27.10.2022 Aufrufe

Flensburg Journal - 242 November 2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Moto Guzzi California

Motorradtour durch Angeln mit Norbert Heidenreich

Das Jahr 2000 rückte näher.

Damals war die Angst vor

einem großräumigen Computer-Crash

aufgrund des

Y2K-Problems allgegenwärtig.

In den 60er und 70er Jahren

hatte man nur geringe Speicherkapazitäten,

sodass in

vielen Programmen die Jahreszahlen

auf zwei Stellen minimiert

waren. 1999 herrschte

deshalb rege Betriebsamkeit.

Ehemalige Mitarbeiter der

IT-Branche wurden reaktiviert,

Schreibtische in Turnhallen

aufgestellt – das alles,

um die Programmier-Lücken

zu beheben und Software auszutauschen.

Der Übergang ins

neue Millennium verlief ohne

Zwischenfälle. Nahtlos folgte

die Euro-Umstellung. Dann

erschütterte ein Börsen-Crash

die Finanzwirtschaft. Viele

Unternehmen mussten abspecken

und entließen zahlreiche

Mitarbeiter.

Günter Blankenagel orientierte

sich wieder nach Flensburg

und heuerte bei den Stadtwerken

an. Er agierte als

Vertriebsleiter der Tochtergesellschafter

„IT Power“. Die

Energie-Branche hatte durchaus

ihre Reize, die Verwaltungsabläufe

in einem städtischen

Konzern eher weniger.

Besser gefiel es dem Informatik-Fachmann

in jedem Fall

bei „mr. net services“, einem

Spezialisten für das Breit-

band-Internet. Er wurde im Außendienst

eingesetzt, war aber nur zwei

bis drei Mal in der Woche unterwegs.

Ganz nebenbei entstand 2008 eine

neue Geschäftsidee. Sie hatte private

Wurzeln. Günter Blankenagel wohnte

damals mit seiner zweiten Ehefrau

Elke, Söhnchen Ramon und Hund Paul

zur Miete am Ochsenmarkt. Während

der Suche nach einem Eigenheim

stieß die Familie in der Flensburger

Speicherlinie auf ein interessantes

Objekt mit Baujahr 1846. Es bestand

aus zwei Wohnungen, eine bauliche

Zusammenlegung bot sich deshalb

an. „Eine Wohnung war aber noch bewohnt“,

erzählt Günter Blankenagel.

„Die Mieterin, die darin lebte, sagte

uns aber, in ein oder zwei Jahren

Flensburg verlassen zu wollen.“

Die Idee:

Ferienwohnungen vermieten

Die Familie fragte sich: Was machen

wir so lange mit der anderen Wohnung?

Die Idee: als Ferienwohnung

vermieten. „Die meisten Freunde und

Bekannte hielten uns für bekloppt“,

schmunzelt der 58-Jährige heute.

„Die meisten konnten sich nicht vorstellen,

dass jemand in Flensburgs

Innenstadt Urlaub machen möchte.“

Aber was sprach dagegen, dass sich

Touristen von der Nähe des Hafens

und des Brasseriehofes anlocken ließen?

Die Vermietung lief dann auch

gut an. So gut, dass auch die zweite

Wohnung, als sie frei wurde, an Feriengäste

vergeben wurde und im Herrenstall

ein zweites Objekt für eine

ähnliche Nutzung erworben wurde.

Privat wurde dann etwas später in

Jürgensby ein Haus gekauft.

Die gute Belegung sprach sich herum.

Es entstand eine erste Vermittlung

für andere Eigentümer – auf

Provisions-Basis. Schnell schoss die

Nachfrage in die Höhe. Heute hat

„fewo1846“ – der Name erinnert an

das Baujahr der Ursprungs-Immobi-

FLENSBURG JOURNAL • 11/2022

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!