30.08.2022 Aufrufe

Getränke! Technologie & Marketing 4/2022

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sensor- und Automatisierungslösungen<br />

für die Getränkeindustrie<br />

BRANCHEN REPORT | Dosen-Bier<br />

Blond, Dragor Brown, Panzer<br />

Pils oder Sundby Stout ist der<br />

Inhalt vom Titel her erkennbar.<br />

Anders sieht das aus bei Todd<br />

the Axe Man, Billie the Butcher,<br />

The Bastard Princess, Pink Farts<br />

& Unicorns oder Saloniki Werwolf.<br />

Dementsprechend bunt<br />

und wild sind auch die Etiketten<br />

gestaltet. „Ein Bier, bei dem<br />

Pistolen auf dem Label waren,<br />

mussten wir in Schweden vom<br />

Markt nehmen. Die zentrale Alkoholverkaufsstelle<br />

Systembolaget<br />

hat das nicht erlaubt“, berichtet<br />

Lundsbak schmunzelnd.<br />

Die kleine dänische Brauerei<br />

mit ein paar Hundert Hektolitern<br />

Bier wurde in kurzer Zeit<br />

zum Geheimtipp für experimentelle<br />

Biere. Nicht nur Lundsbak<br />

und Storm reisten durch<br />

die Welt und brauten mit Kollegen<br />

in den Niederlanden, Japan,<br />

Norwegen, Kanada und<br />

vor allem den USA. Regelmäßig<br />

kommen bis heute Brauer<br />

nach Amager und kreieren die<br />

wildesten Biere gemeinsam mit<br />

dem Amager Bryghus.<br />

Bier in Eichenholz-Fässern<br />

Nach zehn Jahren wurde der<br />

Bunker zu klein und alles zog<br />

um in ein flaches Lagerhaus,<br />

quasi direkt neben den Kopenhagener<br />

Flughafen CPH. Von<br />

außen nicht als Kreativ-Brauerei<br />

erkennbar, nur ein ganz kleiner,<br />

unscheinbarer Schornstein in<br />

der Mitte des Dachs, denn fast<br />

der komplette Dampf vom Kochen<br />

bleibt im Haus, wird aufgefangen<br />

und damit Wasser erhitzt<br />

für den nächsten Sud. Insgesamt<br />

14 Sude brauen sie jede<br />

Woche, die dann in einen der<br />

30 Gärtanks wandern. Oder<br />

in eines der vielen Eichenholz-<br />

Fässer, die zuvor gefüllt waren<br />

mit Rotwein oder Whiskey,<br />

aber auch mit Tequila, Mezcal,<br />

Sherry, Grand Marnier und Portwein.<br />

Einige Biere bleiben sogar<br />

ein Jahr oder länger im Holzfass<br />

und erreichen dann ungeahnte<br />

Aromen und Verkaufspreise.<br />

Die Brauerei Amager Bryghus<br />

wurde 2018 zwei Mal in Dänemark<br />

ausgezeichnet als „ Brewery<br />

oft the Year“. Auch das Bier-<br />

Bewertungsmagazin Ratebeer<br />

führt das Amager Bryghus unter<br />

den Top 100 unter weltweit<br />

25.000 Brauereien.<br />

„Für unsere Kunden ist es wichtig, dass unsere Maschinen so<br />

wenig Mikroelektronik wie möglich verbaut haben und trotzdem<br />

technisch auf dem neuesten Stand der Technik sind.“<br />

PETER MARKL,<br />

Peter Markl Brauereimaschinen GmbH, Reichenbach-Kienleiten<br />

Schwarze 0,44 l-Dosen,<br />

alle etikettiert<br />

„Wir brauen natürlich auch einige<br />

Standard-Biere, wie Lager<br />

und Pils, aber es sind vor<br />

allem unsere stark gehopften<br />

IPAs und die fruchtigen Imperial<br />

Stouts, die unseren guten Ruf<br />

begründen“, sagt Lundsbak. In<br />

über 30 Länder werden die Biere<br />

aus Amager mittlerweile exportiert,<br />

mehr als die Hälfte der<br />

im Jahr gebrauten 450.000 Liter.<br />

Gestartet sind sie mit 0,33l<br />

Longneck-Flaschen, heute werden<br />

