E-Paler_HIER_2022
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scheitern die meisten Bestandsgebäude, da<br />
sie alleine schon den notwendigen Raum,<br />
den es braucht, nicht abbilden können. Dies<br />
alles ist hier perfekt gelungen, auch weil<br />
die Lehrkörper aktiv mit in die Planung<br />
eingebunden wurden und sehr engagiert<br />
waren. Eine solche Zusammenarbeit schafft<br />
eine ganz andere Identifikationsgrundlage,<br />
die Freude am Lehren und damit auch am<br />
Lernen erzeugt. Mit diesem Projekt setzen<br />
wir uns trotz eines strukturellen Defizits<br />
aufgrund unserer geografischen Lage gegenüber<br />
zentraleren oder universitätsnäheren<br />
Orten ab.<br />
Apropos Standort – Gibt es auch neue<br />
Projekte, die den Wirtschaftsstandort<br />
Dithmarschen stärken?<br />
Wir stecken mitten in der Energiewende und<br />
haben gerade den Zuschlag für eine der größten<br />
Investitionen, die Schleswig-Holstein<br />
in den letzten dreißig Jahren getätigt hat,<br />
bekommen. Wir reden von einem Drei-Milliarden-Projekt,<br />
das die Realisierung einer<br />
Batteriezellenfabrik in Heide vorantreiben<br />
wird. Das Unternehmen hat sich bewusst<br />
für uns als Standort entschieden, da eine<br />
grüne Batteriezellenfabrik entstehen soll,<br />
die durch unsere Energieversorgungsmöglichkeiten<br />
gegeben ist.<br />
Bei uns kann man im Gegensatz zum Rest<br />
des Landes EEG-Strom in ausreichender<br />
Menge und Güte bekommen. Geplant sind<br />
3000 neue Arbeitsplätze, und wir sind froh,<br />
dass unsere Bemühungen, Industrien hier<br />
anzusiedeln, die mit unserem Überschussstrom<br />
versorgt werden können, geglückt<br />
sind. Im Zuge des Aufbaus in diesem neuen<br />
technologischen Bereich wird es einen großen<br />
Bedarf an Arbeitskräften – von Technikern<br />
bis hin zu Kaufleuten – geben. Das<br />
sehe ich als außerordentlichen Impuls, der<br />
gerade für junge Leute im Bereich beruflicher<br />
Orientierung interessant sein wird, da<br />
es um das gerade für sie wichtige Thema der<br />
zukünftigen Energieversorgung geht.<br />
Auch eine Entwicklung, die für die<br />
Betriebe und die Ausbildungen interessant<br />
sein dürften und die Region unterstützen<br />
wird.<br />
Absolut. Wir werden neue Betriebe ansiedeln.<br />
Es werden sich neue Berufszweige und<br />
Infrastrukturen – wie ein Ausbau des ÖPNV<br />
– entwickeln. Eine riesige Herausforderung,<br />
aber auch eine große Chance für die gesamte<br />
Region, die sich von Hamburg bis nach<br />
Husum erstrecken wird. Wir brauchen die<br />
Zusammenarbeit der gesamten Westküstenregion.<br />
Wir haben uns im Vorfeld als<br />
Energieküste in einer Regionalkooperation<br />
mit den vier Westküstenkreisen Pinneberg,<br />
Dithmarschen, Steinburg und Nordfriesland<br />
vermarktet. Wir begreifen uns als eine<br />
Arbeitsregion. Diese Tatsache und die damit<br />
verbundenen Änderungen wirken wie ein<br />
Booster für unsere wirtschaftliche Entwicklung<br />
und für Strukturverbesserung, die wir<br />
zwar immer wollten, aber aufgrund unseres<br />
Bevölkerungsrückgangs nicht bekommen<br />
haben. Das hat sich jetzt grundlegend<br />
geändert.<br />
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