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Jubiläumsschrift zum 675-jährigen Bestehen der Gesellschaft zu Schiffleuten

Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.

Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.

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ze Berne ledig sin, 1 und süllent daz nit gelten (bezahlen). Wir sagen och us und sprechen, daz

die von Bern mit ir schiffen, kleinen und grossen, varen mügend untz an Uttingers hus, und

süllent och weg und steg haben dur Thune, als sie hatten, do si mit frid mit ein andren waren

vor dem urlig (Krieg, Streit). Die Schiffer der Bubenberg konnten wie früher zwischen Spiez

und Bern hin und her reisen. 2

1360 kaufte Bern die Besitzungen der Familie Bubenberg in der Matte mit Sägewerken und

Mühlen und dem Uferstreifen um die Halbinsel hinunter bis zum heutigen Aarhof. Das flache

Ufer eignete sich gut zum Be- und Entladen von Schiffen. Bald nach der Übernahme der mit

Wasser betriebenen drei Sägen 3 entwickelte sich ein reger Schiffbau.

Nach dem Erwerb Aarbergs und der Eroberung Nidaus und Bürens fahren die Berner weiter

Aare abwärts. Der Bedarf an Schiffen nimmt zu. Auf der Werft entstehen zwischen 1375 und

1384 bereits 168 Schiffe, davon 20 für auswärtige Interessenten in Freiburg i. Ue., Nidau, Büren,

Solothurn, Aarau, Klingnau, Schaffhausen und Hagenau im Elsass. Namen von in Bern tätigen

Schiffmachern sind ab 1375 belegt.

In der Standesrechnung für 1376 steht erstmals die Bezeichnung „Schiffleute“: item dien

schiflüte umb brot hies der weibel 5 Schilling (geben). 4

Sie führen mit Schiffen den Hausrat des Landvogts und auf Flössen Bretter und Schindeln nach

Aarberg, 5 Soldaten und Kriegsmaterial von Bremgarten nach Büren.

Im Burgdorferkrieg (gegen Kyburg) setzt Bern 1383 Flösse ein. Der Bauherr Peter Balmer lässt

durch drei Schiffleute und Säger an der Aare in Dettigen drei Flösse bauen, um Soldaten nach

Solothurn zu bringen. Dazu kamen zwei Schifflein, welche mitgezogen wurden. Aus Solothurn

liess man die Flösse zur Brücke in Olten treiben, um sie zu zerstören. 6

1376 erwähnt die Berner Standesrechnung den Säger und Schiffmann Rudi Flösser (!). Mit

Schiffbau und Transporten beschäftigt, war er auch verantwortlich für die Überwachung und

den Unterhalt der grossen Aareschwelle in der Matte. Je nach Wasserstand hatte er mehr

oder weniger Wasser abfliessen zu lassen, damit die Wasserräder der Mühlen und Sägen laufen,

und die Fische ziehen konnten. Rudi Flösser ist der erste namentlich erwähnte Schwel-

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Ungeld, Ohmgeld: Steuer auf Wein

Urkunden erwähnen 1356 und 1360 Johanse die schifmann gebrüdere, johans den schifmann den

jüngeren als Zeugen in Aeschi; Siegel von Bubenberg.

1405: Matte: dry sagen: hat kilchberg die ersten, Steiner die andren, Hensli von farni die dritten

Staatsarchiv Standesrechnungen 1375/76 B VII 446 b und c; auf der gleichen Seite ebenfalls: Dien zimerlüten

und schifknechten gen Aarberg 1 Pfund 2½ Schilling.

Michel Syber und dem Meder umbe einen flos gen Arberg ze füren mit dien laden. Rudin Flösser um

schindlen gen Arberg.

Studer G., Die Berner Chronik des Conrad Justinger, 1381: do zugent die von bern umb mitten summer

für Olten und floszten die bruggen weg. 1288 soll schon Rudolf von Habsburg bei der Belagerung

Berns zu diesem Mittel gegriffen haben, um die Untertorbrücke zu zerstören. (Chronica de

Berno)

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