Jubiläumsschrift zum 675-jährigen Bestehen der Gesellschaft zu Schiffleuten
Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.
Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.
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ner und dazu golden statt weiss, wie im offiziellen Wappen. In den hellbraunen Eckfeldern
stehen feine Sentenzen zu Fischerei und Schifffahrt. Oben links heisst es „Fischfangen und Vogelstellen
gefahret Alt- und Junggesellen“, illustriert mit einer jungen Frau, gefangen in einer
Fischreuse. Oben rechts steht unter einem Schiff in Sturmesnot „Die Mittelstrass führt heil
fürbas“. Unten links in Erinnerung an den kühnen Schiffmann Tell “Ein Freund in der Not“ und
rechts „Der letzte Fährmann ist der Tod“.
Mit der Neuregelung des Schweizer Bürgerrechts wurden der Gesellschaft 1861 elf Personen
zugewiesen, welche vorher keinen gesetzlichen Heimatort hatten: der Spengler Johann Gottlieb
Pfister, der Dienstmann Johannes Egger, der Holzhauer, Zügler und Packer Friedrich
Schmocker und die Schneiderin Anna Ryser. 1865 nahm Schiffleuten den Notar und Kirchmeier
Karl Howald auf und 1866 den Lederhändler Rudolf Allemann.
Karl Howald hatte sich neben seinem Beruf als Notar einen
Namen als Historiker gemacht. Er entwarf 1876 das Programm
für die grosse Murtenschlachtfeier und gestaltete
mit Ludwig Stantz den Festumzug. In der dreizehnköpfigen
Gruppe von Schiffleuten waren vertreten Fritz, Rudolf und
Vinzenz Schumacher, Fritz Simon und Fritz Moser; dazu kamen
acht Aussenstehende, darunter das spätere Mitglied
Emil Jordi. Für die fünf Helme, Schwerter, Überröcke, Beinkleider
und den Brustpanzer des Fähnrichs Vinzenz Schumacher
bezahlte Säckelmeister Steiner Fr. 700.-.
Als Kirchmeier und Vizepräsident des Münsterbauvereins
bemühte sich Howald unermüdlich um den Ausbau des
Münsterturms, an dem im November 1893 der Schlussstein
des Helms eingesetzt wurde. Zum Dank ist er am untern
Achteck des Turms mit einer in Stein gehauenen Porträtbüste verewigt. Er starb 1904 kinderlos.
Auch für den Festzug zur 700-Jahrfeier im August 1891 war er verantwortlich.
Schiffleuten am 700-Jahr Jubiläum
Berns 1891
v.l.n.r.: Fähnrich Fritz Schumacher *1842 Drechsler, Schwellenmeister Karl Bachofner *1845 Münstersigrist,
Fritz Moser *1859 Schlosser; sitzend v.l.n.r.: Rudolf Schumacher *1846 Buchbindermeister, Eduard
Pfander *1869 stud.med.dent., Gottlieb Pfister *1849 Spengler, Hermann Schumacher *1876 Buchbinder,
Rudolf Schumacher *1872 stud.theol.
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