aber 70 Prozent der Biere<br />

in spezielle 0,44l-Dosen abgefüllt.<br />

„Das ist die typische<br />

Craft-Bier-Größe, wir waren bis<br />

vor kurzem auch die einzigen in<br />

Dänemark, die diese Dose einsetzten.“<br />

Tiefschwarz sind die<br />

Aluminium-Behälter, jede wird<br />

vor dem Abfüllen rundum etikettiert<br />

und mit einer Los-Nummer<br />

und dem MHD bedruckt,<br />

das meist über ein Jahr in der<br />

Zukunft liegt.<br />

Gutes Netzwerk der<br />

skandinavischen Brauer<br />

Lundsbak weiß schon lange,<br />

dass die Zukunft seiner Brauerei<br />

in den Dosen liegt. „Für uns<br />

als kleine Brauerei ist es nicht<br />

so einfach, den richtigen Lieferanten<br />

für eine Dosenabfüllmaschine<br />

zu finden.“ Es gebe die<br />

ganz großen Maschinenbauer,<br />

die hätten ihm zwar riesige Maschinen<br />

geliefert – vollgestopft<br />

mit High-Tech-Elektronik, die<br />

30.000 oder 50.000 Dosen in<br />

der Stunde abfüllen könnten,<br />

die man aber entsprechend herunterregeln<br />

muss. „Und dann<br />

gibt es die Lieferanten in Italien,<br />

Indien oder China, die sind nur<br />

billig – aber keiner weiß, wie<br />

lange die Maschinen funktionieren<br />

und was ist bei einer Störung.“<br />

Durch Zufall hörte er von<br />

Björn Falkeström von der schwedischen<br />

Brauerei Oppigard, las<br />

einen Artikel in einer Fachzeitung<br />

und sah ein Video von einer<br />

Markl-Dosenabfüll-Maschine,<br />

die Falkeström gekauft hat.<br />

„Dann hörte ich von einem dänischen<br />

Kollegen von der Brauerei<br />

Ebeltoft, der einen Markl-<br />

Flaschenfüller vor einem halben<br />

Jahr gekauft hatte und sehr zufrieden<br />

ist. Also habe ich die Firma<br />

Markl kontaktiert, die Produktion<br />

besucht und denen gesagt,<br />

dass ich unbedingt einen<br />

Ferrum-Verschließer möchte“,<br />

berichtet Lundsbak.<br />

Dosen- und<br />

Flaschenabfüllmaschinen<br />

für den Mittelstand<br />

Peter Markl Brauereimaschinen<br />

in Reichenbach- Kienleiten, zwischen<br />

Regensburg und Cham<br />

im Bayerischen Wald, entwickelt<br />

und fertigt seit über 30 Jahren<br />

Füll- und Verschließmaschinen<br />

mit 30 Mitarbeitern. „Wir konstruieren<br />

und bauen ganz gezielt<br />

robuste, solide, zuverlässige<br />

und einfach zu bedienende<br />

Füllmaschinen und Verschließer<br />

sowie Transportanlagen für den<br />

Mittelstand. Mein Ziel ist immer<br />

eine erstklassige Qualität für<br />

den Leistungsbereich ab 1.000<br />

bis hin zu 15.000 Flaschen oder<br />

Dosen in der Stunde“, erläutert<br />

Peter Markl. Er baut Einzelmaschinen<br />

aber auch kleine Serien<br />

mit zehn Stück, für kleine und<br />

mittelständische Betriebe, die<br />

nicht heruntergeregelt, sondern<br />

jeweils ganz individuell gefertigt<br />

sind. Mit Ausnahme der<br />

Antriebe fertigt das Unternehmen<br />

Markl alles selbst, inklu sive<br />

Drehen, Fräsen oder Elektro-<br />

Polieren. „So können wir eine<br />

sehr lange Garantie gewähren<br />

und bei Ersatzteilen ganz<br />

schnell reagieren und liefern!“,<br />

unterstreicht Markl. Herausragend<br />

sind die extrem niedrigen<br />

Sauer stoffaufnahme- und CO 2<br />

-<br />

Getränke! 04 | <strong>2022</strong> | 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!