Jubiläumsschrift zum 675-jährigen Bestehen der Gesellschaft zu Schiffleuten
Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.
Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.
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Als Sekretär des Münsterbauvereins stand der Primarlehrer Jakob Sterchi Karl Howald zur
Seite. Ihn und den Münstersigristen Hans Bachofner nahm Schiffleuten 1890 auf. Der heutige
Stamm Howald geht auf den 1885 aufgenommenen Kaufmann Ernst Gottlieb Howald zurück,
den Cousin Karls.
Es folgten 1896 der Fürsprecher Julius Pezolt, der Notar Emil Jordi und 1897 der Fabrikant in
Wangen Adolf Roth. Emil Rudolf Leuzinger, Inhaber eines Leinen- und Baumwollwarengeschäfts,
verwandt mit den Familien Koch und Allemann, war 1898 der letzte neu aufgenommene
im 19. Jahrhundert. Schiffleuten betrieb im 20. Jh. nie eine aktive Aufnahmepolitik,
wuchs jedoch weiter.
Jahr Geschlechter/Stämme Stubengesellen
total
auswärts
oder im
Ausland
Schiffleute minderjährige +
ledige Männer
1697 15 22 5 11 11
1714 17 30 4 15 17
1740 11 22 1 5 7
1763 12 22 4 7 21
1780 12 22 9 3 15
Kopfzahl
1804 6 12 4 1 9
1846 17 32 1 19 111
1859 17 19 36 110
1877 20 32 115
1914 22 54 8 17 165
1940 26 59 19 19 167
2015 90 370
Das Gesellschaftshaus an der Münstergasse 22
Durch Vermittlung des damaligen Stubenschreibers und Notars Gerhard Jordi konnte 1951
zum Preis von Fr. 127‘000.- endlich wieder eine eigene Liegenschaft erworben werden. 1 Die
Wohnung im 1. Stock wurde 1951/52 zur Gesellschaftsstube umgebaut. Das Ladenlokal und
die drei andern Wohnungen sind vermietet und die Mietzinse sind eine wichtige Stütze unserer
Finanzen. Anfänglich konnten die Wohnungen im 2. und im Dachstock noch modernisiert
werden. Weitere Projekte scheiterten dann am Einspruch der Denkmalpflege. Da die Stube
beim Grossen Bott oft zu eng ist, versuchte die Waisenkommission in der Altstadt etwas
Anderes zu finden. Die Preise sind jedoch so exorbitant, dass das Vorhaben misslang. Was an
kleinen Verbesserungen an der Stube bis jetzt möglich war, ist realisiert worden. Dabei hat sie
auch ästhetisch gewonnen und wirkt dank der neuen Beleuchtung viel heller. Der neue
Boden, modernes Mobiliar und helle Vorhänge tragen dazu bei.
Zur Ausstattung gehören zwei Werke von bekannten Berner Künstlern. In der Stube hängt das
Diptychon von Egbert Moehsnang. Er schuf es im Auftrag der Waisenkommission speziell für
unsere Stube zwischen 1998 und 2000 im Atelier unter dem grossen Dach seines Bauernhauses
in Schüpfen. Blau und Weiss erinnern an das Fahrwasser der Schiffleute, Schwarz an seine
Gefahren. Das Diptychon ist ein Andenken an den 1995 verstorbenen Richard Simon, der in
seinem Testament die Gesellschaft äusserst grosszügig bedachte.
1
Das 1865 erworbene Gesellschaftshaus an der Kramgasse 68 war 1924 verkauft worden. Schiffleuten
blieb Mieterin im 2. Stock, was mit der Zeit nicht mehr befriedigte.
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