<br />

Vereins sind Anlässe, die die gesellschaftliche,<br />

kulturelle und sportliche Interaktion in<br />

und um Herisau zum Ziel haben.<br />

Der Verein zählt derzeit neun permanente<br />

Mitglieder, welche allesamt in Herisau<br />

und Umgebung aufgewachsen sind. Diese<br />

Mitglieder bilden gleichzeitig das Organisationskomitee<br />

für die Turniere. Die Einnahmen<br />

Beim Wikingerschach ist die Wurftechnik entscheidend.<br />

daraus fliessen fortlaufend in nächste Veranstaltungen.<br />

Da 2019 pandemiebedingt ein<br />

Jahr ausgesetzt werden musste, kommt es<br />

heuer zum zehnjährigen Jubiläumsturnier. Ein<br />

Anlass für alle, also sind auch Neueinsteiger<br />

in dieses Spiel herzlich willkommen. Welche<br />

Fähigkeiten sind nötig? «Geschicklichkeit<br />

ist sicher das Wichtigste, um erfolgreich zu<br />

kubben. Wenn dann noch Nervenstärke hinzukommt,<br />

hilft das. Denn wenn es brenzlig<br />

wird, gilt es in den entscheidenden Momenten<br />

Ruhe zu bewahren. Taktisches Geschick<br />

kommt mit der zunehmenden Erfahrung», erklärt<br />

Vereinspräsident Fabian Jucker.<br />

Ein Spiel für Alle<br />

Grundsätzlich kann jede Frau und jeder Mann<br />

mitmachen und oft stehen auch ganze Familien<br />

am Start. Zudem werden vor Spielbeginn<br />

die Regeln nochmals genau erklärt. Das Ziel<br />

des Anlasses sei denn auch mehr als sportliche<br />

Leistung, im Zentrum stehe die Geselligkeit.<br />

«Das tolle am Kubben ist, dass man<br />

wirklich einfach loslegen und spielen kann,<br />

ohne dass man sich dem vorher je gewidmet<br />

hat. Innerhalb von zehn Minuten ist man so<br />

zu sagen ‹up and run›», erklärt Jucker. «Das<br />

ist auch der Grund, wieso wir es jedes Jahr<br />

geschafft haben, neue Leute für diesen Anlass<br />

zu gewinnen, selbst wenn Vorbehalte da<br />

waren. Diese Bedenken konnten wir immer<br />

zerstreuen und es hat sich herumgesprochen,<br />

dass es einfach Spass macht, dabei zu sein»,<br />

ergänzt Finanzchef Sandro Buff. Ein Blick auf<br />

die Homepage kubbtour.ch offenbart zudem<br />

eine sehr kreative Sprachwelt: «Öpfelbaum<br />

vermiest Breitizone den fünften Fisi Sieg<br />

in Folge» steht da zu lesen und man ahnt,<br />

dass allein schon die Namensgebung bei den<br />

Teams Geselligkeit verspricht.<br />

Selbst dazu gekommen sei man seinerzeit<br />

während einem Openair Kino Besuch<br />

am Bodensee, wo die Helfer regelmässig<br />

dem Kubbspiel frönten. Nach und nach<br />

stieg die Begeisterung für dieses Spiel und<br />

schliesslich entstand die Bieridee in der Herisauer<br />

BoFo Brauerei, selbst ein Turnier zu<br />

veranstalten.<br />

Erfolgreiches erstes Turnier<br />

Rund 15 Mannschaften spielten beim ersten<br />

Mal mit und die Resonanz war schon damals<br />

überraschend positiv. Dies gab schliesslich<br />

auch den Ausschlag, weitere Turniere zu organisieren<br />

und professionellere Strukturen<br />

zu schaffen. In den zehn Vereinsjahren haben<br />

einige der Mitglieder Familien gegründet und<br />

so wird es nicht einfacher, sich Zeit freizuhalten<br />

für gemeinsame Treffen. Die Hauptversammlung<br />

wird als Vereinswochenende<br />

abgehalten, ansonsten konzentriert man sich<br />

bei den Zusammenkünften zunehmend auf<br />

die Organisation des Kubb-Turniers.<br />

Viele Spieler*innen sind seit Jahren immer<br />

wieder dabei und helfen durch Mund zu<br />

Mund Propaganda aktiv mit, den Anlass weiter<br />

zu vergrössern. Zusätzlich wird mit einer<br />

Facebook-Seite sowie Flyern Werbung gemacht<br />

und seit 20<strong>22</strong> betreibt der Verein MagnetWerk<br />

die Homepage www.magnetwerk.<br />

ch. Die Kubb Familie wurde dadurch immer<br />

grösser und ist in den letzten Jahren auf 65<br />

Teams angewachsen. Ein Team besteht dabei<br />

üblicherweise aus zwei bis sechs Spielern,<br />

dies kann individuell gewählt werden. Hat<br />

sich das Interesse an dieser Form des sozialen<br />

Miteinanders durch Corona verstärkt? «Leider<br />

nein», sagt Sandro Buff. «Mein persönlicher<br />

Eindruck ist, dass enorm viele Anlässe<br />

in diesem Jahr nachgeholt werden, was einer<br />

Überflutung gleichkommt. Dies macht es für<br />

Veranstalter im Allgemeinen schwieriger, das<br />

Publikum anzusprechen.» Auch Fabian Jucker<br />

teilt diesen Eindruck: «Wir sind bis dato noch<br />

nicht auf dem Stand von früheren Anmeldungen.<br />

Wenn man zudem schaut, was an diesem<br />

Tag sonst noch alles läuft, erstaunt das nicht<br />

wirklich.» Die Anmeldefrist dauere aber noch<br />

bis zum 10. August 20<strong>22</strong>, von daher sei man<br />

optimistisch, die angestrebte Teilnehmerzahl<br />

von 100 Teams auch zu erreichen.

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