BS 10-2017
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Wasserstraßen | Häfen<br />
Werner Möbius (l.) nahm stellvertretend für Heinz Giszas den Preis für dessen Lebenswerk von<br />
Reinhard Klingen, Vorsitzender der HTG, entgegen<br />
Fotos: Thomas Wägener<br />
ten Kurzvorträgen zusammengestellt.<br />
Neben Informationen über den Duisburger<br />
Hafen gab es gleich zwei Blöcke zum<br />
Thema Forschung, Entwicklung und Innovation,<br />
bei denen es zum einen um<br />
Strömungsverhältnisse und den Einsatz<br />
von Rammequipment ging und zum anderen<br />
um Deckwerkstabilitäten und die<br />
Modellierung von Wellenauf- und -überläufen.<br />
Ein weiterer Block beschäftigte<br />
sich mit der Instandhaltung von Häfen.<br />
Hier standen die Herrichtung von Logistikflächen<br />
durch Verwertung von METHA-<br />
Material bei der Flächenaufhöhung in<br />
der Dradenau, die Erweiterung des Seehafens<br />
Wismar, und die Sanierung der<br />
Westkaje im Kaiserhafen III in Bremerhaven<br />
im Fokus. Auch Arbeiten am<br />
Nord-Ostsee-Kanal wurden beleuchtet.<br />
Im Mittelpunkt standen hier zum einen<br />
der Neubau der 5. Schleusenkammer in<br />
Brunsbüttel sowie die Grundinstandsetzung<br />
der Alten Schleuse Kiel-Holtenau.<br />
Im Themenschwerpunkt zur Offshore-<br />
Windenergie gab es Vorträge über die taucherlose<br />
Einspülung von Seekabeln, die<br />
Prognose der Bettungssteifigkeit und Pfahlinstallation<br />
von Monopiles sowie über die<br />
Schwimmstabilität und Positionierung einer<br />
hybriden Gründungsstruktur.<br />
Projekte im Ausland wie der Masterplan<br />
für einen multimodalen Hafen in<br />
Kampala, Uganda, die Planung eines<br />
LNG-Terminals in Pakistan oder der<br />
Masterplan für einen Tiefwasserhafen<br />
in Angola wurden während des Kongresses<br />
ebenfalls thematisiert. Auf großes Interesse<br />
stieß auch der Vortrag über die<br />
technischen Herausforderungen in der<br />
Tunnelplanung der Fehmarnbelt-Querung.<br />
Hier ging es vor allem um die Sicherheit<br />
des Schiffsverkehrs während der<br />
Bauphase.<br />
Einer der Höhepunkte war auch in<br />
diesem Jahr wieder die Verleihung von<br />
Preisen. Der HTG-Förderpreis und insgesamt<br />
2.000 € bekam Julia Benndorf für<br />
ihre Masterarbeit mit dem Titel »Numerical<br />
simulation and analysis of particlefluid<br />
flow with Smoothed Particle Hydrodynamics«.<br />
Über den HTG-Förderpreis<br />
und insgesamt 4.000 € für ihre Dissertation<br />
zum Thema »Untersuchungen zur<br />
Bodenverschleppung und Spaltbildung<br />
infolge der Einbringung von Profilen in<br />
Dichtungsschichten aus Ton« durfte sich<br />
Hatice Kaya freuen, und der Förderpreis<br />
für Innovation der Werner-Möbius-Stiftung<br />
und die damit verbundenen 3.000 €<br />
bekam Peter Krentz, F+Z Baugesellschaft,<br />
für seinen Beitrag »Einbau von Rohrelementen<br />
bei kombinierten Rohrspundwänden<br />
im Direktbohrverfahren«.<br />
Die Ehrung für das Lebenswerk der<br />
Werner Möbius Stiftung ging an Heinz<br />
Giszas, Ehrenvorsitzender der HTG. Als<br />
Vorsitzender habe er die HTG viele Jahre<br />
lang gefördert und gefordert, so Klingen.<br />
Da Giszas aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht anwesend sein konnte, kündigte<br />
Werner Möbius, ein langjähriger<br />
Weggefährte Giszas’ an, ihm den Preis<br />
persönlich übergeben zu wollen. Klingen<br />
würdigte Möbius und auch Giszas<br />
als Visionäre und Praktiker, Giszas lobte<br />
Möbius für dessen »Kreativität und<br />
Genialität und seine durch nichts zu erschütternde<br />
Zielstrebigkeit«. Aus diesem<br />
Grunde sei es auch sein Preis. Zudem<br />
ließ er verlauten, das Preisgeld in<br />
Höhe von 3.000 € der »Jungen HTG«<br />
zukommen lassen zu wollen. »Nutzen<br />
sie es für ihre Zwecke, ihnen gehört die<br />
Zukunft«, so seine Botschaft. Die »Junge<br />
HTG« hatte in Duisburg u.a. zu einer<br />
Podiumsdiskussion zum Thema »Generation<br />
X – (Zu) hohe Ansprüche an Firma,<br />
Führung und Familie???« geladen.<br />
In der begleitenden Fachausstellung präsentierten<br />
sich insgesamt 16 Unternehmen.<br />
Ohne diese Sponsoren sei ein solcher<br />
Kongress nicht möglich, bedankte<br />
sich Klingen für die Unterstützung.<br />
Große Aufmerksamkeit bekam auch<br />
Pfarrer Hermann-Josef Zoche für seinen<br />
Gastvortrag zum Thema: »Früher war alles<br />
besser - selbst die Zukunft«. Anhand einfacher<br />
Beispiele vermittelte er den Zuhörern,<br />
dass das eben nicht so sei. Man solle vielmehr<br />
im hier und jetzt leben und die Dinge<br />
die man habe, zu schätzen wissen. »Dauerhafte<br />
Zustände sind nie die Quelle außerordentlichen<br />
Glücksempfindens«, betonte<br />
er. Im Klartext: Man ist nur selten mit etwas<br />
zufrireden, das man besitzt.<br />
Auch Klingen, der zugab, dass der<br />
Vortrag von Zoche zum Nachdenken<br />
angeregt habe, stellte abschließend fest,<br />
dass man »ohne Freude und Zufriedenheit<br />
keinen Erfolg bei der Arbeit haben<br />
kann.«<br />
M<br />
Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong> 69