BS 10-2017
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Seehäfen | Shortsea<br />
se im Seeverkehr mit Russland überproportional<br />
aus. Mengenbezogen entfielen<br />
2016 44,5% des gesamten Güterumschlags<br />
deutscher Seehäfen im RoRo-<br />
Verkehr auf Schweden, gefolgt von Dänemark<br />
(23,2%) und Finnland (17,4%).<br />
Russland drückt Container<br />
Insgesamt schlugen deutsche Seehäfen<br />
2016 im Kurzstreckenseeverkehr knapp<br />
5,8 Mio.TEU um (-2,7%). Der Containerumschlag<br />
entwickelte sich damit<br />
2016 schwächer als der Gesamtcontainerumschlag<br />
(15,2 Mio.TEU, +0,2%). Auf<br />
die Kurzstrecke entfielen davon 37,9%.<br />
Maßgeblich für die Abnahme des<br />
Containerumschlags war ein Minus im<br />
Russlandverkehr (-0,2Mio.TEU bzw.<br />
17,1%). Überproportionale Rückgänge<br />
(-21,3%) zeigten sich dabei beim Versand<br />
in die Russische Föderation. Daneben<br />
verzeichneten die Relationen<br />
mit Polen und Schweden überdurchschnittliche<br />
Rückgänge. Im Seeverkehr<br />
mit Polen reduzierte sich die Zahl der<br />
Standardcontainer um 12,4% auf knapp<br />
0,5Mio.TEU, mit Schweden um 7,5% auf<br />
knapp 0,6Mio.TEU. Ausgehend von einem<br />
niedrigen Niveau nahmen auch<br />
die Containerbeförderungen zwischen<br />
deutschen und nordafrikanischen Häfen<br />
deutlich ab. Eine Belebung erfuhren<br />
2016 hingegen die Containerumschläge<br />
mit Finnland, dem UK, Spanien und<br />
dem Baltikum.<br />
Die beiden größten deutschen Containerhäfen<br />
Hamburg und Bremerhaven<br />
verzeichneten 2016 gegenläufige Entwicklungen.<br />
Während sich Hamburg den<br />
Containerumschlag im Shortsea-Sektor<br />
um moderate 0,4% auf 2,7 Mio.TEU steigerte,<br />
verbuchten die Bremischen Häfen<br />
einen Rückgang von 3,8% auf knapp<br />
2,3 Mio.TEU. Letzterer war in der Hauptsache<br />
rückläufigen Containerverkehren<br />
mit Russland und dem Baltikum geschuldet.<br />
Zuwächse der Bremischen Häfen auf<br />
anderen Relationen (u.a. Skandinavien,<br />
britische Inseln) konnten diese Rückgänge<br />
nur teilweise ausgleichen. Direktanläufe<br />
von Containerliniendiensten in<br />
Göteborg und Danzig wirkten sich negativ<br />
auf die Feederverkehre zwischen<br />
Hamburg und schwedischen bzw. polnischen<br />
Seehäfen aus.<br />
Brücke vs. Schiff<br />
Die Ostseehäfen Kiel, Lübeck, Puttgarden,<br />
Rostock und Sassnitz schlugen 2016 im Ro-<br />
Ro-Verkehr kumuliert knapp 1,3Mio. Lkw<br />
und knapp 0,5Mio. unbegleitete Anhänger<br />
bzw. Sattelauflieger um. Ladungsträger<br />
(-0,7%). 46 % aller Lkw wurden 2016 im<br />
Verkehr mit Dänemark umgeschlagen,<br />
weitere 44 % im Verkehr mit Schweden.<br />
Auf den weiteren Plätzen folgten Litauen<br />
(4%) und Finnland (3%). Der größte Teil<br />
der unbegleiteten Anhänger bzw. Sattelauflieger<br />
wurde mit 51% 2016 im Verkehr<br />
mit Finnland umgeschlagen, gefolgt von<br />
Schweden (36 %). Auf Litauen und Norwegen<br />
entfielen weitere 6 bzw. 4%.<br />
Maßgeblich für die Abnahme der Ro-<br />
Ro-Verkehre waren 2016 vor allem die<br />
geringeren Fahrzeugumschläge auf den<br />
Relationen mit Schweden (-6,8% auf<br />
0,7 Mio. Einheiten) und Finnland (-5,9%<br />
auf 0,3 Mio.). Prozentuale Rückgänge<br />
im zweistelligen Bereich verzeichneten<br />
2016 die RoRo-Verkehre mit Lettland<br />
(-23,9%) und Russland (-25,2%). Eine<br />
deutliche Zunahme verbuchten hingegen<br />
RoRo-Verkehre mit Dänemark (0,6 Mio.<br />
Einheiten, +9,3%). Die Entwicklung der<br />
Verkehre mit Schweden und Dänemark<br />
dürfte im Zusammenhang mit der zunehmenden<br />
Frequentierung der Öresundbrücke<br />
stehen. 2016 nutzten über<br />
464.000 Lkw die feste Querung zwischen<br />
Dänemark und Schweden (+3,4%). Neben<br />
Dänemark verzeichneten die RoRo-Verkehre<br />
mit Norwegen sowie Litauen und<br />
Estland Steigerungen.<br />
Die deutschen Fährhäfen im Ostseeraum<br />
wiesen 2016 eine heterogene Entwicklung<br />
auf. Während Kiel, Puttgarden<br />
und Sassnitz im Vergleich zu 2015 höhere<br />
Fahrzeugumschläge verbuchten, verzeichneten<br />
Lübeck (0,68 Mio. Einheiten,<br />
-3,4%) und Rostock (0,41 Mio., -9,2%)<br />
Rückgänge. In Puttgarden erhöhte sich<br />
hingegen der Lkw-Umschlag um 8,5%<br />
auf knapp 0,48 Mio. Einheiten. In Kiel<br />
und Sassnitz stiegen die Fahrzeugumschläge<br />
um 8,9 bzw. 5,3% auf 0,18 bzw.<br />
knapp 0,01 Mio. Einheiten.<br />
RD<br />
39.5<br />
Massengut flüssig<br />
in %<br />
26.0<br />
Norwegen<br />
Russland<br />
Vereinigtes Königreich<br />
Lettland<br />
Sonstige Fahrtgebiete<br />
17.4<br />
4.5<br />
<strong>10</strong>.5<br />
Stückgut in<br />
Fahrzeugen (RoRo)<br />
in %<br />
44.5<br />
Schweden<br />
Dänemark<br />
Finnland<br />
Litauen<br />
Sonstige Fahrtgebiete<br />
17.7<br />
6.7<br />
<strong>10</strong>.2<br />
23.2<br />
Quelle. BAG<br />
Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong> 57