37. Waldstattlauf am 20. August 20<strong>22</strong> Jetzt Kategorien entdecken und anmelden! www.waldstattlauf.ch Walking Kinderläufe Säntis Panoramalauf Zubi Familysprint Staffellauf seit 1985 9./10. JULI 20<strong>22</strong> urnaesch20<strong>22</strong>.ch
<strong>07</strong>/20<strong>22</strong> Schule · 31 SCHULE HERISAU: ABSCHIED NACH JAHRZEHNTEN Drei Herisauer Lehrpersonen treten mit dem Ende des Schuljahres in den Ruhestand: Ruedi Looser (Sekundarschule Ebnet Ost), Doris Egli (Müli) und Edith Vetsch (Kreuzweg). Für ihren neuen Lebensabschnitt planen sie ganz verschiedenes. Sein letzter Schultag ist für Ruedi Looser der 63. Geburtstag. Jener Jahrgang der Jugendlichen im Ebnet Ost, die er seit 2019 begleitet hat, tritt aus der Oberstufe aus. «Nun die Pension anzutreten, ist der richtige Zeitpunkt.» Ruedi Looser war nach der Ausbildung zum Primarlehrer während eines Jahres in Wattwil angestellt – vorwiegend als Musiklehrer. «Ich unterrichtete auch andere Fächer und merkte: Die Oberstufe gefällt mir.» 1981 begann er in der Realschule Herisau – während vier Jahren besuchte er in den Ferien die nötigen Kurse. Als wichtigen Moment bezeichnet er die Vereinheitlichung der kantonalen Anstellungsbedingungen für Sekundar- und Reallehrpersonen. 2010 war er eine Lehrperson der ersten Generation im Modell Neigung. «Die Bilanz ist sehr gut. Es gab nur wenig anzupassen.» Begleitende Projekte waren ihm wichtig – ein Musical oder die Arbeit mit einer Schulband. Gegen Schluss hat er sein Pensum leicht reduziert. «Ich habe mehr Erholungszeit gebraucht.» Mindestens zwei Abende pro Woche verbringt er mit Musikformationen; nun freue er sich darauf, den Tagen neue Strukturen zu geben – zum Beispiel mit Kochen, Bierbrauen, dem Hüten von Enkeln. Für sich Kleider nähen Die zweite Herisauer Lehrperson, die (mit bald 64 Jahren) in Pension geht, hat einst das Arbeits- und Hauswirtschafts-Lehrerinnen- Seminar besucht: Doris Egli war zuerst an der Sekundarschule Appenzell tätig (auch im Fach Kochen), nachher über längere Zeit als Stellvertreterin in verschiedenen Herisauer Schulhäusern. Nach einer «Familien-Pause» stieg sie wieder ein; ihr Pensum im Textilen Werken wurde grösser und betrug in den vergangenen Jahren stets etwa 50 Prozent. Sie unterrichtete im Kreuzweg und nun seit 15 Jahren in der Müli. Auf der Primarstufe habe sie sich wohl gefühlt, sagt Doris Egli, bei deren Berufsstart nur die Mädchen das textile Werken besuchten. Die Ideen seien ihr nicht ausgegangen. Aber der Altersabstand zu den Kindern wurde immer grösser. «Deshalb galt es, immer zu schauen, was für die Schülerinnen und Schüler spannend ist – nicht nur für mich … » Sie freut sich, dass ihre Nachfolgerin eine ausgebildete Fachlehrperson ist. Ab dem Sommer plant sie zu reisen, in der Natur unterwegs zu sein, mehr Zeit für die Umgebungsarbeiten im Haus zu haben. Und für sich Kleider zu nähen. Vorteil der kurzen Wege «Ich habe nach zwei Jahren als Primarlehrerin gemerkt, dass mich die speziellen Kinder besonders interessieren», sagt Edith Vetsch. Sie absolvierte die Ausbildung zur Schulischen Heilpädagogin. Nach einer Pause, während der sie sich der Familie widmete, stieg sie wieder in die Schule ein – als Legasthenieund Dyskalkulie-Therapeutin an verschiedenen Orten, nachher im integrativen System als Heilpädagogin in St. Gallen. 2013 bis 2016 war sie in Waldstatt tätig. «Dann hat mich die Eins-zu-eins-Betreuung nochmals gereizt.» Edith Vetsch arbeitete in den Ambulanten Diensten der Obvita-Institution, begleitete Die drei Neu-Pensionierten der Schule Herisau: Edith Vetsch, Ruedi Looser und Doris Egli (von links). (Bild: sh) sehbehinderte Schülerinnen und Schüler in Regelklassen. Vor drei Jahren wechselte sie als Schulische Heilpädagogin nach St.Gallen und übernahm ein Pensum im Herisauer Kreuzweg. Hier hat sie die kurzen Wege auf Gemeinde- wie Kantonsebene schätzen gelernt. Im Februar hat sie den 65. Geburtstag gefeiert und freut sich darauf, nun mehr Zeit für die Enkel zu haben. Und sie wird intensiv mit der Fotokamera unterwegs sein. Schon mehrmals brachte sie einen Kalender mit Sujets der Drei Weieren heraus. Zuerst war der für den Bekanntenkreis vorgesehen, später öffentlich erhältlich. (sh) «Ein enorm intensives Jahr» Corona, der Ukraine-Krieg und die Herausforderungen bei den Stellenbesetzungen folgten fast nahtlos aufeinander. «Auf der operativen Seite war das ein enorm intensives Jahr. Aber die Schulleitung hat ihre Arbeit sehr gut gemacht», sagt Schulpräsidentin Irene Hagmann. Als man gedacht habe, Corona sei überstanden, seien viele Lehrpersonen ausgefallen, erzählt Abteilungsleiter Michael Häberli. «Wir erhielten grosse Unterstützung durch Lehrerinnen und Lehrer, die kurzfristig Stunden übernahmen. Auch als es galt, Lösungen für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine zu finden, haben wir Solidarität gespürt.» Gewisse optimistisch gefällte Entscheide hätten sich als richtig erwiesen, blickt er zurück. Er nennt die Durchführung des Wintersportlagers oder das Kinderfest als Beispiele. Die Arbeit der Schulleitung war in den vergangenen Wochen auch geprägt von den Schwierigkeiten, Lehrpersonen zu finden. «Wir haben alle Stellen mit fähigen Personen besetzt», konnte Michael Häberli Mitte Juni festhalten. Es gelte, die Schule weiterzuentwickeln. So wird im Zyklus 2 der «Herisauer Rahmen» eingeführt; in der Oberstufe gibt es Ansätze, blockweise zu unterrichten, «weg vom Stundentakt». Der Abteilungsleiter und die Schulpräsidentin freuen sich, dass der Einwohner- und der Gemeinderat gegenüber der Schule positiv eingestellt seien. «Wir spüren Wohlwollen und freuen uns an einer unkomplizierten Zusammenarbeit», sagt Michael Häberli. Irene Hagmann stellt fest, bei Vorhaben wie baulichen Erweiterungen und Projekten zahle sich die fundierte Vorarbeit durch die beiden Ressorts Schule und Hochbau / Ortsplanung und die offene Kommunikation aus. (sh)