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Getränke! Technologie & Marketing 4/2022

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

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Sensor- und Automatisierungslösungen<br />

für die Getränkeindustrie<br />

ZUM TITEL | Multisensor-Messgerät<br />

Foto: Endress+Hauser<br />

8 | Getränke! 04 | <strong>2022</strong><br />

▶ Eine Verlangsamung der<br />

Vergärung im Vergleich zu<br />

vorangegangenen Gärungen.<br />

▶ Unvollständige Vergärung trotz<br />

gutem Nahrungs angebot und<br />

optimaler Temperatur.<br />

▶ Eine Verlängerung der Lag-Phase<br />

vor der tatsächlichen Verstoffwechselung<br />

der angebotenen<br />

Zucker.<br />

▶ Temperaturschocks > 1 Kelvin in<br />

der Angär- und Vermehrungsphase.<br />

Diese führen unter Umständen<br />

zu einer Degeneration des<br />

Hefeansatzes, was mit einer verminderten<br />

Gärgeschwindigkeit<br />

quittiert wird.<br />

▶ Eine Führung des gesamten Hefeansatzes<br />

auch während der Lagerung<br />

kann zu einer verringerten<br />

Adaption der Hefe an die angebotene<br />

Maltose führen und somit<br />

die Lag-Phase und das Erreichen<br />

der Endvergärung verlängern.<br />

▶ Die Wachstumsphase der Hefen<br />

wird durch das bei Standard-Würzen<br />

unvermeidbare Eintreten des<br />

Crabtree-Effekts unter aeroben<br />

Bedingungen negativ beeinflusst,<br />

da weniger Biomasse gebildet<br />

werden kann. Dies führt bei häufiger<br />

Wiederverwendung zu einer<br />

Population älterer Erntehefen.<br />

Wie können nun die Prozessdaten<br />

des Fermentation Monitor QWX43<br />

genutzt werden, um die Anstellhefe<br />

zu charakterisieren? Die detaillierten,<br />

hochgenauen und wiederholbaren<br />

Messwerte sind verlässliche<br />

Indikatoren für die Ethanolbildung<br />

und den Nährstoffabbau. Zusätzlich<br />

kann die Zunahme der Hefezellzahl<br />

am Anfang des Prozesses aus der<br />

beobachteten Viskositätserhöhung<br />

des Mediums abgeleitet werden.<br />

Durch den Vergleich aktueller Prozessdaten<br />

mit Daten der letzten Gärvorgänge<br />

können Schwellenwerte<br />

zur Steuerung der Hefewiederverwendung<br />

definiert werden. Diese<br />

können zum Beispiel auf der Auswertung<br />

der Lag-Phasen oder der Länge<br />

und Intensität des Crabtree-Effektes<br />

beziehungsweise dem tatsächlichen<br />

Start der anaeroben Gärung beruhen.<br />

Dem Braumeister ist es möglich,<br />

die momentanen und vorherigen<br />

Gärkurven verschiedener Chargen<br />

einfach zu vergleichen, unabhängig<br />

vom Tank, in welchem das Bier gebraut<br />

wird. Auf dieser Basis kann er<br />

entscheiden, ob die verwendete Hefe<br />

durch frische ersetzt werden sollte.<br />

Beispielsweise kann eine signifikante<br />

Verlängerung der aeroben<br />

Gärungsphase (Crabtree-Effekt)<br />

und somit eine Verschlechterung<br />

des Sprossungsverhaltens der Anstellhefe<br />

über zwei aufeinanderfolgende<br />

Sude über die Signale<br />

des Fermentation Monitor QWX43<br />

nachgewiesen werden. Diese Entscheidungsfaktoren<br />

lassen sich<br />

dann auch als Schwellenwerte für<br />

eine automatische Benachrichtigung<br />

durch das System hinterlegen.<br />

Der wiederkehrende Crabtree-Effekt<br />

ist anhand der Gärkurven<br />

gut erkennbar und dient so als<br />

Frühwarnstufe für eine mög liche<br />

Überalterung der Anstellhefen.<br />

Als zusätzlicher Indikator für das<br />

Übersichtliche Darstellung der Messwerte. und<br />

Chargen in der Anwendung Netilion Value.<br />

Hefeverhalten kann die hochauflösend<br />

dargestellte und gemessene<br />

Viskosität des Bieres während<br />

der Gärung herangezogen werden:<br />

Bei Gärungen gleicher Biersorten<br />

verhält sich die Viskosität während<br />

der betrachteten Zeiträume ähnlich<br />

und lässt somit einen Vergleich zu.<br />

Da sich am Anfang der Wachstumsphase<br />

die Hefen stark vermehren,<br />

steigt die Viskosität an und erreicht<br />

zu Beginn der Hauptgärung ihr<br />

Plateau. Anschließend fällt sie mit<br />

dem Absinken der Hefe wieder auf<br />

das Ursprungsniveau. Mittels dieses<br />

Indikators kann der Erntezeitpunkt<br />

der Hefen weiter optimiert werden.<br />

Fazit<br />

Durch die Kombination von drei verschiedenen<br />

Messverfahren in nur einem<br />

Gerät lassen sich im Gärprozess<br />

direkt vier Parameter messen. Aus<br />

diesen wird mit Hilfe digitaler <strong>Technologie</strong>n<br />

und der Verknüpfung entsprechender<br />

Algorithmen die Reaktionskinetik<br />

des Gärprozesses abgebildet.<br />

Damit hat man eine Live-Übertragung<br />

des Gärprozesses und kann die<br />

Prozessführung optimal steuern. Das<br />

Messgerät Fermenta tion Monitor<br />

QWX43 ersetzt nicht das Know-how<br />

des Braumeisters, aber es unterstützt<br />

ihn, das Brauhandwerk optimal ausüben<br />

zu können.<br />

Mehr Informationen<br />

www.de.endress.com

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